Aston Martin würde mit Valkyrie 24h Le Mans fahren
Die Suche nach einem Nachfolger für das im Sterben befindliche LMP1-Hybridreglement ist im vollen Gange. Die FIA hat das Zepter in die Hand genommen und spielt derzeit mit einem riskanten Gedankengang.
Hypercar-Derivate könnten in den 2020er-Jahren durchaus die Speerspitze bilden. Aston-Martin-Chef Andy Palmer hat eigenen Angaben zufolge eine Anfrage von FIA-Chef Jean Todt bekommen, der unlängst eine "neue Vision" für die Topklasse der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) gefordert hat.
Und Palmer steht der Sache sehr offen gegenüber. Die britische Nobelmarke wäre bereit, mit einem Derivat ihres Überautos Valkyrie am Langstreckenklassiker teilzunehmen. Das von Formel-1-Stardesigner Adrian Newey kreierte Hypercar ist im Serientrimm über 1.100 PS stark, 400 km/h schnell und wird ab 2018 175 Mal produziert werden. Von diesen 175 Fahrzeugen sollen 25 in einer Extrem-Version für den reinen Rennstreckeneinsatz gebaut werden, die einen Wert von drei Millionen Euro pro Exemplar hätten.
Palmer bekundet im Gespräch mit Autocar großes Interesse an einem Le-Mans-Start des Valkyries: "Meine persönliche Meinung ist unmissverständlich: Aston Martin wird niemals in einer Prototypenkategorie an den Start gehen, weil so etwas für uns nicht relevant ist. Aber wenn sie uns gestatten, mit Derivaten von Straßenfahrzeugen an den Start zu gehen, wäre das für uns sehr interessant - und auch für die Fans."
Er gerät ins Schwärmen, wenn er an die Option einer möglichen Hypercar-Topklasse denkt: "Straßenderivate, die um den Le-Mans-Sieg kämpfen, sind mit der Geschichte der Sportwagen und Le Mans in Einklang zu bringen. Und die Perspektive, dass ein Valkyrie gegen einen McLaren P1, LaFerrari und andere kämpft, wäre nicht nur für mich interessant, denke ich."
Der Traum von der Hypercar-Klasse mit über 1.000 PS ist bisher nur ein Gedankenkonstrukt. Gefahren lauern vor allem bei den Kosten. Als Stolperstein könnten sich zudem die Sicherheitsbestimmungen der FIA erweisen, schließlich hat der Circuit de la Sarthe nur eine Grade-2-Zertifizierung. Vorteile des Konzepts wären, dass die Hybridtechnik an Bord bleibt. Sollten Prototypen an der Seite von Hypercars erlaubt sein, könnte man so auch Toyota halten, wo man auf Hybrid besteht.
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