Interview: Teamchef Torsten Schubert über die 24h Nürburgring 2017
Zum 6. Mal in Folge tritt Schubert Motorsport beim berühmten 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife als werksunterstütztes BMW-Team an. Im Interview spricht Teamchef Torsten Schubert über den großen Klassiker.
Foto: Alexander Trienitz
Das Team aus Oschersleben bringt dieses Mal 2 BMW M6 GT3 für Jens Klingmann, Jörg Müller, John Edwards und Tom Onslow-Cole sowie für Jesse Krohn, Müller, Bruno Spengler und Kuno Wittmer an den Start.
Torsten, mit welchen Gefühlen und Erwartungen gehen Sie in das 24-Stunden-Rennen am kommenden Wochenende?
Torsten Schubert: "Endlich ist die Woche gekommen, auf die wir uns in den vergangenen Monaten so akribisch vorbereitet haben. Die 24 Stunden auf dem Nürburgring haben für mich persönlich und unser gesamtes Team eine sehr große Bedeutung und sind der Höhepunkt unserer Saison."
"Dass wir nun schon zum 6. Mal in Folge mit Werksunterstützung durch BMW Motorsport in der grünen Hölle antreten können, macht uns stolz. Leider hatten wir in den vergangenen Jahren trotz starker Leistungen nie das nötige Glück, um aufs Podium zu kommen. Nun haben wir mit dem M6, einem sehr starken Fahreraufgebot und einem hoch motivierten Team wieder gute Voraussetzungen, um vorne mitfahren zu können. Hoffentlich ist dieses Mal das Glück auf unserer Seite."
Woran haben Sie in Vorbereitungsrennen im intensivsten gearbeitet?
"Für uns ging es aus technischer Sicht vor allem darum, unsere Fahrzeuge auf den neuen Reifen abzustimmen. Darauf haben wir viel Zeit verwendet. Darüber hinaus haben wir den Fahrern in unserem Aufgebot, die die geringste Erfahrung auf der Nordschleife hatten, so viel Fahrzeit wie möglich gegeben. Das ist uns sehr gut gelungen."
Worauf wird es ankommen, wenn man am Wochenende aufs Podium fahren will?
"Das Wichtigste wird sein, ohne Unfälle oder technische Probleme durchzukommen. Es gibt mittlerweile so viele siegfähige GT3-Fahrzeuge, dass eine kleine Reparaturpause von 10 Minuten wahrscheinlich schon zu viel ist, um noch das Podium angreifen zu können. Man muss also den optimalen Kompromiss zwischen Risiko und Sicherheitspuffer finden, um zumindest erst einmal sauber durch die Nacht zu kommen. Danach haben wir in den letzten Stunden sowieso ein Sprintrennen."
Erzählen Sie uns etwas über Ihre persönliche Geschichte bei den 24h Nürburgring.
"Meine ersten beiden 24-Stunden-Rennen habe ich auf einem selbst aufgebauten BMW Z3 Coupé absolviert, das extrem schwierig zu fahren war. Das ging beim 1. Mal noch gut, beim 2. Mal lag ich damit dann im Streckenabschnitt Hohe Acht auf dem Dach (lacht)."
"Unseren größten Erfolg haben wir dann 2006 mit dem 5. Gesamtrang und dem Klassensieg im BMW 120d gefeiert. Danach haben wir den BMW Z4 eingesetzt und damit immer wieder weit vorn gelegen. Leider hat aber immer das letzte bisschen Glück gefehlt, um einmal einen großen Sieg zu feiern. Ich persönlich habe aufgehört, selbst zu fahren, als unsere Kooperation mit BMW Motorsport begann."
Welche Pläne hat Schubert Motorsport für den Rest der Saison, und warum haben Sie auf einen Start im GT-Masters verzichtet?
"Wir haben uns als Team gemeinsam entschlossen, uns in dieser Saison voll auf unsere Renneinsätze auf der Nürburgring-Nordschleife zu konzentrieren. Unser großes Ziel ist es, mit der Unterstützung von BMW Motorsport beim 24-Stunden-Rennen erfolgreich zu sein. Darauf ist unsere Arbeit ausgerichtet."
"Leider mussten wir uns aus diesem Grund entschließen, in diesem Jahr auf einen Start im GT-Masters zu verzichten. Das bedauern wir sehr, da die Rennserie erstklassig besetzt ist und wir dort in den vergangenen Jahren sehr gerne und mit großem Erfolg teilgenommen haben. Wir hoffen, schon bald ins GT-Masters zurückkehren zu können."
"Im Anschluss an das 24-Stunden-Rennen planen wir weitere Einsätze auf der Nordschleife im Rahmen der VLN. Bereits jetzt steht fest, dass wir mit dem M6 GT3 bei den Rennen 5 und 7 der Saison am Start sein werden."
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