Alpine will Mick Schumacher für die WEC 2025 unbedingt halten
Alpine gibt ein finanzielles Bekenntnis zur WEC ab und will Mick Schumacher zum Verbleib überreden - Für den ist die Le-Mans-Szene aber weiter nur Plan B
Mick Schumacher begeistert Alpine, betrachtet die WEC aber nur als Plan B
Foto: LAT Images
Mick Schumacher hat in seiner ersten Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) einen starken Eindruck hinterlassen. Mit schnellen Rundenzeiten und einer geringen Fehlerquote avancierte er schnell zum schnellsten Fahrer im Alpine A424 #36 und ist mittlerweile gemeinsam mit der anderen Entdeckung der Saison, Charles Milesi, Chefpilot in Blau.
Kein Wunder, dass Alpine den Deutschen gerne behalten würde. "Ich hoffe, dass er bleibt", sagt Signatech-Teamchef Philippe Sinault gegenüber Motorsport.com Global, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network. "Wir machen Druck und sagen ihm, dass es für uns sehr wichtig ist, dass er bei uns bleibt."
Das Problem: Mick Schumacher ist nach wie vor voll auf die Formel 1 fixiert und strebt eine Rückkehr in den Grand-Prix-Sport an. Auch wenn die Chancen auf ein Cockpit für 2025 stark gesunken sind, betonte er in Fuji, dass die Formel 1 auch nach dem Podestplatz Priorität habe.
"Ich habe nichts in der Hand", gibt auch Sinault zu und verweist darauf, was für einen Rennfahrer die erste Anlaufstelle im Motorsport ist. "Die Formel 1 ist immer noch die Formel 1, wir müssen abwarten. Ich hoffe, dass wir bald mehr darüber erfahren.
"Ich denke, wir haben gemeinsam einen guten Job gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit seinem Leistungsniveau, seinem Tempo und seinem Einsatz, und ich glaube, er ist auch sehr zufrieden mit seinem Job. Wenn er nicht in die Formel 1 geht, werden wir sicher weiter mit ihm zusammenarbeiten."
Viel Lob von den Chefs
Auch Bruno Famin zeigt sich im Gespräch mit Motorsport.com Global beeindruckt: "Ich bin sehr zufrieden mit Mick. Er hat einen sehr guten Job gemacht. Seine Anpassung an den Langstreckensport war erstaunlich, sehr schnell, sehr gut. Jeder weiß, dass dieser Schritt für einen Formel-1-Piloten nicht einfach ist."
Schumachers Leistungen seien umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass er als Mercedes-Ersatzfahrer noch Aufgaben in der Formel 1 hatte: "Vor allem zu Beginn des Jahres war er sehr darauf fokussiert, einen Platz in der Formel 1 zu bekommen, und daran arbeitet er immer noch."
"Aber wenn man das beiseite lässt, ist er wirklich auf das Programm konzentriert. Wir haben in Austin wieder gesehen, wie schnell er im Rennen war. Ich bin sehr zufrieden mit Mick und wenn wir die Möglichkeit haben, zusammen weiterzumachen, dann sind wir wirklich glücklich." Auf die Frage, was Alpine tun könne, um Schumacher zu überzeugen, antwortet er: "Besser werden."
"Wir alle wissen, dass es Micks oberste Priorität ist, wenn er die Möglichkeit hat [in die Formel 1 zurückzukehren], aber wir wissen, dass es nur noch ein [Cockpit] gibt. Wir werden sehen, was wir tun und wie die endgültige Entscheidung ausfällt. Von unserer Seite aus wären wir froh, [wenn er bleibt]."
Die gute Nachricht für Alpine: Auch beim letzten freien Cockpit bei Sauber ist Schumacher nicht erste Wahl, die Entscheidung wird wohl eher zwischen dem etablierten Valtteri Bottas und dem amtierenden Formel-3-Champion Gabriel Bortoleto fallen. Auch dem starken Formel-1-Debütanten Franco Colapinto werden mehr Chancen zugesagt.
Dennoch weiß man bei Alpine, dass man Schumacher auch in der WEC von sich überzeugen muss, denn seine Leistungen haben auch andere Hersteller aufhorchen lassen. Und da Nicolas Lapierre mit einem Rücktritt liebäugelt, wäre ein Verbleib Schumachers doppelt wichtig.
Alpine kauft Anteil von Signatech
Alpine hat derweil ein starkes Zeichen für seinen WEC-Verbleib in der Zukunft gesetzt: Die Renault-Tochter hat bereits im Juni einen Teil des Teams gekauft. Das untermauert die langfristige Ambition von Alpine im Langstreckensport.
Alpine ist jetzt mein Partner, und das ist ein gutes Signal für das Programm", sagt Sinault gegenüber Daily Sportscar. "Es ist wichtig zu sehen, dass sie jetzt wirklich an Bord sind mit dem, was wir tun. Das ändert nichts an der Art und Weise, wie wir arbeiten. Es ist wichtig, die Unabhängigkeit zu bewahren, damit wir beweglich und kreativ bleiben."
"Das bringt Stabilität in unser Programm. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mindestens vier bis fünf Jahre in die Zukunft blicken kann. Deshalb ist das fantastisch."
Das WEC-Programm wird weiterhin vom traditionellen Motorsport-Standort Viry-Chatillon aus geleitet werden. Während das Formel-1-Motorenprogramm am Standort eingestellt wird, stand das WEC-Engagement für Viry nie zur Debatte.Diese Story teilen oder speichern
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