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"Oldies" Bergmeister/Bernhard mit Überraschungs-Comeback zufrieden

Unter außergewöhnlichen Umständen bei den 24h Nürburgring kam Jörg Bergmeister genau wie Timo Bernhard kurzerhand zum Renn-Comeback - Bilanz trotz Pech positiv

Für Porsche, die zwölfmalige Siegermarke bei den 24 Stunden vom Nürburgring, stand die 2020er-Auflage des Rennens von Beginn an unter einem schlechten Stern. Weil bei den 24 Stunden von Le Mans am vorherigen Wochenende drei Porsche-Teammitglieder positiv auf COVID-19 getestet wurden, wurde das gesamte Werkspersonal gar nicht erst an den Nürburgring entsandt.

Auswirkungen hatte das allen voran auf den gelb/grünen 911er des Manthey-Teams, auf dessen Konto nicht weniger als sechs der zwölf Porsche-Siege bei den 24h Nürburgring gehen. Dieses Auto und Team wurde für das diesjährige Rennen komplett zurückgezogen. Andere Porsche-Teams fuhren mit anderen Fahrerbesetzungen als ursprünglich vorgesehen war.

Für KCMG wurden kurzerhand die "Oldies" Timo Bernhard und Jörg Bergmeister aus dem Rennfahrer-Ruhestand zurückgeholt, um sich das Cockpit des weiß/blauen Porsche mit der Startnummer 18 unter anderem mit Youngster Dennis Olsen zu teilen. Vierter Fahrer war Earl Bamber, der eigentlich für das IMSA-Rennen in Mid-Ohio vorgesehen war. Dort aber trat Porsche aufgrund der Coronavirus-Testergebnisse aus Le Mans ebenfalls gar nicht erst an.

1970 bis 2020: Alle Sieger der 24h Nürburgring:

1970: Stuck/Schickentanz - BMW 2002 TI
1971: von Hohenzollern/Pankl - BMW Alpina
1972: Kelleners/Pankl - BMW Alpina *
* Foto von den 24 Stunden von Spa
1973: Lauda/Joisten - BMW 3,3
1976: Quirin/Hechler/Müller - Porsche Carrera *
* 1974 und 1975 kein Rennen (Ölkrise)
1977: Müller/Hechler - Porsche Carrera
1978: Müller/Hechler - Porsche Carrera
1979: Kummle/Mauer/Vogt - Ford Escort
1980: Selzer/Wolf/Schneider - Ford Escort RS 2000
1981: Döring/Gartmann/Müller - Ford Capri
1982: Gartmann/Ludwig/Niedzwiedz - Ford Capri
1984: Felder/Bröhling/Oberndorfer - BMW 635 *
* 1983 kein Rennen (Umbau des Nürburgrings)
1985: Felder/Hammelmann/Walterscheid-Müller - BMW 635 *
* Foto vom Rennstart
1986: Oestreich/Rensing/Vogt - BMW 325i (rechts im Bild)
1987: Ludwig/Niedzwiedz/Soper - Ford Sierra Cosworth
1988: Dören/Holup/Faubel - Porsche 911 Carrera RSR *
* Symbolbild, da trotz intensiver Recherche kein Foto aus diesem Jahr zu beschaffen war
1989: Pirro/Ravaglia/Giroix - BMW M3
1990: Heger/Winkelhock/Schmickler - BMW M3
1991: Winkelhock/Nissen/Hahne - BMW M3
1992: Cecotto/Danner/Martin/Duez - BMW M3
1993: De Azevedo/Konrad/Wirdheim/Katthöfer - Porsche Carrera
1994: Wlazik/Katthöfer/Rosterg - BMW M3
1995: Ravaglia/Duez/Burgstaller - BMW 320i
1996: Scheid/Reck/Widmann - BMW M3
1997: Scheid/Reck/Tiemann/Zakowski - BMW M3
1998: Duez/Bovensiepen/Menzel/Stuck - BMW 320d
1999: Zakowski/Tiemann/Ludwig/Duez - Chrysler Viper GTS-R
2000: Mayländer/Bartels/Alzen/Heger - Porsche 996 GT3R
2001: Zakowski/Bartels/Lamy - Viper GTS-R
2002: Zakowski/Lechner/Lamy - Viper GTS-R
2003: Reuter/Scheider/Tiemann/Strycek - Opel Astra V8 Coupé
2004: D. Müller/J. Müller/Stuck/Lamy - BMW M3 GTR
2005: Lamy/Said/Huisman/Priaulx - BMW M3 GTR (Bildmitte)
2006: Luhr/Bernhard/Rockenfeller/Tiemann - Porsche 911 GT3
2007: Bernhard/Lieb/Dumas/Tiemann - Porsche 911 GT3
2008: Bernhard/Lieb/Dumas/Tiemann - Porsche 911 GT3 RSR
2009: Bernhard/Lieb/Dumas/Tiemann - Porsche 911 GT3 RSR
2010: Lamy/Farfus/Alzen/Müller - BMW M3 GT2
2011: Bernhard/Lieb/Dumas/Luhr - Porsche 911 GT3 RSR
2012: Basseng/Haase/Stippler/Winkelhock - Audi R8 LMS ultra
2013: Schneider/Bleekemolen/Edwards/Thiim - Mercedes SLS AMG GT3
2014: Haase/Winkelhock/Mamerow/Rast - Audi R8 LMS ultra
2015: Mies/Sandström/N. Müller/Vanthoor - Audi R8 LMS
2016: Schneider/Engel/Christodoulou/Metzger - Mercedes-AMG GT3
2017: De Phillippi/Mies/Winkelhock/K. van der Linde - Audi R8 LMS
2018: Lietz/Makowiecki/Pilet/Tandy - Porsche 911 GT3 R
2019: Kaffer/Stippler/Vervisch/D. Vanthoor - Audi R8 LMS
2020: Sims/Catsburg/Yelloly - BMW M6 GT3
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Letzten Endes kamen Bamber/Bergmeister/Bernhard/Olsen nach den 24 Nürburgring-Stunden im #18 KCMG-Porsche auf Platz 13 ins Ziel. Während der fast zehnstündigen Rennunterbrechung in der Nacht hatte man sogar in den Top 5 gelegen. Am Sonntag aber kosteten eine falsche Reifenwahl, eine 32-Sekunden-Zeitstrafe (Unterschreiten der Mindestzeit bei einem Boxenstopp) und eine Kollision beim Überrunden zusammengerechnet fast zehn Positionen.

Earl Bamber, Timo Bernhard, Dennis Olsen

P13 für den #18 KCMG-Porsche landete mit Bamber/Bergmeister/Bernhard/Olsen

Foto: Gruppe C

Jörg Bergmeister, der genau wie Timo Bernhard zu einem ungeplanten Renn-Comeback kam, zieht angesichts der ungewöhnlichen Umstände trotzdem überwiegend zufrieden Bilanz. "Es war eh geplant, dass ich zum Nürburgring komme, allerdings nur für den Mittwoch, um da die Mountainbike-Fahrt auf der Nordschleife zu machen", erzählt Bergmeister im Gespräch mit 'Motorsport.com'.

Die Bestätigung dafür, dass er neben einem Mountainbike plötzlich auch einen 911er auf der Nordschleife fahren soll, erhielt Bergmeister am Dienstagmorgen. So wurde es für den 44-Jährigen der erste Renneinsatz seit er vor genau einem Jahr in der VLN mit einem Falken-Porsche angetreten ist. Aus dem Vollzeit-Rennsport hatte sich Bergmeister schon direkt nach den 24 Stunden von Le Mans 2019 zurückgezogen, um sich unter anderem der Entwicklung von Porsche-Straßenfahrzeugen widmen zu können.

"Eigentlich wäre ich von der Eifel direkt für Erprobungsfahrten nach München gefahren. Die musste ich dann natürlich absagen", bemerkt Bergmeister mit Blick auf das vergangene Wochenende und gibt zu: "Gerade wenn man vom Straßenauto dann wieder ins Rennauto steigt, ist die Umstellung schon recht groß. Auf den ersten zwei Runden auf der Nordschleife war ich beim Einlenken überall ein bisschen zu früh."

Earl Bamber, Timo Bernhard, Dennis Olsen

"Beim Einlenken ein bisschen zu früh": Bergmeisters erste Runden für KCMG

Foto: Alexander Trienitz

Im Rennen gab es derartige Probleme aber nicht. "Ich glaube, auf dem Stint im Regen am frühen Abend, der dann in die Nacht hineinging, war ich eines der schnellsten Autos. Das war echt akzeptabel", so Bergmeister, der das Abscheiden mit Platz 13 im Endergebnis als "echt okay für die geringe Vorbereitung" einstuft.

"Ich hoffe, dass alle Beteiligten halbwegs zufrieden waren und nicht sagen 'Ach, die brauchen wir nicht mehr'", lacht der 44-Jährige in Anspielung auf sich selbst und Kollege Timo Bernhard, den er seit vielen Jahren bestens kennt und mit dem er nun unerwartet noch einmal ein Rennen bestreiten durfte.

"Nachdem wir unsere Karrieren gemeinsam bei Porsche begonnen haben, war es sehr schön, jetzt noch einmal zusammen mit Timo fahren zu können", so Bergmeister, der den Einsatz von sich selbst und Bernhard als "Notanker" für Porsche beschreibt.

Timo Bernhard

Auch Timo Bernhard musste beziehungsweise durfte kurzerhand noch einmal ins Renn-Cockpit

Foto: Alexander Trienitz

Für Bernhard, der knapp ein Jahr nach seinem letzten planmäßigen Rennen - dem Petit Le Mans als IMSA-Saisonfinale 2019 - wieder am Lenkrad eines Rennwagens drehte, war es ein "sehr wildes Rennen unter unheimlich schwierigen Bedingungen". Genau wie Bergmeister glaubt aber auch der 39-Jährige, dass "wir Porsche gut ausgeholfen haben" und sagt: "Auf jeden Fall hat es noch einmal richtig Spaß gemacht."

Übrigens: Die 32 Strafsekunden am Sonntag bekamen Bamber/Bergmeister/Bernhard/Olsen aufgebrummt, weil man die Mindeststandzeit bei einem Boxenstopp um sage und schreibe 0,05 Sekunden(!) unterschritten hatte.

Andere Teams unterschritten die vorgeschriebene Standzeit (die sich jeweils aus der Stintlänge berechnet) um bis zu 28,8 Sekunden. Dafür gab es dann ebenfalls 32 Strafsekunden. So sieht es das Reglement beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring vor.

Mit Bildmaterial von Marc Fleury.

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