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Glickenhaus 004C soll GT3-Boliden mit Riesenflügel unter Druck setzen

Der Glickenhaus 004C wartet beim 24h-Qualifikationsrennen 2021 mit einer veränderten Aerodynamik: Warum der Heckflügel breiter geworden ist

Beim 24h-Qualifikationsrennen fiel der Glickenhaus-SCG #704 (Mutsch/Fernandez Laser/Mailleux/Westbrook) mit einer veränderten Aerodynamik am Heck auf. Der Technikausschuss des ADAC Nordrhein gestattete es der Scuderia Cameron Glickenhaus, einen wuchtigeren Heckflügel zu verwenden.

James "Jim" Glickenhaus erklärt gegenüber 'Motorsport.com Deutschland', dass er sich stark dafür eingesetzt habe, ein breiteres Brett verwenden zu dürfen. "Wir haben den Organisatoren dargelegt, dass es ein großer Nachteil für uns ist, weil wir mehr Abtrieb an der Vorderachse generieren als hinten."

Das wiederum ist eine Folge eines Überkorrektur des Problems aus dem Vorjahr, als der Bolide zum Untersteuern neigte. Mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen (siehe unten) wurde der SCG 004C auf mehr Übersteuern getrimmt. Doch nun verkehrte sich die Sache ins Gegenteil und der Bolide braucht hinten wieder mehr Abtrieb.

Glikenhaus SCG 004C, Heckflügel

Die Verbreiterung des Flügels ist noch etwas notdürftig

Foto: smg/Stritzke

16 Jahre alte Regel bremst Glickenhaus aus

Hier machte dem Team nun eine alte Regel einen Strich durch die Rechnung, die auf die 2000er-Jahre zurückgeht: Die Breite des Heckflügels darf nach SPX-Regularien nicht mehr als 80 Prozent der Gesamtbreite des Fahrzeugs betragen. Die Regel wurde ursprünglich 2005 eingeführt, um das legendäre Alzen-"Turbinchen" einzubremsen.

Die GT3-Fahrzeuge hingegen durften ab 2009 zunächst mit ihrer FIA-Homologation fahren, bevor sie im Zuge immer schnellerer Rundenzeiten im Jahr 2017 und dann nochmal 2019 eingebremst wurden. Die alte Regel für die Klassen SPX (Ausnahme: GT3-Prototypen), SP Pro und SP7 bis SP8T wurde jedoch nie angetastet.

Nun bekommt Glickenhaus einen Waiver. "Unser Flügel ist jetzt auf GT3-Niveau und performt wesentlich besser", versichert der 70-Jährige. Der Flügel ist beim Qualifikationsrennen noch eine Übergangslösung - das alte Brett wurde notdürftig verbreitert. Zum 24-Stunden-Rennen wird eine elegantere Lösung kommen. In jedem Fall werden Peter Geishecker und Sabine Schmitz auf dem Flügel gewidmet.

Glickenhaus 004C, Heckflügel

Peter Geishecker und Sabine Schmitz werden auf dem Flügel gewürdigt

Foto: smg/Stritzke

Massiver Umbau im Winter

Der SCG 004C hatte im vergangenen Jahr ein aerodynamisches Ungleichgewicht, weil das Heck mehr Abtrieb erzeugte als vorausberechnet. Über den Winter wurden daher intensive Umbauarbeiten vorgenommen. Unter anderem wurde der Motor um fünf Zentimeter nach vorn und zweieinhalb nach unten versetzt.

"Wir haben außerdem Luftauslässe an die Oberseite der Radhäuser gebaut. Wenn man oben keine Auslässe hat, erzeugt die vom Reifen verwirbelte Luft Auftrieb, wenn sie oben gegen den Kotflügel schleudert. Dann haben wir Diveplanes an die Front gebaut und einen neuen Splitter entworfen, der ebenfalls über ein Diveplane verfügt. Dadurch wurde sehr viel Abtrieb vorne erzeugt."

So viel, dass nun hinten wieder nachgelegt werden muss. Allerdings wird das Auto auch beim 24h-Qualifikationsrennen mit einer nicht perfekten Balance fahren, denn bei einem Test in dieser Woche hat es einen Unfall gegeben, bei dem der Splitter zerstört wurde.

 

Erst Unfall, dann Ölleck

"Wir haben eine Ölspur erwischt", sagt Glickenhaus. "Unser Problem ist, dass der Diveplane-Splitter ein Unikat gewesen ist. Wir fertigen Ersatzteile an, bekommen sie aber nicht zum Rennen. Jetzt haben wir eine Art Hybridlösung bei der Aero. Dieses Wochenende wird also mehr ein Test. Die finale Konfiguration kommt dann zum 24-Stunden-Rennen."

Das daraus nun wieder Untersteuern versucht man, über das Set-up in den Griff zu kriegen. Doch just als das getestet werden sollte, zeigte sich ein weiteres verstecktes Problem, wahrscheinlich als Folge des Unfalls. Am Morgen wurde das komplette Getriebe gewechselt, dann gab es ein Getriebeölleck. Der Bolide konnte deshalb nur eine einzige gezeitete Runde drehen, die für Platz 31 über Nacht reichte.

 

"Wir haben das Problem gefunden und werden morgen antreten. Jetzt ist alles gut", versichert James Glickenhaus. Mit der BoP will er gar nicht erst anfangen: "Darüber sollten wir gar nicht nachdenken, solange wir unser Auto nicht aussortiert haben. Zunächst einmal müssen wir überhaupt wissen, wo unser Fahrzeug genau steht."

Nach wie vor strebt die Scuderia Cameron Glickenhaus eine Homologation des 004C als GT3-Fahrzeug an. Die nötigen 25 Exemplare über zwei Jahre will man produzieren: "Der Verkauf der Straßenversion [004S] läuft gut.

Mit Bildmaterial von ADAC/Gruppe C.

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