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Timo Scheider vergleicht 24h Spa und 24h Nürburgring miteinander

Timo Scheider hat in seiner Karriere sowohl die 24h Nürburgring, als auch die 24h Spa gewonnen - Der zweifache DTM-Champion erklärt, was beide Rennen ausmacht

Die 2021er-Ausgaben der großen 24-Stunden-Klassiker sind inzwischen mit Ausnahme von Le Mans alle in den Geschichtsbüchern. Einer, der zumindest Le Mans, den Nürburgring und Spa aus Fahrersicht kennt, ist der zweifache DTM-Champion Timo Scheider.

Scheider selbst kann in seiner langen und illustren Karriere auf Gesamtsiege bei den 24h Nürburgring (2003 mit Opel) und den 24h Spa (2005 mit Maserati und 2011 mit Audi) zurückblicken. Im "ran-racing-Podcast" vergleicht er die beiden Langstrecken-Klassiker in der Eifel und in den Ardennen miteinander.

"Spa ist eines der intensivsten Rennen oder zumindest sehr intensiv, weil natürlich immer superviele Autos am Start sind, die auf gleichem Level unterwegs sind", spricht Scheider die Tatsache an, dass beim 24-Stunden-Rennen in den Ardennen ausschließlich GT3-Autos starten. "Am Nürburgring hast du ja viele gemischte Autos und 30 oder 40 Autos in der Top-Klasse."

Dadurch herrscht in der Eifel das für viele Langstrecken-Rennen und -Serien berüchtigte Multi-Class-Racing. Stets muss die Verkehrssituation auf der Nordschleife mit in den Fahrstil und in die Zweikampfführung miteinbezogen werden. In Spa ist die Herausforderung eine andere. Die Fahrzeuge sind hier auf einem Leistungsniveau, da ausschließlich GT3-Fahrzeuge unterwegs sind.

Zudem spielen die Strecken selbst eine Rolle. "Da [am Nürburgring; Anm. d. Red.] hast du auch eine lange Strecke, da fällt es nicht so auf. Aber Spa ist natürlich kurz und kompakt. Ich meine, das Starterfeld ... Hast du den Start gesehen? Da kriegst du ja Gänsehaut! Das war eine gefühlt 500 Meter lange Schlage von Autos, richtig geil", schwärmt Scheider.

Scheider: Spa mehr richtige Rennstrecke als die Nordschleife

Im direkten Streckenvergleich erkennt Scheider an, dass die Gefahr auf der Nordschleife deutlich größer ist, als in Spa. "Über die Nordschleife geht erst mal nichts, weil über so einen langen Zeitraum die Konzentration hoch zu halten und keinen Fehler zu machen, das Risiko zu haben, sich irgendwo noch abzulegen, gibt es nur auf der Nordschleife", so der zweifache DTM-Champion.

"Spa ist halt viel mehr richtige Rennstrecke, wo du einfach viel mehr am Limit fahren kannst", meint Scheider zur Ardennen-Achterbahn. "Da kannst du halt einfach ein paar Runden bei 99,9 Prozent pushen, ohne dass du zu viel Risiko hast, dass du das Ding kaputt machst."

Hier kommt zum Tragen, dass in Spa in den vergangenen 15 bis 20 Jahren die Auslaufzonen immer größer wurden. Stellvertretend hierfür steht der Umbau der Bus-Stop-Schikane zur Saison 2007. Die Nordschleife hat sich hingegen, auch aufgrund der topographischen Gegebenheiten, ihren wilden Charakter zum Großteil bewahrt.

Daher erklärt Scheider auch: "Auf der Nordschleife hast du zehn oder 15 Stellen, wo was passieren kann, und in Spa hast du vielleicht eine oder zwei." Als neuralgische Punkte in Belgien nennt er Eau Rouge und, abhänging vom eingesetzten Fahrzeug, Blanchimont. "Das sind so Ecken. Aber sonst ist Spa einfach eine reine, eine richtige Rennstrecke, wo die Auslaufzonen ein bisschen größer sind und es ein bisschen entspannter ist."

An die 24h Spa hat Scheider zudem besondere Erinnerungen. 2005 gewann er den Langstrecken-Klassiker in Belgien zusammen mit Michael Bartels und Rekordsieger Eric van de Poele auf einem der legendären Maserati MC12 im schwarz-türkisen Vitaphone-Design.

Scheider erreicht bei Spa-Sieg 2005 die Maximal-Fahrzeit

"Da habe ich 13 Stunden im Auto gesessen. Warum? Weil ich immer... Ich bin den Start gefahren, dann hat es angefangen zu nieseln", spricht Scheider die Wetterkapriolen an, die auch damals aus dem Rennen eine Herausforderung für das Starterfeld machten.

"Da sagt Michael Bartels: 'Ah Timo, bleib. Kannst du vielleicht noch einen Stint im Auto fahren? Weil du kennst die Bedingungen. Bis sich der neue Fahrer an dieses halbnass-halbtrocken gewöhnt hat, verliert man so viel Zeit. Du weißt, was geht. Kannst du draußen bleiben?'", berichtet Scheider.

"Das war dann der erste Doppelstint. Und dann ging das so lange, dass ich dann immer, wenn ich drin war, komischerweise einen Doppel- oder Triplestint fahren musste, bis dann meine Maximalfahrzeit wirklich erreicht war damals. Das war natürlich ein ganz besonderes Erlebnis."

"Ich weiß noch, ich bin damals auf Slicks ins Ziel gefahren mit dem Maserati, bei strömendem Regen. Also du konntest eigentlich nur alles verlieren, was du dir in den 24 Stunden aufgebaut hast." Doch Scheider und seine beiden Teamkollegen gaben sich keine Blöße und stellten den Sieg nach insgesamt 576 Runden sicher. Zweiter wurde der Maserati von Bertolini/Wendlinger/Peter.

Scheider legte 2011 zusammen mit Mattias Ekström und Greg Franchi noch einen zweiten Spa-Gesamtsieg im Audi R8 LMS nach. Für den R8 sollte es der erste große 24h-Gesamtsieg sein. Auch am Nürburgring schrieb Scheider Geschichte: 2003 sorgte er zusammen mit Volker Strycek, Manuel Reuter und Marcel Tiemann für den ersten und einzigen 24h-Gesamtsieg von Opel.

Mit Bildmaterial von SRO / Gruppe C Photography / smg.

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