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Bathurst-Sieger: Erst Reifenfrust, dann Siegesfahrt mit Flugangst

Jules Gounon erlebte in seinem Schlussstint eine Achterbahn der Gefühle: Wie er alles schon verloren wähnte und warum der Vorsprung keine Erleichterung war

Es wird für Jules Gounon so ein Moment gewesen sein, an den ein Rennfahrer sich immer erinnert. Der Sieg beim Bathurst 12 Hour 2020 war eine Achterbahnfahrt der Gefühle: "Ich habe Flugangst und fragte mich [in den letzten Runden] ständig wie im Flugzeug: 'Was passiert jetzt, was passiert jetzt? Das war sehr intensiv", sagt er sich im Interview mit 'Motorsport.com'.

Es ist nicht so, dass der Triumph bei den 12 Stunden von Bathurst 2020 der erste große Sieg für den Sohn von Ex-Formel-1-Pilot Jean-Marc Gounon wäre: Mit dem Titel im GT-Masters 2017 und dem Sieg bei den 24 Stunden von Spa im selben Jahr hatte er schon ein paar Erfolge auf dem Konto. Doch die Freude nach der Zieldurchfahrt kannte keine Grenzen.

Doch Bathurst tut richtig gut. Vor allem, weil Bentley so oft auf dem Mount Panorama Circuit so nah dran war und es dann doch nicht geschafft hat.

Reifenschaden und unerwartete Führung

Auch bei dieser Ausgabe schien der Fluch wieder zuzuschlagen: Ein Reifenschaden in der letzten Stunde schien alles zunichte gemacht zu haben. Gounon fluchte ohne Ende. Er dachte, dass Bentley das Rennen wieder einmal aus der Hand gegeben habe: "Ich dachte, es wäre erledigt. Also nicht das Rennen an sich, aber die Chance auf den Sieg."

Kurz zuvor war Raffaele Marciello im GruppeM-Mercedes #999 (Fraga/Buhk/Marciello) an die Box gegangen. Dieser hatte knapp vorn gelegen, aber der Bentley hatte mehr Pace. "Ich habe mit dem Team gefunkt, wie wir Marciello überholen können. Er war geradeaus so schnell, dass ich ihn nicht [auf der Strecke] überholen konnte", so der 25-Jährige.

"Wir haben also darüber gesprochen, was wir tun sollten. Ich sagte, dass wir einen Doppelstint auf unseren Reifen fahren sollten, wenn sie Reifen nehmen, und Reifen fassen, wenn sie keine nehmen. Just als ich aufgehört hatte zu reden, bekam ich den Reifenschaden." Gounon konnte den Boliden bei 270 km/h in dieser Situation unter Kontrolle halten.

Der Bentley Continental GT3 schleppte sich zurück an die Box. Weil der Tank noch nicht leer war, stand Gounon kürzer an der Box als Marciello, bei dem außerdem ein Radwechsel nicht reibungslos funktioniert hatte. So lag der Bentley nach dem Boxenstopp plötzlich doch wieder vorn - mit vier frischen Reifen.

"Mein Team hat da einen fantastischen Job gemacht", findet er. "Danach habe ich voll angegriffen und versucht, einen Vorsprung auf Marciello herauszufahren. Und dann hatte er seinen Reifenschaden."

 

Die schwierigen letzten Minuten

Nun hatte Gounon 55 Sekunden Vorsprung. Das gefiel ihm aber ganz und gar nicht: "Das Team hat mir gesagt: 'Langsamer, langsamer, wir wollen kein Risiko mit den Reifen eingehen.' Das war für mich wesentlich schwieriger. Man hat ständig Sorgen, dass irgendwas passiert, wenn man kurz vor einem so großen Sieg steht. Ich habe jedes Geräusch des Autos gehört. Das passiert normalerweise nicht."

In den letzten Runden drohte dann der Regen noch einmal alles auf den Kopf zu stellen. Dieser kam aber erst auf dem Zielstrich: "Ich sah ein paar Tropfen auf der Windschutzscheibe und dachte nur: 'Oh, nein!' Das Team sagte, es würden nur ein paar Tropfen sein, aber dass es ganz am Ende unsicher sei. Wir sagen im Team immer, dass Bentley den Donner bringt. Heute waren meine Gedanken: 'Bitte nicht dieses Mal.'"

"Der Regen kam genau mit Überfahren der Ziellinie. Das war einer der Tage, an denen der Renngott auf deiner Seite steht."

Mit Bildmaterial von Daniel Kalisz.

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