24h Nürburgring: Aus für Grello-Porsche nach Highspeed-Crash!
Heftiger Unfall von Grello: Laurens Vanthoor kollidiert im Tiergarten mit Bruder Dries - Es ist nicht der einzige GT3-Porsche, der schon ausgeschieden ist
Die Vorjahressieger der 24h Nürburgring sind raus aus der Verlosung: Laurens Vanthoor ist im Manthey-Porsche #1 (Christensen/Estre/Makowiecki/L. Vanthoor) heftig gecrasht - und das ausgerechnet im Zweikampf gegen seinen jüngeren Bruder Dries Vanthoor im Phoenix-Audi #15 (K. van der Linde/D. Vanthoor/Vervisch/Frijns)!
Beide duellierten sich im Kampf um Platz drei auf der Döttinger Höhe. Die Windschattenschlacht zog sich weiter über die Bereiche Antoniusbuche und Tiergarten, die die Vanthoor-Brüder Tür an Tür durchquerten. Es kam schließlich zu einer leichten, seitlichen Berührung, die bei den hohen Geschwindigkeiten ausreicht, um einen schweren Unfall zu verursachen. (Hier das Rennen im Live-Ticker verfolgen)
Laurens Vanthoor krachte schließlich kurz vor der Hohenrain-Schikane frontal in die Leitplanke, und kurz darauf noch einmal auf der anderen Seite der Fahrbahn in die Streckenbegrenzung. Danach war der beliebte Grello vom Manthey-Team schrottreif.
Vanthoor hatte Glück im Unglück: Er konnte das Wrack eigenständig verlassen und scheint okay zu sein. Vorsichtshalber begab sich der Belgier unmittelbar nach dem Unfall ins Medical-Center. Glück hatten auch die Sportwarte der Streckensicherung. Ihr Streckenposten befindet sich genau dort, wo Vanthoor in die Leitplanken krachte.
"Es wäre nicht fair, jetzt ein Urteil zu fällen", meint Porsche-Chef Thomas Laudenbach im Livestream. "Sie haben sich mehrfach berührt, es war knapp. Das müssen wir uns in Ruhe anschauen. Ganz ehrlich: Das Wichtigste ist, dass Laurens okay ist. Das war ein heftiger Einschlag. Bitter."
Laurens Vanthoor wurde nach dem Unfall von Porsche wie folgt zitiert: "Ich bin Seite an Seite mit dem anderen Auto gefahren. Dann ist der Platz ausgegangen. Wir haben uns nur leicht berührt. Der Treffer war bei meinem Auto aber an der wohl unglücklichsten Stelle. Ich habe mich bei hoher Geschwindigkeit gedreht - das war's. Mir geht es gut. Aber es ist unglaublich schade für das gesamte Team."
Dries Vanthoor war nach dem Zwischenfall im Interview im Livestream bedient: "Wir wissen schon voneinander, dass wir das nicht wollen. Wir müssen uns nochmal anschauen, was passiert ist. Wir sind Seite an Seite gefahren und ich war in der Linkskurve draußen und er in der Rechtskurve. Wenn man sowas sieht: Da hat keiner Schuld."
"Es ist super-scheiße, dass er jetzt wegen sowas raus ist. Ich glaube nicht, dass irgendjemand von uns beiden irgendwas falsch gemacht hat, oder aggressiv war. Solche Dinge passieren und das ist dann natürlich scheiße, wenn es dein eigener Bruder ist."
Zuvor musste sich bereits ein anderer Porsche aus dem Rennen verabschieden: Der Toksport-WRT-Porsche #27 (Andlauer/Campbell/Jaminet) wurde in der NGK-Schikane vom Rowe-BMW #99 (De Philippi/Eng/Farfus/Yelloly) ins Kiesbett bugsiert. Beide Fahrzeuge waren danach stark beschädigt. Toksport-WRT musste den 911er sogar aus dem Rennen zurückziehen.
"Wir sind zu dritt in der Schikane auf der Grand-Prix-Strecke etwas weit gegangen. Ich habe versucht, da raus zu kommen, aber dann ist der Porsche komplett auf den Kerb geraten und wir haben uns leider berührt", gibt Nick Yelloly hinterher zu Protokoll.
"Ich habe alles versucht, konnte ihm aber leider nicht ausweichen. Das ist sehr enttäuschend, sorry für BMW und unser ganzes Team. Niemand will so früh ausscheiden. Der vordere Querlenker ist gebrochen." Wenig später leitete die Rennleitung eine Untersuchung des Vorfalls ein. Die Konsequenz: Eine Zeitstrafe von 1:32 Minuten gegen den BMW.
Julien Andlauer in einer ersten Reaktion zu 'Motorsport.com: "Ich habe mit Stolz gekämpft und habe die Schikane angebremst und habe einen Schlag von hinten bekommen. Das war ein ziemlich großer Unfall und es war vorbei für uns. Ich kann nicht mehr sagen, als sorry für die Jungs. Ich konnte den Kontakt, der von weit hinten kam, nicht vermeiden."
Rowe-Teamchef Hans-Peter Naundorf sah die Sache gegenüber 'Motorsport.com' ganz anders: "Wir haben uns die Videos mehrfach angeschaut, und es ist für mich unverständlich, wie man unser Fahrzeug bestrafen kann. Die Strecke ist breit genug gewesen. Der Porsche ist von ganz rechts nach ganz links rüber gezogen, und zwei Autos rausgenommen: Den Mercedes [#12 von HRT] und unser Fahrzeug."
Der von Naundorf angesprochene Mercedes musste noch einen weiteren Rückschlag verkraften: Nach einer Berührung mit einem langsamen Auto eingangs der Nordschleife schlich Luca Stolz mit beschädigter Front und Plattfuß vorne rechts um die Strecke. Der AMG fiel durch die nötige Reparatur aus der Führungsrunde.
Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.
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