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Andre Lotterer über LMP1-EoT: ACO war naiv

Andre Lotterer glaubt, dass der ACO neue Computer kaufen müsse - Oder dass man einfach naiv war, zu glauben, die LMP1-Kategorie ausbalancieren zu können

Der Frust sitzt tief bei den LMP1-Privatteams nach der WEC-"Supersaison" 2018/19. Andre Lotterer, für den die 24 Stunden von Le Mans 2019 das vorerst letzte WEC-Rennen gewesen sein könnten, geht hart mit der Equivalence of Technologies (EoT) ins Gericht. Der ACO brauche neue Computer, insgesamt sei es aber ohnehin naiv gewesen, an eine Angleichung zu glauben, findet er.

Eine wirkliche Chance hatten Rebellion und SMP Racing sowie ByKolles und DragonSpeed in den acht Rennen nie. Lediglich in Schanghai und Spa sah es in den Trainingssitzungen mal so aus, als könnte etwas gehen, doch im Rennen waren die Toyota TS050 Hybrid jedes Mal eine Klasse für sich. Der einzige Sieg kam in Silverstone für Rebellion Racing durch eine Disqualifikation der Toyotas zustande.

"Ich glaube, es ist ein bisschen naiv gewesen, an die Angleichung zu glauben, weil die Allrad-Fahrzeuge über so viele Performance-Reserven verfügen", sagte er gegenüber 'Motorsport-.com' bereits beim Le-Mans-Testtag. "Man kann vielleicht die Performance auf eine Runde angleichen, aber der Langstreckensport besteht aus mehr als einer Runde."

Der Grund liegt im reifenschonenden Fahrverhalten des Allradantriebs. Die privaten LMP1-Boliden geben ihre enorme Leistung ausschließlich an die Hinterräder ab und bringen sie so schnell an ihre Grenzen, während die Vorderreifen für die Non-Hybriden viel zu hart waren, um richtig ins Arbeitsfenster zu kommen. Neue Vorderreifen für Le Mans wurden allerdings von SMP Racing geblockt.

Vorteil an der Box größer als berechnet

Nach Le Mans legt er nach: "Manche Leute müssen wohl neue Computer kaufen." Computertechnologie sollte eigentlich bei der EoT-Angleichung helfen, doch die komplexen Zusammenhänge wie die Vorteile der Hybridfahrzeuge im Verkehr konnten nicht wirklich simuliert werden. "Über eine Runde waren wir dran, aber das war das einzige Mal, wo wir etwas Spaß haben durften."

Toyota bekam - zumindest in Le Mans (bei den anderen WEC-Rennen verzichteten die Kölner auf diesen Vorteil) - zudem einen Reichweitenvorteil von einer Runde zugesprochen. Das Auffüllen des kleineren Tanks ging etwa zwei Sekunden pro Stopp schneller.

Auch das kann Lotterer nur schwer nachvollziehen: "Sie gewinnen ohnehin schon einfach nur durch das Losfahren mit dem Hybridsystem an Zeit. Sie schießen los, während wir den Motor starten und die Kupplung kommen lassen müssen. Da sind sie schon die halbe Boxengasse runter. Das sind locker zwei bis drei Sekunden." Zusätzlich zur kürzeren Standzeit.

Lotterer steht nun am Scheideweg: Es ist wahrscheinlich, dass er die WEC 2019/20 aufgrund der Terminkollisionen mit der Formel E komplett sausen lässt. Das Hypercar-Reglement, das ab 2020/21 eingeführt wird, bezeichnete er jüngst als "Hoffnungsschimmer".

Erstmal nur noch Formel E?

Ausgeschlossen ist derzeit eine Rückkehr nach Japan, wo der Duisburger seinerzeit großen Eindruck hinterlassen hat. In der Super GT feierte er zwei Titel in den Jahren 2006 und 2009. 2011 konnte er außerdem die Super Formula gewinnen, die damals noch Formel Nippon hieß. Die Super GT verließ er aufgrund seines WEC-Engagements bei Audi, die Super Formula für die Formel E.

Andre Lotterer

Den ersehnten Wettbewerb auf gleichem Niveau erlebt Lotterer derzeit in der Formel E

Foto: LAT

"Ich freue mich, dass ich 15 tolle Jahre in Japan hatte und vielleicht gehe ich eines Tages zurück", sagt er. Das hängt aber von der Länge seines Engagements in der Formel E ab. "Ich weiß nicht, wie lange ich das machen kann. Die Super GT ist ebenfalls großartig. Aber das alles miteinander zu kombinieren, wird immer schwieriger."

Das liegt auch daran, dass Lotterer die Formel E, der er anfangs skeptisch gegenüberstand, mittlerweile in sein Herz geschlossen hat: "Der Sport lebt vom Wettbewerb und den gibt es derzeit in der Formel E. Alle fahren auf demselben Level und das macht Spaß. Der WEC fehlt, was wir von 2014 bis 2016 hatten, das war mega."

"Ich liebe es noch immer, in Le Mans und Spa zu fahren; diese Strecken verdienen gute Autos und Teams. Aber momentan weiß ich nicht. Schauen wir mal, was die Zukunft bringt."

Weitere Co-Autoren: Filip Cleeren. Mit Bildmaterial von LAT.

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