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IndyCar will Lizenzpunkte nach Formel-1-Vorbild einführen

IndyCar will die Indy Lights retten und könnte daher die Hürden für einen IndyCar-Einstieg höher legen - Bald ein einheitliches Chassis für Lights und IndyCar?

Start zum Honda Indy Toronto 2018: Josef Newgarden, Team Penske Chevrolet, Scott Dixon, Chip Ganassi Racing Honda

Start zum Honda Indy Toronto 2018: Josef Newgarden, Team Penske Chevrolet, Scott Dixon, Chip Ganassi Racing Honda

Phillip Abbott / Motorsport Images

Die IndyCar-Serie plant ein neues Punktesystem, das die Teilnahme an Amerikas Top-Formelserie auf einen Kreis erfolgreicher Fahrer einschränkt. Das System orientiert sich an den Superlizenz-Punkten in der Formel 1, in der nur noch Fahrer starten dürfen, die gewisse Erfolge vorzuweisen haben. Wie das genaue Punktesystem aussehen soll, ist noch nicht klar. Fest steht nur, dass es Teil einer Umstrukturierung des IndyCar-Unterbaus ist.

Die Indy Lights haben nämlich in den vergangenen Jahren mächtig gelitten. Der direkte Unterbau zu den IndyCars musste den Preis für den Aufstieg mehrerer Teams in die Topliga zahlen. Nachdem die Starterzahlen in den vergangenen Jahren schon kritisch waren, ist in diesem Jahr mit einstelligen Feldern die kritische Schwelle mehr als unterschritten.

Die Indy Lights sind Teil der "Road to Indy", die von USF2000 über Pro Mazda und die Indy Lights zu den IndyCars führt, also ein amerikanischen System äquivalent zu Formel 4 bis Formel 1. Doch Mazda wird sich nach neun Jahren und zwölf Millionen US-Dollar ausgeschüttetem Preisgeld als Titelsponsor zurückziehen - eine zweite Baustelle für Mark Miles neben dem noch zu findenden Ersatz für Verizon als IndyCar-Hauptsponsor.

Radikale Kostensenkung bei Indy Lights

Der Rettungsplan für die Indy Lights sieht wie folgt aus: Das seit 2015 in Betrieb befindliche Chassis wird bis mindestens Ende 2022 durch homologiert, die Kosten für die Cooper-Reifen werden gesenkt und die AER-Motoren sollen nun eine komplette Saison ohne Revision halten. Budgets für eine Indy-Lights-Saison sollen so unter die Marke von einer Million US-Dollar gesenkt werden.

Für die weitere Zukunft ist angedacht, ein gemeinsames Chassis für IndyCar und Indy Lights einzuführen. Die Fahrzeuge würden sich dann nur noch anhand ihrer Motoren unterscheiden und könnten problemlos von einer Kategorie auf die andere umgerüstet werden. Dallara hatte einen solchen Vorschlag bereits vor Jahren einmal unterbreitet. Dasselbe Konzept verfolgt Tatuus in den unteren Kategorien USF2000 und Pro Mazda.

Nico Jamin, Andretti Autosport

Nico Jamin, Andretti Autosport

Foto: Indianapolis Motor Speedway

Ausschluss von Paydrivern: Fluch oder Segen?

Kernstück der Neuerung ist aber das neue Punktesystem, das die Indy Lights fast zur Vorschrift machen würde, ähnlich wie die FIA Formel-1-Anwärter fast zwangsweise in die Formel 2 schickt. Natürlich werden Fahrer, die in der NASCAR-Cup-Serie oder der Formel 1 gefahren sind, problemlos die Punktevorgabe erfüllen. Wie die europäische Nachwuchsschule von der Formel 4 bis zur Formel 2 in das Konzept integriert wird, steht noch nicht fest.

Wäre das Punktesystem in dieser Saison bereits im Einsatz, würden einige der derzeitigen Fahrer womöglich gar nicht am Start stehen, weil sie die Voraussetzungen nicht erfüllen. Das wären in erster Linie Zachary Claman de Melo, Jordan King und Rene Binder. Auch Santino Ferruccis Einmal-Einsatz in Detroit wäre so nicht möglich gewesen. Matheus Leist würde auf der Kippe stehen, einen interessanten Ausnahmefall würde Robert Wickens darstellen, der einen unkonventionellen Weg über die DTM genommen hat. Genau für solche Fälle dürfte sich IndyCar das Recht vorbehalten, gewissen Fahrern eine Sondergenehmigung zu erteilen.

Als wäre das alles noch nicht genug, um wieder Indy Lights zu machen, sollen IndyCar-Teams zusätzliche Testtage bekommen, wenn sie ein Doppelprogramm aus IndyCar und Indy Lights fahren. Auch Young-Driver-Tests sind im Gespräch. Zu diesem Zweck plant IndyCar eine zusätzliche Punktewertung mit niedrigerer Messlatte, die Fahrer zu IndyCar-Testfahrten berechtigen würde. Außerdem sollen IndyCar-Teams zwei zusätzliche Testtage für Young-Driver-Tests zur Verfügung gestellt bekommen.

Für manche Teams könnte das System allerdings zum Stolperstein werden: Der Pool an möglichen IndyCar-Fahrern würde massiv eingeschränkt werden, weil nicht mehr jeder x-beliebige Bezahlfahrer antreten kann. Für Dale Coyne und andere Teams, die auf Paydriver angewiesen sind, müsste IndyCar also weitere finanzielle Anreize schaffen - und unendlich groß ist das Sackerl von Hulman und Co. auch nicht.

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