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Warum der Indy-500-Sieger seit 1936 (fast) immer Milch trinkt

Das Indy 500 gibt es seit 1911, die Tradition der Milch in der Victory Lane entstand 1936 durch Zufall: Seitdem gab es Ausnahmen und immer mal wieder Sonderwünsche

Es ist eines der Bilder, die bei den 500 Meilen von Indianapolis einfach dazugehören: In der Victory Lane wird dem Sieger des Rennens eine Flasche Milch gereicht. Von dieser Milch wird dann mehr oder weniger viel getrunken, bevor sie beim Siegesjubel häufig direkt über Gesicht und Kopf geschüttet wird.

Die Tradition der Mich beim Indy 500 gibt es aber nicht von Beginn an. Denn während die erste Auflage des legendären 500-Meilen-Rennens im "Brickyard" bereits im Jahr 1911 über die Bühne ging, wurde die Tradition der Milch erst 25 Jahre später durch Zufall ins Rollen gebracht.

Am 30. Mai 1936, einem sonnig warmen Samstag in Indianapolis, wurde Louis Meyer bei der 24. Auflage des Indy 500 nach einer Fahrzeit von vier Stunden und 35 Minuten als Sieger abgewinkt. Im Moment der Siegesfeier war Meyer mit seinen Kräften am Ende und verlangte aus diesem Grund nach einem Glas Buttermilch. Von diesem Glas genehmigte er sich mehr als nur einen Schluck.

Indy-500-Sieger 1936: Louis Meyer

1936 verlangte Louis Meyer nach seinem dritten Indy-500-Sieg ein Glas Buttermilch

Foto: IndyCar Series

Kurz darauf erkannte ein Stratege in der Milchbranche die Gunst der Stunde und schlug vor, dem Indy-500-Sieger ab 1937 regelmäßig Milch zu reichen. Dass es sich im Falle von Meyer im Jahr 1936 bei dessen insgesamt drittem Indy-500-Sieg um Buttermilch handelte, war besagtem Strategen in diesem Moment gar nicht bewusst.

Im Zeitraum 1937 bis 1946 hielt die Milch tatsächlich Einzug in die Victory Lane des Indy 500. Allerdings sei dazu gesagt, dass es von 1942 bis 1945 aufgrund des Zweiten Weltkriegs kein Indy 500 gab. Als man 1946 den Fahrbetrieb im "Brickyard" wieder aufnahm, kehrte die Milch zunächst nur einmalig zurück.

Denn 1947 beschloss der damalige Indianapolis-Streckenchef Wilbur Shaw, dem Indy-500-Sieger fortan Wasser statt Milch zu reichen. So gab es bis einschließlich 1955 neun Jahre lang Wasser als Siegesgetränk. Als Fahrer hatte Shaw das Indy 500 dreimal (1937, 1939 und 1940) gewonnen, war vom Milchtrinken aber wenig angetan. 1956 schließlich, nicht lange nachdem Shaw bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war, kehrte die Milch in die Victory Lane des Indy 500 zurück.

Simon Pagenaud

2019: Simon Pagenaud hat die Milch großzügig in seinem Gesicht verteilt

Foto: Motorsport Images

Seither hat es nur noch eine einzige Ausnahme von dieser Tradition gegeben. 1993 trank Emerson Fittipaldi unmittelbar im Anschluss an seinen zweiten Indy-500-Sieg keine Milch, sondern Orangensaft. Es war ein Riesenskandal und "Emmo" hat sich nicht nur in Reihen der Milchbranche, sondern auch in Reihen der Indy-500-Traditionalisten jede Menge Kritik anhören müssen.

Der Grund, weshalb Fittipaldi zu O-Saft statt Milch griff: Der Brasilianer wollte damit Werbung für Orangenplantagen machen, die er in seinem Heimatland besaß. Ein Jahr später, 1994, krachte Fittipaldi 15 Runden vor Schluss in Führung liegend in die Mauer und warf damit die große Chance auf einen dritten Indy-500-Sieg weg. In den Augen einiger Traditionalisten war der Unfall freilich kein Zufall ...

Emerson Fittipaldi

1993: Emerson Fittipaldi trinkt O-Saft statt Milch und sorgt für einen Riesenskandal

Foto: IndyCar Series

Immerhin: Noch 1993 hatte die harsche Kritik an Fittipaldi dazu geführt, dass das vom amerikanischen Milchverband bereitgestellte Geld in jenem Jahr für wohltätige Zwecke gespendet wurde. Denn seit 1956 wird dem jeweiligen Indy-500-Sieger das Trinken der Milch mit 400 US-Dollar versüßt.

Heutzutage gibt es von der American Dairy Association nicht nur die Geldprämie, sondern vorab sogar die Frage, welche Art Milch man denn wünscht, sofern man es schafft, in die Victory Lane des prestigeträchtigen 500-Meilen-Rennens einzubiegen.

In Reihen der 33 für das diesjährige Indy 500 qualifizierten Piloten (noch mit Stefan Wilson, nicht Graham Rahal) haben sich 28 für Vollmilch entschieden. Die Abweichungen: Helio Castroneves, Takuma Sato und Benjamin Pedersen bevorzugen fettärmere Milch, Romain Grosjean und Katherine Legge wünschen fettarme Milch. Einen ausgefallenen Sonderwunsch, wie ihn Juan Pablo Montoya vor zwei Jahren in Form von Schokomilch abgab, gibt es in diesem Jahr nicht.

 

Als Louis Meyer im Jahr 1936 mit seinem Verlangen nach einem Glas Buttermilch unbewusst die Tradition des Milchtrinkens beim Indy 500 in die Wege leitete, war das nicht nur der Beginn dieser Tradition. Denn völlig unabhängig davon war im selben Jahr der Siegerpokal erstmals die noch heute bekannte Borg-Warner-Trophy. Auf dieser sind die Konterfeis aller Indy-500-Sieger angebracht. Jene aus dem Zeitraum 1911 bis 1935 hat man nachgetragen.

Borg-Warner-Trophy

Borg-Warner-Trophy für den Sieger der 500 Meilen von Indianapolis

Foto: Motorsport Images

Weiterlesen:

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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