Ferrari arbeitet hart vor WEC-Einstieg: "LMHs sind nicht die zuverlässigsten"
Der Ferrari 499P hat 2023 bereits drei Testfahrten absolviert: James Calado nennt die Schwerpunkte und erklärt, warum gerade für ihn viele Kilometer nötig sind
Ferrari arbeitet hart vor WEC-Einstieg: "LMHs sind nicht die zuverlässigsten"
Ferrari arbeitet hart an seinem Comeback in der Königsklasse des Langstreckensports nach 50 Jahren Abstinenz. Während die LMDh-Konkurrenz bereits das erste Rennen in Daytona absolvierte, bereiteten die Italiener ihr Hypercar bei Testfahrten in Aragon, Sebring und zuletzt in Monza auf die WEC-Saison 2023 vor.
Genaue Zahlen zu Testkilometern und Rundenzeiten wurden von offizieller Seite nicht bekannt gegeben. Zumindest Ersteres stand aber im Fokus, wie Werksfahrer James Calado jetzt in einer Online-Medienrunde erklärte: "Jedes Mal, wenn wir dort sind, versuchen wir, etwas zu finden. Deshalb ist es wichtig, so viele Runden wie möglich zu fahren."
Vor allem die Zuverlässigkeit des 499P hat für Ferrari höchste Priorität: "Wir wissen, dass diese Autos nicht die zuverlässigsten sind. Das sagen wir alle, also war das unser Hauptaugenmerk." Bei der Premiere der neuen LMDh-Prototypen in Daytona kam nur Cadillac problemlos über die Runden, der Rest klagte allesamt über Defekte.
Ferraris Prio: Einfach viele Runden abspulen
Und natürlich wollte Ferrari auch deshalb möglichst viele Runden abspulen, "um zu sehen, wo wir stehen und wo das Auto hingehen kann - oder auch nicht. Das war das Wichtigste. Und natürlich war es eine Gelegenheit für alle Fahrer, ein paar Runden zu drehen, was uns vor dem ersten Rennen [in Sebring] natürlich helfen wird."
Damit spricht Calado einen weiteren wichtigen Punkt an: Für die sechs Piloten geht es auch darum, sich auf den LMH-Prototypen einzuschießen. Der Brite und seine Teamkollegen Alessandro Pier Guidi, Antonio Fuoco und Miguel Molina sind aus der GTE-Klasse aufgestiegen, Nicklas Nielsen fuhr im Vorjahr LMP2 und Antonio Giovinazzi Formel E.
James Calado: Haben viele Dinge gefunden
"Jetzt hat sich das komplett umgekehrt. Aber das Auto fährt sich sehr natürlich und es fühlt sich gut an." Ein gutes Gefühl für das Fahrzeug ist auch wichtig, um es schnell über die Rennstrecken dieser Welt zu bewegen. Insgesamt ist Calado mit den Fortschritten bei den Testfahrten zufrieden.
Die beiden Tests in Sebring seien gut verlaufen, so der Ferrari-Pilot. "Wir haben viele Dinge in Bezug auf das Set-up und all diese kleinen Dinge herausgefunden. Ja, es war wichtig und wir haben jetzt einige gute Daten, die wir studieren können." Viel Zeit zum Studieren bleibt Calado und seinen Ferrari-Kollegen allerdings nicht.
Auch in Monza war das Ferrari-Hypercar schon unterwegs Foto: Ferrari
Nur noch wenig Zeit bis zum WEC-Auftakt in Sebring
Bis es soweit ist, hat das Ferrari-Team noch viel Arbeit vor sich. "Wir arbeiten viel im Simulator und versuchen, so viel wie möglich herauszufinden und als Team herauszufinden, wo wir das Auto verbessern können. Es ist ein neues Projekt für uns, ein ganz neues Auto. Es ist nicht einfach", sagt Calado.
"Deshalb tun ich und viele von uns so viel wie möglich, um die Jungs so gut wie möglich vorzubereiten und ihnen all unseren Input und unser Feedback zu geben, um das Auto rennfertig zu machen. Ferrari startete zuletzt 1973 in der Königsklasse in Le Mans, der letzte Sieg an der Sarthe datiert aus dem Jahr 1965.
Mit Bildmaterial von Ferrari.
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