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Le Mans: Unmut über GTE-BoP wächst nach Bruni-Rekordrunde

Die Porsche-Rekordrunde von Gimmi Bruni öffnet Tür und Tor für weitere Diskussionen über die Balance of Performance - Muss ein kompletter Reset her?

#91 Porsche GT Team Porsche 911 RSR: Richard Lietz, Gianmaria Bruni, Frédéric Makowiecki

Foto: LAT Images

Das hat gesessen: In 3:47.504 Minuten fuhr Gimmi Bruni eine Rekordrunde für GTE-Fahrzeuge auf dem Circuit de la Sarthe, die voraussichtlich etwas länger Bestand haben wird. Damit war der Porsche-Pilot über drei Sekunden schneller als der bisherige GTE-Rekord von 3:50.837 Minuten. Während der Italiener erklärt, wie er diese Zauberrunde zustande gebracht hat, ist die Konkurrenz geschockt. Natürlich wird auch sogleich die Balance of Performance (BoP) für die 24 Stunden von Le Mans 2018 hinterfragt.

"Das war ein absoluter Traum, da hat einfach alles gepasst!", jubelt der ehemalige Formel-1-Pilot und dreimalige Le-Mans-GTE-Sieger. "Fred (Makowiecki) hatte mir vorher gesagt, dass er eine 3:48.0 erwarte. Als ich 47.5 auf dem Display sah, habe ich mir schon gedacht: 'Okay, das war wirklich schnell.'"Wie 'Motorsport-Total.com' erfahren hat, hatte er von Porsche extra ein Quali-Set-up bekommen und nur Sprit für vier Runden drin, also zwei schnelle Umläufe.

 

Er erklärt weiter, dass er auf seiner absolut freie Bahn hatte, dazu gab es Windschatten auf gleich drei Geraden. Und jedes Mal fuhr der Windschattenspender auf die Seite - ein Traumszenario für jeden Rennfahrer. Das brachte pro Gerade sechs km/h. Oder wie Porsche es beziffert: 1,5 Sekunden. "Für mich war es das erste Mal seit 2008, dass ich eine wirklich perfekte Balance hatte", so Bruni weiter. "Von jetzt an konzentrieren wir uns auf das Rennen."

Nur Sekunden später wurde er vom Hero zur Zero, als er seinen Porsche 911 RSR im Retro-Design in den Kies in der Dunlop-Schikane feuerte. "Ich wollte Kurve 1 einfach mal voll versuchen", lacht der Italiener. Beim Überfahren des Randsteins platzte ein Reifen, weshalb der Porsche anschließend in den Kies kreiselte. Zu allem Überfluss war bei der Rückwärtsfahrt noch der Gang drin, weshalb der Motor beschädigt wurde. Er selbst und seine Teamkollegen Fred Mako und Richard Lietz müssen also noch ihre Pflichtrunden bei Dunkelheit absolvieren.

Molina fordert BoP-Reset

Während die Stimmung bei Porsche trotz des Schadens richtig gut ist, ist die Konkurrenz geschockt: "Damit hätte niemand gerechnet, dass hier einer eine 3:47er-Runde hinknallen kann", staunt Ford-Werksfahrer Stefan Mücke. "Das war schon eine Ansage. Wir werden am Abend nochmal etwas versuchen, aber in diese Regionen kommen wir bestimmt nicht."

Und Miguel Molina, der bei AF Corse im Ferrari #71 nur auf Platz zwölf übernachtet, stimmt im Gespräch mit 'Motorsport.com' bereits wieder das BoP-Lied an: "In Spa waren Porsche und Ford zwei Sekunden schneller als wir und die BoP ist noch immer dieselbe. Sie haben sich um zwei Sekunden gegenüber dem Vorjahr gesteigert und das kommt sicher nicht von den Reifen." Ferrari hat eine Evo-Stufe des 488 GTE gezündet, doch die Vorteile wurden durch 21 Extra-Kilos gegenüber 2017 wieder zunichte gemacht.

GTE Pro bei den 24h von Le Mans:

Die Kilos sind für Molina aber gar nicht das Problem: "Wenn ihr mich fragt: Porsche und Ford hatten vergangenes Jahr noch etwas in der Hinterhand und dieses Jahr spielen sie es aus. Meines Erachtens muss der ACO die BoP komplett resetten und komplett neu beginnen. Uns fehlt noch immer Leistung. Vergangenes Jahr waren wir zehn km/h auf der Geraden langsamer als Corvette und Aston Martin."

Auch Corvette spricht von einer "Überraschung" angesichts des neuen Streckenrekords. "Beim Testtag war ihre beste Runde eine 3:52 oder so. Fünf Sekunden schneller ist mal eine Ansage. Wir sind zufrieden mit unserer Arbeit, aber der Abstand ist größer, als wir gehofft hätten", übt Tommy Milner indirekte Kritik an der BoP. Corvette war komplett untergegangen und übernachtete auf den Plätzen 13 und 14.

Und Alexander Sims aus dem BMW-Lager spricht sogar davon, dass ihm "die Augen geöffnet" worden seien: "Die sind viel weiter weg als wir gedacht hätten. Wir sind bei den Fords, Corvettes und Ferraris dabei." Ihm ist aber klar, dass Porsche eine BoP-Keule bekommen muss: "Wenn man sie zum Rest des Feldes zurück holt, dann wären wir zumindest im Rennen." BMW steigerte sich im Qualifying gegenüber den Freien Trainings deutlich; Sims' Fahrzeug kam auf die neunte Position.

 Sergio Lillo und Alex Kalinacukas trugen zu dieser News bei

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