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Interview

Ferrari-Hypercar für die WEC 2023: Präsentation bei Weltfinale in Imola

Interview mit Ferraris Hypercar-Projektleiter Antonello Coletta über die Testfahrten mit dem LMH-Auto, dessen Renndebüt für März 2023 in Sebring bestätigt ist

Ferrari-Hypercar für die WEC 2023: Präsentation bei Weltfinale in Imola

Die Spannung vor der Präsentation eines Prototypen für die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) war seit Jahren nicht mehr so groß wie sie derzeit ist. Ferrari hat angekündigt, dass sein Hypercar, das 2023 die komplette WEC-Saison und damit auch die 100. Auflage der 24 Stunden von Le Mans bestreitet, am 30. Oktober enthüllt wird.

Die Präsentation des derzeit noch namenlosen LMH-Autos aus Maranello erfolgt anlässlich des Ferrari-Weltfinales 2022 (25. bis 30. Oktober) in Imola. Bislang gibt es vom Ferrari-Prototypen nur "Erlkönig"-Fotos von den Testfahrten.

Alessandro Pier Guidi und Nicklas Nielsen absolvierten am 6. Juli auf Ferraris Teststrecke in Fiorano den Shakedown. Ein zweiter Test fand in Imola statt. Und kürzlich war man in Portimao (Portugal) testen (Titelfoto), wo am 16. April das zweite von sieben Rennen im WEC-Kalender 2023 ausgetragen wird. Der WEC-Saisonauftakt 2023 geht am 17. März in Form der 1.000 Meilen von Sebring über die Bühne. Es wird das Renndebüt für Ferraris Hypercar.

Im Interview, das von unseren italienischsprachigen Kollegen bei Motorsport.com Italia geführt wurde, spricht Antonello Coletta, Chef der Abteilung "Attivita Sportive GT" in Maranello und Leiter des LMH-Projekts von Ferrari, über die bevorstehende Präsentation, über die jüngsten Testfahrten, über den Erfahrungsaustausch mit dem Formel-1-Team und über die Fahrer für die WEC-Saison 2023.

Ferraris LMH-Auto: "Kompliziert, aber Quelle des Stolzes für alle"

Frage: Herr Coletta, warum haben Sie Imola als Schauplatz für die Präsentation des Hypercars ausgewählt?

Antonello Coletta: "Ferrari kehrt nach 50 in die Topklasse des Langstreckensports zurück. Das ist etwas Besonderes und Einzigartiges, was das Interesse der gesamten Motorsportwelt wecken wird. Ich erinnere mich gerne daran, wie dieses Programm vor eineinhalb Jahren angekündigt wurde und zu den fünf wichtigsten Motorsportnachrichten weltweit gehörte."

"Das Auto in Imola zu präsentieren, erfüllt uns mit Stolz. Und es muss auch eine Quelle des Stolzes für all jene sein, die an dem Projekt und an der Veranstaltung mitarbeiten. Denn die Sichtbarkeit von Ferrari in Imola wird am Sonntag des Ferrari-Weltfinales enorm sein."

Teaser: Hypercar von Ferrari für die 24h Le Mans 2023

Am 30. Oktober in Imola wird das LMH-Auto von Ferrari offiziell präsentiert

Foto: Ferrari

Frage: Wie viele Testfahrten sind bis zum Renndebüt am 17. März 2023 in Sebring noch geplant?

Coletta: "So viele, wie es möglich ist zu organisieren. Für uns ist jeder Tag doppelt wichtig. Wir fahren momentan sehr viel, weil wir erst Anfang Juli zum ersten Mal auf der Strecke waren. Andere [Hersteller] testen schon seit über einem Jahr."

"Wir sind etwa alle zehn Tage auf der Strecke. Das wollen wir so lange wie möglich so durchziehen, bevor es nach Sebring geht. Jeder Testtag ist wichtig, weil man einfach so viele neue Dinge am Auto entdeckt. Man muss die entsprechenden Veränderungen vornehmen und dann zurück auf die Strecke gehen, um sie zu überprüfen."

"Es ist ein schwieriger Prozess. Das Auto ist sehr kompliziert, denn wir haben den Weg mit den wenigsten Freiheiten gewählt, nämlich ein Hypercar. Im Gegensatz dazu sieht das LMDh-Reglement ein etwas einfacheres Auto vor. Unsere Wahl für das LMH-Reglement bringt ein paar nicht triviale Komplikationen mit sich, die es zu lösen gilt. Deshalb sage ich: Je mehr wir testen, desto besser."

Schon mehr als 10.000 Testkilometer, aber ...

Frage: Wie viele Kilometer hat das Auto schon zurückgelegt?

Coletta: "Wir haben die Marke von 10.000 Kilometern überschritten. Ich halte das für einen wichtigen Meilenstein. Wir brauchen aber noch wesentlich mehr Kilometer, denn es geht auch darum, die in der Praxis gesammelten Erfahrungen parallel in die Weiterentwicklung einfließen zu lassen. Was das Gesamtpensum der Testkilometer betrifft, haben wir uns kein konkretes Ziel gesetzt. Wir fahren nach dem Motto: Je mehr, desto besser."

Frage: Welche Erkenntnis bei den Testfahrten hat sie am meisten überrascht?

Coletta: "Wenn man auf die Rennstrecke geht, entdeckt man immer etwas, das nicht funktioniert. Das LMH-Auto ist eindeutig ein sehr kompliziertes Fahrzeug. Es trägt eine Menge hochgestochene Elektronik in sich. Wir haben viel zu tun, um alles gemäß Reglement zu entwickeln."

"Eine der schwierigsten Aufgaben ist ganz klar diejenige, den Frontantrieb im Rahmen des Reglements zu optimieren. Und dann ist da noch der Aspekt der Zuverlässigkeit, der 2023 meiner Meinung nach ganz entscheidend sein wird. Damit meine ich nicht nur uns, sondern alle Teilnehmer der Hypercar-Klasse. Wir sehen auch, wie einige unserer Konkurrenten fahren und sich manchmal schwertun, eine Renndistanz ohne Probleme zu beenden."

Batteriepaket aus der Formel 1 - Erfahrungen von überall

Frage: "Haben Sie hinsichtlich des Hybridantriebs etwas vom Formel-1-Projekt abgeleitet?

Coletta: "Das Batteriepaket stammt aus dem Formel-1-Boliden. Alles andere wurde von Grund auf neu entwickelt, wie es das Reglement verlangt. Ich möchte betonen, dass Ferrari ein großes Unternehmen mit viel Wissen und Erfahrung ist."

"Wir haben eine engagierte Truppe Ingenieure, die dieses Projekt verfolgt. Es gibt jede Menge Erfahrung in der Rennsportabteilung einerseits und in der Industrieabteilung andererseits. Wir haben all diese Erfahrungen gebündelt. Dieses Auto ist eine gute Übung für das gesamte Unternehmen Ferrari, nicht nur für eine Abteilung."

Frage: Werden die Fahrer bei der Präsentation des Autos auch gleich offiziell bekanntgegeben?

Coletta: "Beim Ferrari-Weltfinale in Imola werden wir die Fahreraufgebote nicht präsentieren. Wir wollen uns noch ein wenig Zeit lassen und die Testfahrten bis zum Renndebüt in Sebring zügig fortsetzen. Die Auswahl der Fahrer wird wahrscheinlich erst Ende des Jahres erfolgen."

Start zu den 24h Le Mans 1973

1973: Ferraris bislang letzter Werkseinsatz in der Topklasse in Le Mans - 50 Jahre später die Rückkehr

Foto: Motorsport Images

Mit Bildmaterial von Ferrari.

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