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Yokohama schockt Michelin: Wunderreifen für 24h Nürburgring?

Selbst Christian Krognes staunte, wie leicht das Überholmanöver gegen Jesse Krohn ging: Schaut Michelin plötzlich in die Röhre? - Falken als Unbekannte in der Gleichung

Nicht nur BMW hat beim 24h-Qualifikationsrennen die Hosen runtergelassen, auch auf der Reifenseite bot die Generalprobe zum 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring die große Chance zum Kräftemessen. Reguläre Vergleiche waren bei den vorigen VLN-Läufen wegen des Wetters nicht wirklich möglich.

Und was sich bei trockenen und halbwegs warmen Bedingungen zeigte, ließ so manchem die Kinnlade runterfallen: Der Yokohama-bereifte Walkenhorst-BMW #101 (Krognes/Pittard/Yelloly) servierte den auf Michelin-Reifen fahrenden Rowe-BMW #99 (Krohn/Edwards) in der Schlussphase mit absoluter Leichtigkeit ab.

Zunächst fuhren Nick Yelloly, David Pittard und Christian Krognes ein Loch von einer Minute zu. Knapp die Hälfte bekamen sie durch den späteren Boxenstopp geschenkt, den Rest machten sie fahrerisch weg.

In den letzten Runden kam es zum Zweikampf zwischen Christian Krognes im Walkenhorst-Fahrzeug und Jesse Krohn im Rowe-BMW. Der Norweger fuhr sich an Krohn erst heran, blieb eine Runde dahinter und beschleunigte ihn dann ausgangs Kurve 2 aus.

 

"Mir war klar, dass ich es auf dem Grand-Prix-Kurs versuchen muss", sagt er nach dem Rennen. "Wenn man in der 'Dirty Air' hängt, kommt man auf der Nordschleife kaum heran und Überholen ist dort generell schwierig. Aber auf der Grand-Prix-Strecke sind die Kurven enger. Deshalb habe ich auf der Nordschleife nur versucht, dranzubleiben."

Enorme Traktion aus langsamen Kurven

Wie einfach es ging, verwunderte dann aber einige, darunter auch den 29-Jährigen selbst. "Die Traktion aus engen Kurven heraus war unglaublich!", staunt er. "Die Reifen haben hier ganz klar unterschied ausgemacht. Seine waren zwar zwei Runden älter, aber insgesamt muss man sagen, dass der Yokohama hier besser war. Da war einfach so viel Traktion!" Ist Michelin seinen Rang als Platzhirsch am Ring plötzlich los?

#99 Rowe Racing BMW M6 GT3: Jesse Krohn, John Edwards

#99 Rowe Racing BMW M6 GT3: Jesse Krohn, John Edwards

Foto: Alexander Trienitz

Die Japaner haben zum Qualifikationsrennen einen Reifen mit neuen Dimensionen gebracht. Der Yokohama-Pneu weist nun dieselben Dimensionen wie der Michelin-Reifen auf. Aus diesem Grunde änderten sich die BoP-Werte für die Walkenhorst-M6. Flügelstellung und Anstellwinkel des Fahrzeugs sind nun dieselben wie bei Rowe Racing.

Schon zuvor fiel die extreme Performance des Yokohama-Reifens bei Longitudinal-Belastung auf: Nick Yelloly attackierte während seines Stints den Manthey-Porsche #911 (Bamber/Christensen/Estre/Vanthoor) immer wieder ausgangs der Dunlop-Kehre. Eigentlich gilt der Porsche 911 GT3 R mit dem Heckmotor als Benchmark in Sachen Traktion.

Neu ist auch, dass der Yokohama-Reifen den Michelin über die Distanzhinweg attackieren konnte. Galt er bislang eher als Qualifying-Wunder (was der Streckenrekord von Krognes auf der VLN-Variante des Kurses verdeutlicht), das im Rennen schnell abbaut, war der Walkenhorst-BMW konstant über den ganzen Stint schnell. Yelloly berichtete den Yokohama-Technikern nach seinem Stint, dass der Abbau "nicht so übel" sei.

"Wir haben sehr an der Konstanz über den Winter gearbeitet", bestätigt Krognes. "Das war unser großes Ziel. Wir haben viele Testkilometer abgespult. Jetzt sieht es wirklich gut aus."

Tsugio Matsuda, Mitsunori Takaboshi, Tomonobu Fujii

Der Kondo-Nissan fuhr ebenfalls beeindruckende Sektorzeiten

Foto: Jochen Merkle

Das zeigen auch die Sektorzeiten. Die theoretisch beste Runde des Walkenhorst-BMWs lag im Rennen bei 8:14.834 Minuten. Die Rowe-BMWs kamen auf 8:17.299 (#99) und 8:18.460 Minuten. Zweieinhalb Sekunden auf der 25,378 Kilometer langen 24h-Variante der Nürburgring-Nordschleife würden sich noch immer auf eine halbe Sekunde auf einer Strecke mit normaler Länge übersetzen.

Yokohama stellte seine Stärke auch auf einem anderen Fahrzeug unter Beweis: Der Kondo-Nissan #45 (Takaboshi/Fujii/Matsuda) kam auf eine theoretisch schnellste Rennrunde von 8:17.889 Minuten - die zweitschnellste im ganzen Feld. Die KCMG-GT-Rs auf Michelin-Reifen erreichten deutlich langsamere theoretische Bestmarken von 8:23.251 (#38) und 8:22.399 Minuten (#39).

Falken geht das Tempo mit

Zurück zu BMW: Der Reifenkrieg auf der Nürburgring-Nordschleife zeigt sich auf keinem anderen Fahrzeug besser, weil hier gleich drei Reifenhersteller gegeneinander kämpfen. Und hier gibt es in der ganzen Gleichung noch eine Unbekannte: Das Falken-Team.

Der Falken-BMW #33 (Dumbreck/Dusseldorp/Imperatori) ging zu Beginn des Rennens das Tempo des späteren Siegers mit. Beide Fahrzeuge waren zu diesem Zeitpunkt auf geschnittenen Slicks unterwegs. Sie hetzten sich in einem packenden Zweikampf gegenseitig um den Kurs, bis der Walkenhorst-BMW nach vier Runden zum Boxenstopp kam.

 

Der Reifen-Dreikampf fand ein vorzeitiges Ende, als Peter Dumbreck den M6 im Streckenabschnitt Wehrseifen in den Reifenstapel stopfte. Zu diesem Zeitpunkt lag Falken Motorsport in Führung.

Der neue Yokohama-Reifen scheint dem Falken-Lager jedenfalls keine Sorgen zu bereiten: "Wir konnten in verschiedenen Rennphasen die Pace der führenden Fahrzeuge mitgehen. Wir fühlen uns bestens für das 24-Stunden-Rennen vorbereitet", sagt eine Sprecherin gegenüber 'Motorsport.com'. Spannung bleibt also erhalten.

Mit Bildmaterial von Jochen Merkle.

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