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Warum McLaughlin den Rookie-Titel verdient, sein Ziel aber viel höher ist

Scott McLaughlin dürfte sich in Long Beach den Titel des punktbesten IndyCar-Rookies 2021 sichern, aber das ist nur ein Teil seiner spannenden Geschichte

Er ist ein netter Kerl, dieser Romain Grosjean. Am vergangenen Sonntag, nach seinem spektakulär herausgefahrenen dritten Platz auf dem Laguna Seca Raceway, wurde er darauf hingewiesen, dass er in der aktuellen IndyCar-Gesamtwertung nur 20 Punkte hinter Scott McLaughlin liegt und somit der Kampf um den Titel des punktbesten Rookies 2021 noch nicht entschieden ist.

Aber anstatt darauf hinzuweisen, dass er im Gegensatz zu McLaughlin die zwei Rennen auf dem Texas Motor Speedway und das Indianapolis 500 (mit doppelten Punkten) ausgelassen hatte, scherzte Grosjean: "Du verarschst mich doch! Mehr habe ich nicht aufgeholt? Verdammter Mist!"

"Es ist okay", fuhr Grosjean fort, um auf den Rookie-Titel zu sprechen zu kommen: "Scott kann ihn haben. Das habe ich schon zu Beginn des Jahres gesagt. Ich bin sehr beeindruckt von seiner Anpassung an den Formelrennwagen. Ich glaube, Scott ist definitiv viel mehr ein Rookie als ich einer bin."

Im Gegensatz zu Grosjean ein echter Formelsport-Rookie

Wie wahr. So sehr wir von den Leistungen des dreimaligen Supercars-Champions bei den E-Sport-Rennen der IndyCar-Serie beeindruckt waren, als die Coronavirus-Pandemie den Auftakt in die reale Saison 2020 verzögerte, und so sehr uns seine drittschnellste Zeit beim damaligen Wintertest auf Circuit of The Americas in Austin beeindruckte, so sehr fragten wir uns doch, ob der Newcomer im Penske-Team ein gewisses Wettbewerbsniveau erreichen und sich auf diesem stabilisieren könne. Mittlerweile fragen wir uns, wie viel höher dieses Niveau noch sein kann.

Scott McLaughlin bei seinem IndyCar-Debüt im Oktober 2020 in St. Petersburg

Sein IndyCar-Debüt gab McLaughlin beim Saisonfinale 2020 in St. Petersburg

Foto: Motorsport Images

McLaughlins Sektorzeiten im Freien Training zum Saisonfinale 2020 in St. Petersburg, seinem Renndebüt in der IndyCar-Serie, waren ein echter Weckruf. Wenn es dieser Kerl lernt, seine besten Sektoren aneinander zu reihen, so dachten wir, dann hat die Rennserie einen neuen Robert Wickens gefunden - kaum zwei Jahre, nachdem das Schicksal das Leben des Kanadiers auf grausame Weise aus der Bahn geworfen hat.

Und dieser McLaughlin hat im Gegensatz zu Wickens nicht einmal Formelsporterfahrung aus der Zeit vor den Tourenwagen, sondern er verfügt über so gut wie gar keine Erfahrung mit Formelautos. Der Standpunkt des langjährigen Formel-1-Piloten Grosjean kommt daher nicht von ungefähr. McLaughlin ist nicht nur in der IndyCar-Szene ein Rookie, sondern auch im Formelsport als Ganzes.

McLaughlins eigene Erwartungen waren anfangs zu hoch

Der 28-jährige Neuseeländer selbst schien sich dessen jedoch eine Zeit lang nicht bewusst gewesen zu sein. McLaughlin war für die Supercars-Szene das, was Marc Marquez für die MotoGP-Szene in einer ähnlichen Zeitspanne war, und er hält sich weiterhin an extrem hohe Standards. Nach Ansicht seiner Chefs im Penske-Team sind diese Standards zuweilen zu hoch.

"Ich glaube, wenn man Roger [Penske] oder Tim [Cindric] fragen würde, würden sie sagen, dass sie meine Erwartungen zügeln mussten. Das war ein Problem", sagt McLaughlin im Gespräch mit unserer englischsprachigen Schwesterplattform 'Motorsport.com' und weiter: "Ich bin ausgesprochen wettbewerbsorientiert und habe es immer gemocht, meine Teamkollegen zu schlagen. Wenn das nicht der Fall ist, ärgert mich das. Ich werde mich nie ändern."

"Die Sommerpause aber hat mir geholfen", so McLaughlin, um zu erklären: "Seitdem gehe ich, unabhängig von den Ergebnissen, mit der richtigen Einstellung in alle Rennen, weil ich meine Erwartungen an mich selbst im Griff habe. Mir ist klar geworden: Ich bin ein Rookie und ich sauge in diesem Jahr einfach alles auf. Und ja, ich bin ein echter Rookie, der seine ersten Erfahrungen im Formelsport sammelt."

Scott McLaughlin beim Supercars-Finale 2018 in Newcastle

In der Supercars-Serie war McLaughlin jahrelang der Überflieger und holte drei Titel

Foto: Motorsport Images

"In Übersee (Australien; Anm. d. Red.) habe ich Rennen gewonnen und war meistens vorne dabei. Somit ist dieses Jahr jetzt sicherlich ein charakterbildendes für mich", bemerkt der Supercars-Champion der Jahre 2018, 2019 und 2020 und stellt heraus: "Wenn man fünf Jahre lang in einer anderen Kategorie gewinnt und an der Spitze steht, dann ist man so wettbewerbsorientiert, dass man sofort wieder dort sein möchte, sobald man in die nächste Kategorie kommt."

"Ich musste mich also mit dem Team zusammenraufen, den Kopf einziehen, so viel wie möglich lernen, so viel Spaß wie möglich haben und mir erst dann Gedanken über die Ergebnisse machen, wenn ich die Strecken und das Auto genau kenne. Seit der Sommerpause habe ich das Gefühl, dass ich mit dem Auto sehr gut zurechtkomme. Ich glaube, dass wir einige wirklich gute Änderungen vorgenommen haben. Ich muss mich nur noch weiter vorne qualifizieren. Wenn ich das schaffe, dann glaube ich, dass ich in den Rennen wirklich etwas ausrichten kann. Mein Renntempo jedenfalls ist schon ganz gut", sagt der Rookie im Vierwagen-Team von Roger Penske.

Trotz Erfahrungsrückstand: Im Oval von Beginn an stark

Diejenigen, die der Meinung sind, dass das Erlernen der Kunst der Ovalrennen zu den schwierigeren Aspekten für einen IndyCar-Neuling gehört, sofern dieser nicht aus dem Road-To-Indy-Programm (USF2000 - Indy Pro 2000 - Indy Lights) kommt, werden von McLaughlin beeindruckt sein. Bei seinen ersten Ovalrennen machte er einen spektakulären Job - P2 im ersten Texas-Rennen, direkt hinter seinem früheren Helden Scott Dixon, gefolgt von P8 am nächsten Tag.

Scott McLaughlin

P2 beim Ovaldebüt in Fort Worth - beim Indy 500 sorgte eigener Fehler für P20

Foto: Motorsport Images

Mehr noch: Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass McLaughlin mit seiner Leistung beim Indy 500 den Gewinn des Rookie-Titels für Grosjean schon unerreichbar gemacht hätte. Denn beim Saisonhöhepunkt schien er im Bereich von P4 bis P6 ins Ziel kommen zu können, in der Gruppe mit Patricio O'Ward und Ed Carpenter. Doch in der Schlussphase wurde der Penske-Chevrolet mit der Startnummer 3 mit einer Durchfahrtsstrafe belegt, weil McLaughlin einen Tick zu schnell an die Box gekommen war. Das Ergebnis war Platz 20.

"Realistisch gesehen wäre ich in der Spitzengruppe dabei gewesen", sagt McLaughlin, "denn ich kam mit derselben Strategie wie Helio [Castroneves, der das Rennen gewonnen hat] an die Box und kam 50 Meter hinter ihm heraus. Hätte ich also das Tempolimit in der Boxengasse nicht überschritten, wäre ich ganz vorne mit dabei gewesen. Das ist jetzt alles 'Hätte, Wäre, Wenn', aber eine Top-5-Platzierung hätte eine Menge Punkte bedeutet."

"Ich sage nicht, dass Grosjean kein Star ist. Er hat in diesem Jahr einige phänomenale Leistungen gezeigt. Aber man kann sich an den Fehler erinnern, den ich in der Boxengasse in Indy gemacht habe und kann sagen, dass er deshalb immer noch in diesem Kampf um den Rookie-Titel dabei ist. Letzten Endes habe ich mir das aber selber zuzuschreiben. Das ist halt einfach Teil des Lernprozesses", so McLaughlin.

Die größte Herausforderung: Qualifying auf Rundkursen

Eine weitere Anforderung, die IndyCar-Rookies - unabhängig von ihrem Lebenslauf - überraschen kann, ist die Notwendigkeit, gelegentlich Sprit zu sparen, dabei aber trotzdem schnell zu fahren. Das aber ist etwas, von dem McLaughlin glaubt, dass er es schnell lernt: "Ich fühle mich viel wohler damit als zu Beginn des Jahres. Das und das Verständnis der Kraftstoffcodes, was ich mit den Mappings tun muss, und die Arbeit mit dem Push-to-Pass - das alles sind Dinge, die ich während der Saison gelernt habe. Bin ich darin schon so gut wie meine Teamkollegen? Nein, aber ich werde besser, ich komme näher. Und genau dafür ist dieses Jahr da."

Am schwierigsten war und ist für McLaughlin das Qualifying. "Bei weitem", wie er sagt. Dabei ist es nicht schwer zu verstehen, warum der 76-malige Supercars-Polesetter hier so zu kämpfen hat. Ohne die Möglichkeit, die weichen Reifen von Firestone ("Reds") testen zu können, befinden sich Rookies im Qualifying oft in einer misslichen Lage. Sie wissen, dass diese rot markierten Reifen mehr Grip bieten, vor allem auf der Hinterachse, und sie und ihre Ingenieure wissen, dass sie dem entgegenwirken müssen, indem sie den Frontflügel ein wenig steiler einstellen müssen.

Scott McLaughlin

Eine eigene Welt: Die rot markierten, weichen Firestone-Reifen der IndyCars

Foto: Motorsport Images

Dann aber geht es darum, das erhöhte Gripniveau nicht nur zu spüren, sondern es auch in einem Dutzend Kurven zu nutzen, solange diese weicheren Firestone-Reifen noch maximalen Grip bieten. Aber die "Reds" erhöhen nicht nur die maximale Seitenlast und damit die Geschwindigkeit am Scheitelpunkt der Kurve. Sie bieten einfach rundum mehr Grip. Man kann mit ihnen einen Tick später bremsen, das Einlenken kann einen Tick früher erfolgen und am Kurvenausgang kann man einen Tick früher Gas geben. Unterm Strich geht es darum, die Größe dieser "Ticks" richtig zu antizipieren.

Man stelle sich nun vor, dass der Rookie, der wie seine Konkurrenten die Chance hatte, einen Satz weicher Reifen im Training zu fahren, den Unterschied zu den harten Reifen nicht genau beurteilen kann, weil er mit 25 oder 26 anderen Fahrern gleichzeitig auf der Strecke war und keine komplett freie Runde erwischt hat. Plötzlich geht es ins Qualifying. Es ist ein Stadtkurs, also ist klar, dass ein Überschreiten des Limits zu einem Abflug in die Reifenstapel oder die Betonmauer führen kann. Dennoch wird nur der geringste Zweifel in nur zwei oder drei von zwölf Kurven in Q1 zur Folge haben, dass er es in dieser Gruppe nicht in die Top 6 schafft, die ins Q2 kommen ...

Dieses Abwägen zwischen Risiko und Ertrag ist schon für die Routiniers schwierig genug. Für Neulinge kann es sich als nahezu unmöglich herausstellen - ohne mehrere Rennen lang zu schwanken zwischen 90-prozentiger Performance, die am Selbstvertrauen kratzt, und 110-prozentiger Performance, mit der das Auto beschädigt wird.

"Das ist es, was die IndyCar-Serie so schwierig macht"

"Nie zuvor habe ich im selben Qualifying einen anderen Reifen fahren müssen, so wie wir es hier tun", bemerkt McLaughlin. "Und die Sessions sind so kurz und hektisch. Das größte Problem ist, dass ich, wenn ich es nicht ins Q2 schaffe, bis zum Rennen keine weitere Chance bekomme, die 'Reds' zu fahren. Und die Erfahrung, die man mit diesen weichen Reifen im Rennen sammelt, kann man beim nächsten Mal nicht mehr nutzen."

"Denn im Rennen ist das Auto vollgetankt und auf mehr Abtrieb getrimmt. Nichts, was man im Rennen macht, während man die 'Reds' fährt, ist nützlich für das nächste Mal, wenn man die 'Reds' im Qualifying fährt. Wenn ich es also nicht ins Q2 schaffe, habe ich die Chance verpasst, mit wenig Sprit und wenig Abtrieb mehr Erfahrung mit den weichen Reifen im Qualifying zu sammeln", erklärt McLaughlin.

"Wenn ich mich mit dem Auto wohlfühle, dann gelingt uns so etwas wie beim Indy-Grand-Prix im Mai, wo wir es in die 'Firestone Fast Six' (Q3) geschafft haben. Ich weiß nicht, warum das beim zweiten Rennen auf dem Indy-Rundkurs [im August] nicht geklappt hat. Aber so ist das nun mal mit den Qualifyings in der IndyCar-Serie. Wenn du nicht alles richtig machst, kommst du nicht weiter. Ich würde sagen, das ist es, was die IndyCar-Serie so schwierig macht", analysiert der Supercars-Champion.

Scott McLaughlin

Seit der Sommerpause hat McLaughlin ein besseres Gespür für Set-up-Änderungen

Foto: IndyCar Series

McLaughlin sagt, dass er zumindest weiß, worauf er sich beim Wechsel von der harten auf die weiche Reifenmischung einstellen muss: "Ich habe mittlerweile ein viel besseres Gespür dafür, in welche Richtung ich mit dem Auto gehen will. Zu Beginn der Saison erledigte das mein Renningenieur [Jonathan Diuguid] für mich, indem er einen solchen Wechsel quasi vorweggenommen hat."

"Jetzt weiß ich selber, wie groß beispielsweise der Unterschied ist, den eine Veränderung am Frontflügel bewirkt, oder ob es nur eine Veränderung des Reifendrucks ist, die ich brauche, und so weiter. Wie schon gesagt, das Schwierigste ist, das neue Gripniveau, das ein Satz 'Reds' bietet, maximal zu nutzen."

Die Krux mit den Reifen, die selbst Routiniers verzweifeln lässt

Und als ob all das nicht schon genug wäre, kommt noch ein anderer Faktor hinzu. Denn das Reifenthema wäre nicht so kompliziert wie es ist, wenn nicht alle einem beweglichen Ziel hinterherlaufen würden. Die harten Reifen von Firestone (Blacks) und die weichen (Reds) können nämlich durchaus, je nach Strecke, von Rennen zu Rennen variieren.

"Ja, das ist die andere Sache!", bestätigt McLaughlin und holt aus: "Das Qualifying ist schwierig, aber es ist auch schwierig, die Reifen an sich zu verstehen. Es gibt unterschiedliche Konfigurationen zwischen Rundstrecken und Stadtkursen, aber auch zwischen unterschiedlichen Rundstrecken. In Portland zum Beispiel meinte Jonathan: 'Wir sind mit diesem Reifen schon Barber, Indy und Mid-Ohio gefahren'. Okay, es ist gut, diese Informationen zu haben, aber gleichzeitig ist es seltsam, dass es nicht für alle Rundstrecken gleich ist. Aber das ist Teil dieser Rennserie, also muss ich mich darauf einstellen."

Reds: Weiche Reifenmischung von Firestone in der IndyCar-Serie

Die "Reds" bereiten nicht nur Rookies wie McLaughlin Kopfzerbrechen

Foto: Motorsport Images

Dabei tröstet sich McLaughlin nicht mit der Tatsache, dass die Feinheiten der Abstimmung des Autos auf die jeweilige Reifenkonstruktion oder -mischung sogar seine äußerst erfahrenen Penske-Teamkollegen aus der Bahn werfen können. Will Power, 63-maliger IndyCar-Polesetter, hatte zur Saisonmitte eine Phase, in der er und sein Ingenieur damit kämpften, den sogenannten 'Sweetspot' zu finden. Gleichzeitig glänzte Josef Newgarden mit drei Poles in Folge in Detroit, Elkhart Lake und Mid-Ohio.

Bei den jüngsten Rennen auf Rundstrecken haben sich die Dinge wieder in die entgegengesetzte Richtung entwickelt. Power ist wieder in Form, während Newgarden darum kämpft, überhaupt ins Q2 zu kommen. Und dann gibt es Tage wie den Samstag in Portland, an denen keiner der vier Penske-Piloten aus Q1 heraus weiterkommt ...

"Nein, nein, ich werde die Probleme meiner Teamkollegen, oder Tage, an denen wir als Team nicht ganz vorne dabei sind, nicht als Erklärung für meine Probleme heranziehen", bekräftigt McLaughlin. "Es gab viele Momente, in denen ich ein Auto hatte, das zu mir passte und sich gut anfühlte, ich es dann aber einfach nicht geschafft habe, das Beste daraus zu machen. Sicher, manchmal haben wir das Auto nicht so gut hinbekommen, oder wir als Team waren nicht so gut, wie wir es gerne gewesen wären. Ich glaube aber, ich kann jederzeit noch ein bisschen besser sein. Und ich glaube, ich werde besser."

Erstmals Schnellster in einer Session, dann zwei Fehler ...

Das tut er, und die Ergebnisse vom Laguna-Seca-Wochenende sind nicht repräsentativ. Am vergangenen Samstag führte McLaughlin zum ersten Mal eine IndyCar-Session an, als er das zweite Freie Training mit Bestzeit abschloss. Doch in Q1 glaubte er, sein Team habe ihn nach seiner sechsten Runde an die Box gerufen. Tatsächlich hatte der Penske-Chevy mit der Startnummer 3 noch genug Sprit im Tank, um eine weitere Runde zu fahren. Nur 0,138 Sekunden schneller und der Rookie wäre ins Q2 eingezogen und hätte den designierten Champion Alex Palou verdrängt, der letzten Endes bis ins Q3 gekommen ist und sich für P4 qualifiziert hat ...

Scott McLaughlin

Laguna Seca: Nach Bestzeit im FT2 ein Fehler in Q1 und ein Fehler im Rennen

Foto: Motorsport Images

McLaughlin hat den Ärger über diesen Fehler überwunden, denn sein Tempo am Renntag war - wie meistens in diesem Jahr - richtig stark, wenngleich sich das mit P12 im Endergebnis nicht richtig widerspiegelt. "Ja, mein Renntempo in Laguna Seca war wirklich stark", stimmt er zu. "Wenn ich mich weiter vorne qualifiziert hätte, wer weiß, wo wir dann gelandet wären? Aber wir sind auch ein Risiko eingegangen, als Scott Dixon seinen Dreher hatte. Wir dachten, es würde eine Gelbphase geben. Also sind wir sofort an die Box gekommen."

"[Dixon] hat es aber geschafft, sein Auto am Laufen zu halten und sich selber aus dem Dreck zu befreien, sodass keine Caution notwendig war", bemerkt McLaughlin und weiter: "Weil wir unseren zweiten Boxenstopp somit früher eingelegt hatten, verlängerte sich dadurch unserer dritter und vierter Stint. Das wiederum hatte zur Folge, dass wir Sprit sparen mussten. Trotzdem hätten wir immer noch ein besseres Ergebnis erzielen können, wenn ich nicht über meinen Boxenplatz hinausgerutscht wäre. Das war ein typischer Anfängerfehler!"

"Aber wie du schon sagst, meine Rundenzeiten waren gut und ich konnte Autos überholen. Es war ein Rennen, bei dem ich das Gefühl hatte: Mann, ich gehöre hierher. Wie bereits erwähnt habe ich mich in Nashville, Portland, Gateway und jetzt Laguna richtig richtig stark gefühlt und mich mit dem Auto sehr wohl gefühlt. Ich freue mich jetzt sehr auf Long Beach. Ich war natürlich noch nie dort, die meisten anderen schon. Aber wir werden sehen, was wir ausrichten können."

Das Gateway-Beispiel zeigt: Der Teamgeist bei Penske stimmt

Und der Kampf um den Titel des Rookie des Jahres? "Nun, ich habe drei Rennen mehr bestritten als Grosjean. Also will ich ihn allein schon schon aus dieser Perspektive nicht noch verlieren", gibt der Penske-Pilot zu. "Aber ehrlich gesagt hatte ich das gar nicht auf dem Radar bis die Leute angefangen haben, es zu erwähnen. Ich habe mich viel mehr darauf konzentriert, mit dem Auto im Einklang zu sein. Und wie schon gesagt war das bei den vier zurückliegenden Rennen wirklich der Fall. Verglichen damit, wo ich zu Beginn des Jahres war, fühle ich mich gut damit, wo ich jetzt stehe."

Besonders erfreulich: Die Arbeit, die McLaughlin und Renningenieur Diuguid während des Testtages im Gateway Motorsports Park in St. Louis am Auto mit der Startnummer 3 erledigt haben, wurde von Josef Newgarden als Beitrag zum Basis-Set-up des Teams für das Rennen bezeichnet. Das führte letzten Endes zu den Plätzen 1-3-4-8 für Newgarden, Power, McLaughlin und Pagenaud.

"Ja, das war gut, denn es bedeutete, dass das Gefühl für das Auto stimmte", sagt McLaughlin und stellt heraus: "Was ich vom Auto will, entspricht dem, was alle wollen. Das heißt, die Dinge, die ich verlange, um das Auto richtig abzustimmen, sind die richtigen Dinge. Für mich als Rookie und jemanden, der vor diesem Jahr noch keine Ovalrennen bestritten hatte, war das ein schönes Gefühl."

"Für mich war das Gateway-Ergebnis schon großartig", so der Rookie weiter, "aber dass der Sieger diesen Kommentar abgegeben hat, war auch großartig. Josef hätte das nicht sagen müssen, aber er ist nun mal ein toller Kerl. Für mich war das ein großer Vertrauensbeweis und hat mir jede Menge Schub gegeben, vor allem für die Ovale. Jetzt kann ich es kaum erwarten, nächstes Jahr wieder in Indy anzutreten und es richtig fliegen zu lassen."

McLaughlin oder Grosjean: Wer holt den Rookie-Titel?

"Aber ja, um auf deine Frage zurückzukommen, der Rookie-Titel ist für mich nicht so wichtig wie meine Platzierung in der Gesamtwertung im Vergleich zu allen anderen. Momentan liege ich auf Rang 13. Ich glaube, das ist wahrscheinlich da, wo mich das Team in meinem ersten Jahr haben wollte oder erwartet hat. Und wir haben noch immer noch die Chance, in den Top 10 zu landen (IndyCar-Gesamtwertung 2021). Das zu schaffen wäre eine große Sache für uns, wie ein Sieg."

Es mag nur zwei Fahrer gegeben haben, die eine realistische Chance auf den Gewinn der diesjährigen Rookie-Wertung hatten, aber Grosjean hat Recht: McLaughlin ist vielmehr ein Rookie als er selbst einer ist. Und sollte der Neuseeländer am Sonntagabend die Rookie-Trophäe tatsächlich in den Händen halten, dann hat er sie wirklich verdient.

Romain Grosjean, Scott McLaughlin

Nur einer dieser beiden wird die Rookie-Trophäe am Ende in den Händen halten

Foto: IndyCar Series

Mit Bildmaterial von IndyCar Series.

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