Audi pausiert LMDh-Projekt: Hoffnung auf weitere Partnerschaft mit WRT
Audi hofft, dass sich das pausierte LMDh-Projekt nicht auf die Kooperation mit WRT auswirkt - Das Team könnte bei einem anderen deutschen Hersteller fündig werden
Audi hat sein LMDh-Projekt derzeit offiziell pausiert. Ob es wieder aufgenommen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt mehr als fraglich. Somit steht auch das WRT-Team rund um Vincent Vosse derzeit allein da. Bei den Vier Ringen hofft man, dass sich das nicht auf die Zusammenarbeit im GT3-Rennsport auswirkt.
Kundensportleiter Chris Reinke sagt bei 'Sportscar365': "WRT ist seit vielen Jahren einer unserer Hauptpartner. Wir sind sehr glücklich über den Erfolg, den wir gemeinsam hatten. Aus Kundensport-Sicht wären wir sehr glücklich, wenn wir den Erfolgskurs mit dem R8 LMS GT3 fortsetzen könnten, und freuen uns, wenn WRT darüber hinaus verlängern möchte."
WRT hat in den vergangenen Jahren alles auf einen Einsatz in der neuen Top-Kategorie des Langstreckensports ausgerichtet. Seit dem Vorjahr geht man in der FIA WEC und bei den 24h von Le Mans in der LMP2-Klasse an den Start. Schon in der ersten Saison gewann man seine Klasse an der Sarthe und den Langstrecken-WM-Titel bei den kleinen Prototypen.
WRT setzt seit vielen Jahren GT3-Audis erfolgreich ein Foto: SRO
Audis Chris Reinke: Offensichtlich, dass WRT aufsteigen will
"Ich denke, es ist ganz offensichtlich, dass WRT als Team aufsteigen will", sagte Reinke. "Deshalb haben sie im Moment das LMP2-Programm, das in guter Partnerschaft betrieben wird, wie man an den Fahreraufstellungen sehen kann. Darüber hinaus hatten wir natürlich andere Pläne mit dem LMDh, wie es von Projektseiten her kommuniziert wurde."
"Das könnte für die Zukunftsperspektive von WRT nicht hilfreich sein. Von Seiten von Audi Sport customer racing haben wir eine sehr starke, gesunde Partnerschaft mit WRT. Und das wird hoffentlich auch in Zukunft so bleiben." WRT hat zusammen mit Audi im GT3-Rennsport so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.
Zu den größten gemeinsamen Erfolgen zählen die Gesamtsiege bei den 24h am Nürburgring 2015, den 24h von Spa-Francorchamps 2011 und 2014, den 12h von Bathurst 2018 und den 24h von Dubai 2016 und 2022, sowie die Titelgewinne 2014, 2015 und 2021 in der Blancpain-GT-Serie und deren Nachfolger GT-World-Challenge Europe.
Ein BMW-Programm in WEC und Le Mans könnte eine Alternative sein Foto: BMW
Wandert WRT in Richtung BMW ab?
'Sportscar365' bringt eine mögliche Zusammenarbeit zwischen WRT und BMW ins Spiel. Der Münchner Autobauer steigt mit seinem kürzlich vorgestellten LMDh-Prototypen 2023 in die IMSA-Serie ein, wo Rahal-Letterman-Lanigan Racing den Werkseinsatz abwickeln wird. Ein Engagement in WEC und Le Mans für 2024 ist nicht mehr ausgeschlossen.
Genau hier könnte für WRT die Tür aufgehen. "Es gibt mehrere Teams auf dem Markt, die interessant sein könnten. Wenn man sieht, wie viel WRT gewonnen hat, könnten sie auch einer der wichtigen Partner sein, mit denen man arbeiten könnte", streut Andreas Roos, Leiter BMW M Motorsport, der belgischen Erfolgsmannschaft Rosen.
Aber: "Solange wir unser Le-Mans- oder WEC-Programm nicht genehmigt haben, können wir für den Moment nichts besprechen." Die Zukunft der WRT-Mannschaft in der Langstrecken-WM ist also weiter offen. Derzeit kann man nur in der LMP2-Klasse mit Erfolgen auf sich aufmerksam machen, so wie WRT das bereits im Vorjahr praktiziert hat.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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