McLaren-Boss Brown "sehr enttäuscht" über vertragsbrüchigen Alex Palou
Zak Brown bestätigt, dass McLaren den IndyCar-Piloten Alex Palou nach dessen Vertragsbruch verklagt hat: "Ich habe keine Ahnung, was in seinem Kopf vorgeht"
McLaren-Geschäftsführer Zak Brown ist "sehr enttäuscht" über das Verhalten von Alex Palou im laufenden Vertragsstreit und bestätigt, dass das britische Team formell Klage gegen den IndyCar-Piloten eingereicht hat.
"Alex hat uns mitgeteilt, dass er weder in der IndyCar noch in der Formel 1 die Absicht hat, seinen Vertrag mit uns zu erfüllen. Wir haben einen Vertrag, also ist das jetzt ein juristisches Verfahren", sagt Brown am Rande des Großen Preises der Niederlande in Zandvoort. "Wir haben vergangene Woche bei den Londoner Gerichten Klage gegen ihn eingereicht, sowohl gegen die Person als auch gegen das Unternehmen."
Palou hatte 2022 einen Vertrag bei McLaren unterschrieben, musste die IndyCar-Saison 2023 aber nach einer erfolgreichen Klage für sein früheres Team Ganassi bestreiten. Gleichzeitig war er Teil des McLaren-Fahrerprogramms in der Formel 1. Durch die Teilnahme an freien Trainings ermöglichte es das britische Team Palou, die Voraussetzungen für die Superlizenz zu erfüllen.
Ricciardos Unfall zeigt: Es kann schnell gehen
Doch der Weg zu McLaren in die Formel 1 scheint für den Spanier aufgrund der guten Leistungen von Lando Norris und Oscar Piastri mittelfristig verbaut. Und so verzichtete Palou offenbar auf den Wechsel zu McLaren in die IndyCar-Serie für die Saison 2024.
Über die Gründe für Palous Sinneswandel will Brown nicht spekulieren. "Ich habe keine Ahnung, was in seinem Kopf vorgeht, denn ich habe nicht mit ihm gesprochen", sagt er. Die Entscheidung Palous, die Brücken zu McLaren abzubrechen, kann Brown nicht nachvollziehen.
"In der Formel 1 geht alles sehr schnell. Ein Fahrer kann sich in einem Augenblick das Handgelenk brechen", spielt Brown auf den Unfall von Daniel Ricciardo im zweiten Freien Training der Formel 1 in Zandvoort an. Durch den Ausfall des Australiers kommt Ersatzfahrer Liam Lawson überraschend zu seinem Renndebüt in der Formel 1. "Wenn man in der Formel 1 fahren will, muss man am Ball bleiben und sehen, welche Möglichkeiten sich bieten", sagt Brown.
Brown betont: "Unsere Beziehung war sehr stark"
Abgesehen von allen rechtlichen und geschäftlichen Fragen findet Brown Palous Verhalten auch menschlich "sehr enttäuschend", denn das Verhältnis zu dem Spanier sei sehr gut gewesen. "Er hat nicht persönlich mit mir darüber gesprochen, was sehr enttäuschend ist, wenn man bedenkt, was wir alles für ihn getan und welche Möglichkeiten wir ihm geboten haben", so Brown.
"Unsere Beziehung war sehr stark, deshalb bin ich sehr enttäuscht darüber, wie das gehandhabt wurde", fuhr Brown fort. "Auf persönlicher Ebene denke ich, dass McLaren die Beziehung zu seinen Fahrern sehr ernst nimmt, und ich denke, dass wir gute Arbeit leisten, um ein familiäres Umfeld zu schaffen. Daher ist es ziemlich enttäuschend, auf diese Weise im Stich gelassen zu werden."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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