Le Mans 2017: "Anfänger-Schild" für Amateure?
Lucas di Grassi und Anthony Davidson finden, dass die Veranstalter der 24 Stunden von Le Mans strengere Auflagen für Neulinge und vielleicht eine Kennzeichnung der Autos mit Amateuren am Steuer einführen sollten.
Foto: Eric Gilbert
"Ich habe mit Mark [Webber] geredet und er hat einen interessanten Punkt angesprochen. Er glaubt, dass ein schwerer Unfall aufgrund der hohen Anzahl der Amateurfahrer möglich ist", sagte Lucas di Grassi gegenüber Motorsport.com. "Ich stimme ihm da zu. Le Mans ist immer noch eines der gefährlichsten Rennen der Welt, nicht wegen der Strecke, sondern aufgrund des Levels von Amateurfahrern."
Diese könnten die Geschwindigkeitsunterschiede nicht richtig einschätzen, fuhr der Brasilianer fort. "Oder sie werden müde, oder sie sind nicht in der WEC gefahren und wissen nicht, wie sie sich positioneren müssen, damit ein LMP1 sie überholen kann. Was mit Mike Rockenfeller [2011] passiert ist, könnte jederzeit wieder passieren."
Die FIA und ACO müssten für Amateure viel strengere Auflagen einführen, betonte Di Grassi. "Wie diese Jungs sich verhalten, ist nur eines der Dinge, die immer noch extrem gefährlich sind. Die Autos sind so schnell, dass es, wenn du dich auf einen Punkt auf der Strecke festlegst und der vor dir eine seltsame Bewegung macht, es einen Unfall gibt. Das haben wir schon oft gesehen."
"In der WEC sind alle auf einem gewissen Level, aber in Le Mans sollte es viel schwieriger für einen Amateur sein, starten zu dürfen. So können wir es sicherer machen", glaubt er.
Sein WEC-Kollege Anthony Davidson stimmt Di Grassi zu, dass LMP2-Autos im Le Mans eine ganz besondere Gefahr darstellen können und schlägt eine Kennzeichnung der Autos vor, wenn ein Amateur am Steuer sitzt. Das sei insbesondere wichtig, da die LMP2-Autos 2017 beinahe ebenso schnell sein könnten wie die LMP1-Renner.
"Bei allem Respekt, [die LMP2-Autos] werden von Fahrern gelenkt werden, die nicht auf dem selben Level sind wie die LMP1-Fahrer; Fahrer, die noch nie zuvor ein so schnelles Auto gefahren haben", sagte der Brite gegenüber Motorsport.com.
"Meine Theorie ist, das diese Autos ein Licht am Heck haben sollten, damit wir wissen, [wer fährt]. Wir wissen nicht, ob wir auf einen Fahrer auflaufen, der auf dem gleichen Standard ist wie wir oder jemand, der zum ersten Mal in Le Mans fährt. Wir können uns nur nach Körpersprache des Autos richten, die aber schwer zu beurteilen sein kann", erklärte Davidson.
"Ich finde daher, wir sollten Sicherheitsvorkehrungen treffen, besonders für nächstes Jahr, und ein Lichtsystem haben, das mit der Identität des Fahrers verbunden ist. Ein einfaches Licht, das solange angeschaltet bleibt, wie der Fahrer am Steuer ist. Das wäre in etwa so, als ob ein Fahrer ein "Anfänger"-Schild an der Heckscheibe hat und es wäre für alle sicherer."
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