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Chaos-Samstag in Bathurst: Vier weitere Autos zerstört

Eine Serie von Unfällen hat den Samstag bei den 12 Stunden von Bathurst 2020 durcheinander gebracht - Nur noch 34 Autos im Rennen am Start

Das Starterfeld bei den 12 Stunden von Bathurst ist auf 34 Fahrzeuge geschrumpft. Bei rund 35 Grad Celsius Lufttemperatur kam es über den Tag verteilt zu einer Reihe von Vor- und Unfällen, die immer wieder für Unterbrechungen sorgten. Bei fünf heftigen Unfällen wurden vier Autos komplett zerstört. Bei zweien läuft ein Wiederaufbau, der sich bis tief in die Nacht ziehen dürfte.

Der Anfang war noch vergleichsweise harmlos: Ein verirrtes Känguru versuchte sich zu Beginn des fünften Freien Trainings an der Ideallinie in den Streckenabschnitten Skyline und The Esses. Niemand kam zu Schaden, lediglich der Trainingsbeginn verschob sich um wenige Minuten.

Nach Wiederaufnahme kam es zu zwei heftigen Unfällen, die sich fast zeitgleich abspielten und eine Rote Flagge verursachten. Oliver Jarvis krachte im Streckenabschnitt The Chase mit Wucht in die Reifenstapel, nachdem es zuvor ein Bremsproblem am Bentley Continental GT3 gegeben hat. Glücklicherweise befand sich kein Auto in der Schikane, als er quer durch diese hindurch schoss.

 

Der M-Sport-Bentley #8 (Buncombe/Jarvis/Morris) wird derzeit repariert. Teamchef Malcolm Wilson macht gegenüber 'Sportscar365' Hoffnungen auf eine Rückkehr des Fahrzeugs zum Rennen: "Ich bin sehr zuversichtlich. Der größte Schaden befindet sich am Heck, doch das ist reparabel. Zahlreiche Komponenten sind zu Bruch gegangen, aber zum Glück scheint das Chassis keine Beschädigungen aufzuweisen."

Nahezu zeitgleich verlor Daniel Serra die Kontrolle über den HubAuto-Corsa-Ferrari #27 (Gomes/Slade/Serra) im Bereich Skyline und schlug heftig ein. Der Schaden wäre zwar reparabel, aber es fehlt an den nötigen Ersatzteilen. Derzeit ist in Australien kein Ferrari verfügbar, der schnell genug als Ersatzteilspender zum Mount Panorama Circuit gebracht werden könnte. Sowohl Serra als auch Jarvis sind wohlauf.

Giftige Bemerkungen nach kontroversem Abschuss

Im Qualifying kam es dann zu einer Reihe weiterer Unfälle. Der erste davon war kontrovers und verarbeitete gleich zwei Autos zu Kernschrott. Wieder im Streckenabschnitt Skyline schob Cameron McConville im Wall-Lamborghini #6 (Deitz/D'Alberto/Westwood/McConville) den Triple-Eight-Mercedes #777 (Y. Shahin/Foster/de Pasquale/S. Shahin) von Sam Shahin an. Dieser knallte vehement in die Begrenzung.

Was dann geschah, lässt sich nur erahnen, weil der Staub die Sicht verdeckte. Höchstwahrscheinlich wurde das Wrack auf die Strecke zurückgeschleudert und danach vom Racer-Industries-MARC #92 (Morrall/Everingham/Kaye) erfasst. Das nächste, was die Bilder einfingen, war ein völlig zerstörter MARC-Mustang von Tyler Everingham im Bereich The Esses.

Sowohl Shahin als auch Everingham wurden zur ins Krankenhaus geschickt, auch wenn sie sich selbst aus den Wracks befreien konnten.

Triple-Eight-Chef Roland Dane war außer sich und sagte, dass McConville schon vor Jahren hätte zurücktreten sollen. Der 46-jährige McConville ist früherer Supercars-Pilot, Triple Eight eines der bestimmenden Teams dieser Rennserie.

McConvilles Sicht des Unfalls: "Es tut mir leid für Sam, natürlich wollte ich ihn nicht anschieben. Ich wollte ihn schon vorher überholen, habe die Scheinwerfer aufgeblinkt, aber er ist reingezogen und ich habe zurückgesteckt."

"Als wir dann durch Skyline gefahren sind, wollte ich links vorbei und er ist voll auf die Bremse gestiegen. Mein erster Gedanke war: 'Warum willst du mich behindern?' Ich zog nach links und er zog nach links. Ich zog nach rechts und er tat es mir gleich. Ich fühle mich schrecklich und es tut mir leid für diese Jungs."

Danes Bemerkung lässt er unkommentiert: "Roland ist ein wesentlich mächtigerer Mann im Fahrerlager als ich; natürlich werde ich hingehen und mich entschuldigen. Ich wollte ihn wirklich nicht berühren."

Kirchhöfer erlebt schlimmsten Karriere-Crash

Nach einer Unterbrechung wurde das Qualifying wieder aufgenommen, musste aber bald erneut unterbrochen werden. Marvin Kirchhöfer überschlug sich im Abschnitt "The Gate", einer Reihe ultraschneller Linkskurven ohne Auslaufzonen.

Er berührte die Mauer auf der rechten Seite leicht, danach war das Auto außer Kontrolle. "Ich weiß nicht, ob die Aufhängung oder der Reifen beschädigt wurden, jedenfalls hatte ich keine Kontrolle mehr. Ich war nur noch Passagier. Das war der schlimmste Unfall meines Lebens. Ich habe nur noch gehofft, dass es aufhört."

Er schlug rückwärtig in die Mauer ein und rutschte auf dieser entlang, bevor sich das Auto überschlug. "Das Schlimmste war, dass die Tür abgerissen wurde und ich genau sehen konnte, wie ich die Mauer entlang schlitterte. Ich habe nur gehofft, dass das Fahrzeug anhält und niemand in mich hineinknallen würde, was wir an dieser Stelle schon öfter gesehen haben."

Der Aston Martin Vantage AMR GT3 ist der vierte Write-Off des Tages. Damit sind insgesamt schon fünf Autos ausgeschieden, bevor das Rennen überhaupt gestartet wurde. Am Freitag musste KCMG den Nissan #35 (Burdon/Chiyo/Matsuda) nach einem Unfall von Joshua Burdon zurückziehen.

Sowohl beim Shahin- als auch beim Kirchhöfer-Unfall hielten nachfolgende Fahrer an, um zu helfen. Dirk Müller und Renger van der Zande hielten an, um Erste Hilfe zu leisten, die glücklicherweise in allen Fällen nicht nötig war.

Die Reihe an Unfällen war aber noch nicht vorbei. Das endgültige Ende der Sitzung kam frühzeitig, als Dean Canto einen bizarren Unfall im Trofeo-Lamborghini #29 (Talbot/Canto/Zalloua/Denyer) hinlegte. Tatort war wieder einmal der Streckenabschnitt Skyline.

Der Australier drehte sich in der Linkskurve nach der Kuppe und schlug rückwärts in die Reifenstapel ein. Diese hebelten Canto nach oben und schickten ihn eine Etage höher auf die Wiese vor den Zuschauern. Letztlich rutschte der Lamborghini Huracan GT3 wieder runter und kam genau auf der Mauer zum Stehen. Das Fahrzeug sollte zu reparieren sein.

Eine ganze Reihe weiterer Vorfälle spielte sich in dieser Linkskurve ab, an deren Einlenkpunkt sich eine Kuppe befindet. Zahlreiche Fahrzeuge mussten durch den Kies, ein Audi schlug sanft in den Reifenstapel ein. Im Top-10-Shootout gab es keine weiteren Unfälle mehr.

Mit Bildmaterial von Mat Sheard.

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