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Nur Indy 500 geplant: Marco Andretti reduziert IndyCar-Aktivitäten deutlich

Marco Andretti tritt nach 15 vollen IndyCar-Saisons mit nur zwei Siegen kürzer und plant 2021 derzeit nur das Indy 500 - Michael Andretti respektiert die Entscheidung

Nachdem er die IndyCar-Saison 2020 nur auf Platz 20 der Gesamtwertung und damit als derjenige Stammfahrer mit den wenigsten Punkten abgeschlossen hat, hat sich Marco Andretti nun dazu entschieden, für die bevorstehende Saison kürzer zu treten.

Derzeit plant der 33-jährige Sohn von Michael Andretti und Enkel von Mario Andretti, der seit 2006 für das Team seines Vaters an den Start ging, in der IndyCar-Saison 2021 nur den Saisonhöhepunkt zu bestreiten: das Indy 500 am 30. Mai.

"Nach reichlicher Überlegung während der vergangenen paar Monate habe ich die Entscheidung getroffen, einige Veränderungen an meinen Rennaktivitäten und an meinem Fokus für 2021 vorzunehmen", so Marco Andretti via Social Media.

"Ich werde definitiv weiter Rennen fahren", will der junge Andretti von einem kompletten Rückzug aus dem Rennsport nichts wissen, stellt aber klar, dass er sein IndyCar-Programm nach 15 vollen Saisons nun deutlich zurückfahren wird.

Fokus auf das Indy 500

"Vor allem verspüre ich weiterhin großen Hunger, das Indy 500 zu gewinnen. Es ist unsere größte Bühne und der Ort, an dem ich das Gefühl habe, dass ich als Fahrer am meisten beitragen kann. Ich war dort schon sehr nah dran", verweist Marco Andretti auf den denkbar knapp verpassten Sieg bei seinem Indy-500-Debüt im Jahr 2006, als ihn Penske-Pilot Sam Hornish Jr. ausgangs der letzten Kurve der letzten Runde noch abfing und im Fotofinish um 0,064 Sekunden bezwang.

Indy-500-Fotostrecke: Top 10 der besten Rennen

#10 - 1985:
Mario Andretti (Newman/Haas) führt lange, aber in der 120. von 200 Runden kommt Danny Sullivan (Penske). Er übernimmt die Führung, dreht sich dabei aber direkt vor Andretti. Nach einem 360-Grad-Dreher ohne anzuschlagen bläst Sullivan zur Aufholjagd. Keine 20 Runden später geht er wieder an Andretti vorbei und holt seinen einzigen Indy-500-Sieg. Andretti verpasst einen zweiten (nach 1969) nicht zum einzigen Mal ganz knapp.
#9 - 2011: Hildebrand crasht in letzter Kurve - Wheldon staubt ab
In der letzten Runde liegt Rookie J.R. Hildebrand (Panther) in Führung. Doch auf dem Weg zu seinem ersten IndyCar-Sieg überhaupt crasht der Youngster in der letzten Kurve beim Überrunden von Charlie Kimball. Dan Wheldon (Bryan Herta Autosport) staubt auf den letzten Metern ab und gewinnt das Indy 500 zum zweiten Mal nach 2005. Wenige Monate später ist er tot. Hildebrand wartet bis heute auf einen IndyCar-Sieg.
#8 - 1987: Al Unser siegt im Auto aus dem Museum
Mario Andretti (Newman/Haas) hat bereits 170 Führungsrunden angesammelt, als er mit einer Runde Vorsprung auf das Feld mit Motorschaden ausfällt. Roberto Guerrero (Vince Granatelli Racing) übernimmt, fällt aber mit Folgeschaden eines vorherigen Zwischenfalls zurück. Al Unser staubt ab. Mit einem dritten Penske-Auto aus dem Museum holt "Big Al" seinen vierten und letzten Indy-500-Sieg.
#7 - 2006: Fotofinish Sam Hornish Jr. vs. Marco Andretti
Kurz vor Schluss geht Rookie Marco Andretti (Andretti/Green) in Führung, indem er seinen Vater Michael Andretti überholt. Dahinter aber stürmt Sam Hornish Jr. (Penske) nach vorheriger Durchfahrtsstrafe durch das Feld. Ausgangs der letzten Kurve zieht Hornish Jr. aus dem Windschatten von Marco Andretti und holt im Fotofinish mit 0,064 Sekunden Vorsprung seinen einzigen Indy-500-Sieg. Gleichzeitig hat der Andretti-Fluch in Indy die dritte Generation erreicht.
#6 - 1961: Erster Sieg für A.J. Foyt nach Tankpanne
In der Schlussphase duellieren sich A.J. Foyt (Bignotti-Bowes) und Eddie Sachs (Al Dean Racing). Foyt hat gerade P1 übernommen, als er per Boxentafel erfährt, dass er zu wenig Sprit hat. Ein später Tankstopp scheint den Sieg zu kosten. Aber 4 Runden vor Schluss erleidet Sachs einen Reifenschaden. So kommt Foyt doch zum ersten seiner insgesamt vier Indy-500-Siege. Als er 1964 zum zweiten Mal gewinnt, ist Sachs einer von zwei Todesfällen.
#5 - 2014: Hunter-Reay verhindert vierten Castroneves-Sieg
Nach später Unterbrechung machen Helio Castroneves (Penske) und Ryan Hunter-Reay (Andretti) den Sieg unter sich aus. 4 Runden vor Schluss drückt sich Hunter-Reay auf P1 vor. "Spiderman" schlägt zurück, aber aus der letzten Kurve heraus kann "RHR" wieder kontern. Castroneves verpasst seinen vierten Indy-500-Sieg um 0,060 Sekunden, nachdem er ihn schon 2003 (0,299 Sekunden) knapp verfehlt hatte. 2017 wird er um 0,201 Sekunden scheitern.
#4 - 1992:  Al Unser Jr. siegt im engsten Finish unter Grün
10 Runden vor Schluss fällt Michael Andretti nach 160 Führungsrunden mit defekter Benzinpumpe aus. Al Unser Jr. (Galles/Kraco) und Scott Goodyear (Walker) übernehmen. Nachdem "Little Al" 1989 in vorletztenr Runde mit Emerson Fittipaldi kollidiert war, behält er nun die Oberhand. Er siegt 0,043 Sekunden vor Goodyear im engsten Indy-500-Finish unter Grün. Nur 2002 ist es offiziell enger, als Helio Castroneves unter Gelb 0,038 vor Paul Tracy liegt.
#3 - 1991: Mega-Duell Rick Mears vs. Michael Andretti
Duell zwischen Indy-Könner vom Dienst und Indy-Pechvogel vom Dienst. Rick Mears (Penske) verliert P1 bei einem späten Restart an Michael Andretti (Newman/Haas), als dieser mit kalten Reifen in Turn 1 außen vorbeipfeift. Nur eine Runde später schlägt Mears mit dem gleichen Manöver zurück und fährt seinen vierten Indy-500-Sieg ein. Für Michael Andretti setzt sich das Indy-Pech von Vater Mario fort, das später auch seinen Sohn Marco ereilt.
#2 - 1960: Rathmann gewinnt irres Duell gegen Ward
Als das Indy 500 letztmals zur Formel-1-WM zählt, duellieren sich Jim Rathmann (Ken Paul Racing) und Rodger Ward (Leader Card). Nach frühem Zeitverlust von über einer Minute hat Ward zu Rathmann aufgeschlossen. Aber nach 14 Führungswechseln zwischen den beiden muss Vorjahressieger Ward mit sich auflösendem rechten Vorderreifen verlangsamen. So kommt Rathmann - vorher dreimal Zweiter - zu seinem einzigen Indy-500-Sieg.
#1 - 1982: Startcrash und das bis dahin engste Finish
Kevin Cogan löst großen Startcrash aus, der unter anderem A.J. Foyt und Mario Andretti früh um alle Chancen bringt. Um den Sieg kämpfen Rick Mears (Penske) und Gordon Johncock (Patrick Racing). Mears greift in der letzten Runde an, kommt aber nicht vorbei. Während er seinen zweiten Indy-Sieg diesmal noch knapp verpasst, holt Johncock seinen zweiten und letzten mit nur 0,160 Sekunden Vorsprung - bis dahin das engste Indy-Finish.
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2020 startete Marco Andretti beim Indy 500 von der Pole-Position - einer von sechs Poles bei seinen bisher 248 IndyCar-Rennen. Gewonnen hat er lediglich zweimal: in seiner Rookie-Saison 2006 in Sonoma und 2011 auf dem Iowa Speedway. Sein großer Traum aber bleibt ein Sieg beim Indy 500.

Marco Andretti

Indy-500-Pole 2020: Neben den Siegen in Sonoma 2006 und Iowa 2011 ein Highlight

Foto: Motorsport Images

"Ich habe mich dazu verpflichtet und freue mich darauf, in diesem Jahr das Indy 500 mit Andretti Autosport zu fahren", so Marco Andretti, der derzeit nicht konkret mit weiteren IndyCar-Rennen 2021 plant, solche aber auch noch nicht kategorisch ausschließen will: "Zusätzlich zu meinem Fokus auf das Indy 500 könnte ich im weiteren Saisonverlauf vielleicht ein paar andere Rennen im IndyCar-Kalender zu fahren, um im Auto 'fit' zu bleiben."

Michael Andretti respektiert Marcos Entscheidung

Abgesehen davon bietet der Sohn von Michael Andretti dem Team auch an, bei Testfahrten zu unterstützen. So wird Marco Andretti am Montag beim IndyCar-Testauftakt 2021 in Sebring seinen seit 2018 angestammten Herta/Andretti-Honda mit der Startnummer 98 fahren. Dieses Auto wird er auch Ende Mai beim Indy 500 fahren.

Ob sich das angekündigte Teilzeitprogramm auf Marco Andretti beschränkt oder aber auch den Einsatz des Autos mit der Startnummer 98 betrifft, ist derzeit noch nicht klar. "Wir hatten daran gearbeitet, ihm ein Auto für die ganze Saison hinzustellen, aber er hat sich dazu entschieden, einen anderen Weg einzuschlagen. Diese Entscheidung respektiere ich", so Marco Andrettis Vater und Teambesitzer Michael Andretti in einem separaten Statement, das er kurz nach der Erklärung seines Sohnes herausgegeben hat.

Marco Andretti, Michael Andretti

Seit 2006 fuhr Marco Andretti für das Team von Vater Michael Andretti (Foto: 2016)

Foto: Motorsport Images

Des Weiteren lässt Michael Andretti wissen: "Marco und ich haben ausführlich darüber gesprochen. Ich unterstütze und respektiere seine Entscheidung, den Fokus auf andere Bereiche des Lebens, und vielleicht sogar andere Bereiche des Motorsports, zu richten."

Damit spricht der Teambesitzer von Andretti Autosport darauf an, dass sein Sohn für die Zukunft mit Langstreckenrennen kokettiert. Denn wie Marco Andretti in seiner eigenen Erklärung wissen lässt, "will ich ein paar Sportwagenrennen fahren, vielleicht sogar ein paar IMSA-Rennen zusammen mit meinem Cousin Jarett. Das würde mir großen Spaß machen".

Der angesprochene Jarett Andretti ist der Sohn des im Januar 2020 verstorbenen John Andretti, der wiederum der Cousin von Michael Andretti war. Abgesehen von der möglichen Option einiger IMSA-Rennen zusammen mit Jarett Andretti will sich Marco Andretti künftig auch wieder in Richtung der echten Langstreckenklassiker orientieren.

Wunsch nach mehr Langstreckenrennen

"Ich würde es begrüßen, wenn sich hinsichtlich der großen Rennen wie 24 Stunden von Daytona, 12 Stunden von Sebring sowie Le Mans Gespräche ergeben könnten", blickt Marco Andretti in die Zukunft und versichert: "Ich freue mich darauf, was die Zukunft für mich sowohl auf als auch abseits der Strecke bereithält. Ich danke Dad und Andretti Autosport für die Freiheit, Dinge so verändern zu können, wie ich das gerne hätte."

Marco Andretti

24h Le Mans 2010: Marco Andretti als LMP1-Pilot für Rebellion Racing

Foto: Motorsport Images

Bei den 24 Stunden von Le Mans trat Marco Andretti im Jahr 2010 einmalig für Rebellion Racing in der LMP1-Klasse an, kam zusammen mit Nicolas Prost und Neel Jani aber nicht ins Ziel.

Bei den 24 Stunden von Daytona fuhr der junge Andretti im Jahr 2012 für Starworks Motorsport mit Ryan Hunter-Reay, Michael Valiante und Scott Mayer in die Top 10. Abgesehen davon fuhr er auch schon 2008 ein LMP2-Auto: für das familieneigene Team (das damals noch Andretti Green Racing hieß) unter anderem bei den 12 Stunden von Sebring und beim Petit Le Mans.

Wird Marco Andretti im IndyCar-Team ersetzt?

Was den Herta/Andretti-Honda mit der Startnummer 98 in der IndyCar-Serie betrifft, so war Marco Andretti in den vergangenen drei Jahren nicht nur der Fahrer dieses Autos, sondern auch einer der Teilhaber. Letzteres wird auch so bleiben. "Meine Beteiligung an meinem Auto von Andretti Autosport wird weitergehen", erklärt der 33-Jährige.

Marco Andretti

Ob der #98 Herta/Andretti-Honda 2021 auch abseites des Indy 500 fährt, ist noch offen

Foto: Motorsport Images

Abzuwarten bleibt, ob Michael Andretti und Bryan Herta für einige IndyCar-Rennen 2021 abseits des Indy 500 einen anderen Fahrer für dieses Auto benennen werden. Derzeit stehen Colton Herta, Ryan Hunter-Reay und Alexander Rossi bei Andretti Autosport fest unter Vertrag, die volle Saison 2021 zu fahren. Für James Hinchcliffe gilt das noch nicht. Eine diesbezügliche Bekanntgabe wird aber für die kommenden Wochen erwartet.

Weiterlesen:

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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