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Rennbericht
IndyCar St. Louis

IndyCar St. Louis 1: Dixon hält Sato knapp auf Distanz, feiert 50. Sieg

Nach Startcrash im Mittelfeld machen dieselben Piloten wie beim Indy 500 den Sieg unter sich aus, wobei sich diesmal Scott Dixon knapp gegen Takuma Sato durchsetzt

Vom Indy 500 direkt weiter auf ein kurzes Oval: Diese einst jahrzehntelang mit Milwaukee gepflegte Tradition im IndyCar-Kalender ist in der Saison 2020 wiederaufgenommen worden, allerdings nicht mit Milwaukee, sondern mit St. Louis.

Das 1,25-Meilen-Oval im Gateway Motorsports Park ist an diesem Wochenende der Austragungsort eines Double-Headers mit zwei Rennen. Im Samstagsrennen lief es nach einem Startcrash letztlich auf ein Duell der beiden Piloten hinaus, die sich schon am vergangenen Sonntag beim Indy 500 um den Sieg duelliert hatten: Scott Dixon (Ganassi-Honda) und Takuma Sato (Rahal-Honda).

FOTOS: IndyCar-Doppel in St. Louis

Diesmal war es Dixon, der Sato knapp auf Distanz hielt. Damit ist dem Neuseeländer nicht nur die Revanche für Indy gelungen. Er hat bei dieser Gelegenheit auch den 50. Sieg seiner IndyCar-Karriere eingefahren.

ERGEBNIS: Rennen 1 beim IndyCar-Doppel in St. Louis

Bestenliste der IndyCar-Rennsieger (Top 30 plus alle Aktiven):

1. A.J. Foyt: 67 Siege
erster Sieg: DuQuoin 1960 - letzter Sieg: Pocono 1981
2. Mario Andretti: 52 Siege
erster Sieg: Indianapolis Raceway Park 1965 - letzter Sieg: Phoenix 1993
3. Scott Dixon (aktiv): 50 Siege
erster Sieg: Nazareth 2001 - letzter Sieg: St. Louis 2020
4. Michael Andretti: 42 Siege
erster Sieg: Long Beach 1986 - letzter Sieg: Long Beach 2002
5. Al Unser: 39 Siege
erster Sieg: Pikes Peak 1965 - letzter Sieg: Indianapolis 1987
6. Sebastien Bourdais (aktiv): 37 Siege
erster Sieg: Brands Hatch 2003 - letzter Sieg: St. Petersburg 2018
7. Will Power (aktiv): 37 Siege
erster Sieg: Las Vegas 2007 - letzter Sieg: Portland 2019
8. Bobby Unser: 35 Siege
erster Sieg: Pikes Peak 1966 - letzter Sieg: Indianapolis 1981
9. Al Unser Jr.: 34 Siege
erster Sieg: Portland 1984 - letzter Sieg: Fort Worth 2003
10. Paul Tracy: 31 Siege
erster Sieg: Long Beach 1993 - letzter Sieg: Cleveland 2007
11. Dario Franchitti: 31 Siege
erster Sieg: Elkhart Lake 1998 - letzter Sieg: Indianapolis 2012
12. Helio Castroneves (aktiv): 30 Siege
erster Sieg: Detroit 2000 - letzter Sieg: Newton 2017
13. Rick Mears: 29 Siege
erster Sieg: Milwaukee 1978 - letzter Sieg: Brooklyn 1991
14. Johnny Rutherford: 27 Siege
erster Sieg: Atlanta 1965 - letzter Sieg: Brooklyn 1986
15. Gordon Johncock: 25 Siege
erster Sieg: Milwaukee 1965 - letzter Sieg: Atlanta 1983
16. Rodger Ward: 24 Siege
erster Sieg: Milwaukee 1957 - letzter Sieg: Trenton 1966
17. Bobby Rahal: 24 Siege
erster Sieg: Cleveland 1982 - letzter Sieg: Nazareth 1992
18. Emerson Fittipaldi: 22 Siege
erster Sieg: Brooklyn 1985 - letzter Sieg: Nazareth 1995
19. Sam Hornish Jr.: 19 Siege
erster Sieg: Phoenix 2001 - letzter Sieg: Fort Worth 2007
20. Ryan Hunter-Reay (aktiv): 18 Siege
erster Sieg: Surfers Paradise 2003 - letzter Sieg: Sonoma 2018
21. Danny Sullivan: 17 Siege
erster Sieg: Cleveland 1984 - letzter Sieg: Detroit 1993
22. Tony Kanaan (aktiv): 17 Siege
erster Sieg: Brooklyn 1999 - letzter Sieg: Fontana 2014
23. Dan Wheldon: 16 Siege
erster Sieg: Motegi 2004 - letzter Sieg: Indianapolis 2011
24. Alex Zanardi: 15 Siege
erster Sieg: Portland 1996 - letzter Sieg: Surfers Paradise 1998
25. Juan Pablo Montoya: 15 Siege
erster Sieg: Long Beach 1999 - letzter Sieg: St. Petersburg 2016
26. Simon Pagenaud (aktiv): 15 Siege
erster Sieg: Detroit 2013 - letzter Sieg: Newton 2020
27. Josef Newgarden (aktiv): 15 Siege
erster Sieg: Birmingham 2015 - letzter Sieg: Newton 2020
28. Tom Sneva: 13 Siege
erster Sieg: Brooklyn 1975 - letzter Sieg: Las Vegas 1984
29. Gil de Ferran: 12 Siege
erster Sieg: Laguna Seca 1995 - letzter Sieg: Fort Worth 2003
30. Cristiano da Matta: 12 Siege
erster Sieg: Cicero 2000 - letzter Sieg: Portland 2005
Alexander Rossi (aktiv): 7 Siege
erster Sieg: Indianapolis 2016 - letzter Sieg: Elkhart Lake 2019
Graham Rahal (aktiv): 6 Siege
erster Sieg: St. Petersburg 2008 - letzter Sieg: Detroit 2017
James Hinchcliffe (aktiv): 6 Siege
erster Sieg: St. Petersburg 2013 - letzter Sieg: Newton 2018
Takuma Sato (aktiv): 6 Siege
erster Sieg: Long Beach 2013 - letzter Sieg: Indianapolis (Oval) 2020
Ed Carpenter (aktiv): 3 Siege
erster Sieg: Sparta 2011 - letzter Sieg: Fort Worth 2014
Marco Andretti (aktiv): 2 Siege
erster Sieg: Sonoma 2006 - letzter Sieg: Newton 2011
Colton Herta (aktiv): 2 Siege
erster Sieg: Austin 2019 - letzter Sieg: Laguna Seca 2019
Charlie Kimball (aktiv): 1 Sieg
erster Sieg: Mid-Ohio 2013
Felix Rosenqvist (aktiv): 1 Sieg
erster Sieg: Elkhart Lake 2020
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Bevor das erste der beiden 250-Meilen-Rennen beim Bommarito Automotive Group 500 gestartet wurde, gab es am Samstag zunächst das Qualifying. Dieses wurde im gleichen Format ausgetragen wie schon Mitte Juli beim Double-Header auf dem Iowa Speedway.

Es gab ein Einzelzeitfahren über zwei fliegende Runden, wobei die erste Runde über die Startaufstellung für das Samstagsrennen und die zweite Runde über die Startaufstellung für das Sonntagsrennen entschied.

Will Power (Penske-Chevrolet) legte mit 24,672 Sekunden (182,394 Meilen pro Stunde) die schnellste erste Runde hin und ging somit von der Pole-Position in das erste der beiden Rennen des Wochenendes. Unter stark bewölktem Himmel und vor ein paar tausend zugelassenen Fans auf den Tribünen führte Power das Feld an. Aber der Start ging direkt schief.

Startcrash: Mehrere Andretti-Piloten draußen, bevor es losging

Angeführt von Alex Palou (Coyne-Honda) beschleunigten im Mittelfeld einige Fahrer zu früh. Oliver Askew (McLaren-Chevrolet) schob dabei Simon Pagenaud (Penske-Chevrolet) in Alexander Rossi (Andretti-Honda), woraufhin sich Rossi in die Boxenmauer drehte.

Im nachfolgenden Chaos rauschten Rossis Teamkollegen Zach Veach und Marco Andretti sowie Ed Carpenter (Carpenter-Chevrolet) ineinander. Die Bilanz: In Person von Rossi und Andretti waren zwei Andretti-Piloten aus dem Rennen, bevor sie überhaupt die Startlinie passiert hatten! Veach, Carpenter und Pagenaud mussten wenig später aufgeben.

 

Nach zwölf Runden unter Gelb, um aufzuräumen, klappte der Start im zweiten Anlauf besser. Polesetter Power führte das übrig gebliebene Feld vor Patricio O'Ward (McLaren-Chevrolet) und Scott Dixon auf die ersten Runden im Renntempo.

Bis zum ersten Boxenstopp, der zwischen der 60. und 70. Runde eingelegt wurde, lag Power in Front. An der Box aber verlor der Penske-Pilot nicht nur die Führung, sondern auch die zweite Position. Denn nach dem ersten Boxenstopp unter Grün lautete die Reihenfolge O'Ward vor Dixon und Power.

Power: Abweichende Strategie geht nach hinten los

Der zweite Boxenstopp wurde teilweise unter Grün, teilweise unter Gelb absolviert. Während Power schon kurz nach der 100. Runde unter Grün stoppte, kam der Großteil des Feldes während der zweiten Gelbphase, die durch ein paar Regentropfen ausgelöst wurde. Zur Gruppe derer, die unter Gelb stoppten, zählten O'Ward und Dixon.

Und weil O'Ward das Beschleunigungsduell gegen Dixon am Ausgang der Boxengasse ganz knapp für sich entschied, lag er weiterhin ganz vorne. Power und Co., die unter Grün gestoppt hatten, fanden sich hinter der gesamten Gruppe der "Gelbstopper" außerhalb der Top 10 wieder, weil sie unter Gelb ihren Tank nochmals auffüllen ließen. Am Ende wurde es für Power nach einem weiteren Boxenstopp nicht mehr als Platz 17 mit zwei Runden Rückstand.

Führungswechsel an der Box und Schlussspurt von Takuma Sato

Beim Restart führte derweil O'Ward vor Dixon und dessen Ganassi-Teamkollege Marcus Ericsson das Feld an. Im folgenden Stint ließ Dixon O'Ward nicht aus den Augen. Und in der 163. der 200 Rennrunden kamen beide gemeinsam unter Grün zum letzten Boxenstopp. In diesem Fall war es Dixon, der das Beschleunigungsduell am Ausgang der Boxengasse für sich entschied. Damit übernahm der Ganassi-Routinier die virtuelle Führung.

Patricio O'Ward

McLaren-Youngster Patrico O'Ward führte lange, wurde am Ende aber "nur" Dritter

Foto: Motorsport Images

Aus der virtuellen Führung wurde für Dixon die tatsächliche, nachdem alle weiteren Piloten - allen voran Takuma Sato ihren letzten Boxenstopp absolviert hatten. Sato, der zeitlich als letzter an der Box war, reihte sich nach seinem Stopp, der nicht ganz optimal über die Bühne ging, als Dritter wieder ein. Das war für den Indy-500-Sieger aber noch nicht das Ende der Fahnenstange.

21 Runden vor Schluss überrumpelte Sato den an zweiter Stelle liegenden O'Ward mit einem aggressiven Manöver auf der Außenbahn von Turn 1. Und einmal so richtig in Fahrt, machte Sato nun Jagd auf Spitzenreiter Dixon.

 

Zehn Runden vor Schluss war Sato direkt im Windschatten von Dixon angekommen. Einen Angriff musste er aber abblasen, weil der hoffnungslos zurückgefallene Will Power zur Überrundung anstand. Sato legte sich Dixon abermals zurecht. Vorbei kam er aber nicht mehr. Am Ende fehlten dem Japaner 0,140 Sekunden zum zweiten Saisonsieg hintereinander, was für ihn nach 2019 auch der zweite St.-Louis-Sieg hintereinander gewesen wäre.

50. IndyCar-Sieg für Scott Dixon

So aber war es Scott Dixon, der sich seinen bereits vierten Saisonsieg 2020 und den insgesamt 50. seiner IndyCar-Karriere sicherte. Mit diesem hat der Ganassi-Pilot seinen ohnehin satten Punktevorsprung in der Gesamtwertung weiter ausgebaut. Hinter Takuma Sato musste sich Langzeitspitzenreiter Patricio O'Ward mit dem dritten Platz im Rennen zufriedengeben.

Für das schon vor dem Start arg dezimierte Fünf-Wagen-Team von Michael Andretti gab es dank Platz vier für Colton Herta (Harding/Andretti-Honda) zumindest noch eine kleine Entschädigung. Ryan Hunter-Reay brachte den einzigen weiteren Andretti-Honda, der die Zielflagge sah, auf dem siebten Platz ins Ziel. Indes machte Marcus Ericsson als Fünfter die Top 5 komplett. Sechster wurde Rinus VeeKay (Carpenter-Chevrolet).

Das zweite 250-Meilen-Rennen in St. Louis beginnt am Sonntag mit Takuma Sato auf der Pole-Position, da er im Qualifying die schnellste zweite Runde aller 23 Piloten hingelegt hat.

Takuma Sato, diesmal knapp geschlagen, startet am Sonntag von der Pole

Takuma Sato, diesmal knapp geschlagen, startet am Sonntag von der Pole

Foto: Motorsport Images

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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