Kobayashi bricht sein Schweigen: Warum er den Boxenstopp vergaß
Kamui Kobayashi spricht erstmals über seinen verpassten Boxenstopp, der die 24 Stunden von Le Mans 2018 entschied - Der Sieg war aber schon vorher weg
Foto: Nikolaz Godet / Motorsport.com
Es blieb erst einmal ein Rätsel: Was ging in Kamui Kobayashi vor, als er am Sonntagmittag bei den 24 Stunden von Le Mans 2018 einfach vergaß, an die Box zu kommen? Der Japaner sprach das Thema am Sonntag nicht an. Das war natürlich Nährboden für Anhänger von Verschwörungstheorien: Hat Toyota die #7 so absichtlich aus dem Rennen um den Sieg genommen, um die Schlagzeilen für den Alonso-Sieg zu kriegen? Der frühere Formel-1-Pilot gibt nun Aufklärung - zumindest ein bisschen.
Er sagt gegenüber 'Motorsport.com': "Wir hätten nach elf Runden stoppen sollen, aber ich habe es nicht getan. Ich habe es schlicht vergessen, das ist alles." Ein Kuriosum, das den Sargnagel für die Sieghoffnungen in einem Rennen darstellte, in dem Kobayashi und seine Teamkollegen Mike Conway und Jose-Maria Lopez bereits einen Vorsprung von 2:10 Minuten verspielt hatten. Zu jenem Zeitpunkt war der Toyota #8 von Fernando Alonso, Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima bereits um mehr als eine Runde enteilt, hatte der #7 also quasi eine Runde aufgebrummt.
Deshalb macht auch die Theorie wenig Sinn, dass Toyota hier absichtlich für die Alonso-Schlagzeile in Rennen eingegriffen habe. Die #8 war zu diesem Zeitpunkt nämlich schon weit enteilt. Warum hätte man zu diesem Zeitpunkt noch machen sollen, was man in der Nacht bei über zwei Minuten Vorsprung nicht getan hatte? Kobayashi gibt zu, dass man den Traum vom Sieg zum Zeitpunkt des Missgeschicks schon aufgegeben hatte: "Für uns war das Rennen gelaufen, deshalb haben wir uns entschieden, keine Risiken einzugehen und nicht zu aggressiv vorzugehen."
Doch was führte letztlich dazu, dass sogar an der Box Panik ausbrach und Kobayashi über Funk daran erinnert wurde, dass er gerade seine zwölfte Runde begonnen hatte? "Ich habe langsam gemacht und die Konzentration verloren", bleibt der Japaner kurz angebunden. Zumindest kostete der kuriose Vorfall keine Position, denn Toyota hatte die Konkurrenz bereits zehnmal überrundet.
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