Nach WEC-Testtag in Le Mans: "Es geht nochmals enger zu"
Kollektive Zufriedenheit im LMP1-Feld: Sowohl bei Audi als auch Porsche und nicht zuletzt Toyota blickt man den 24 Stunden von Le Mans voller Optimismus entgegen.
Foto: Nikolaz Godet / Motorsport.com
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Audi markierte beim offiziellen Vortest für die 84. Auflage der 24 Stunden von Le Mans die Bestzeit vor Porsche und Toyota. Daraus einen Rückschluss auf das Kräfteverhältnis zu ziehen, fällt jedoch schwer, weil die Nachmittagssession am Sonntag eine halbe Stunde vor dem ursprünglich geplanten Ende abgebrochen werden musste. Am Vormittag hatte Porsche das Tempo vorgegeben.
Der dreimalige Le-Mans-Sieger Allan McNish sieht seinen ehemaligen Arbeitgeber Audi in einer guten Ausgangsposition. "Nach den ersten Stints waren die Fahrer mit der Balance einigermaßen zufrieden", bemerkt McNish, der seit seinem Rücktritt als Audi-Botschafter tätig ist, im Gespräch mit Motorsport.com.
Einhergehend mit der von Beginn an vernünftigen Balance des R18 e-tron quattro kam dank Lucas di Grassi für Audi nicht nur die schnellste Runde des Testtages heraus. Auch das Longrun-Tempo stimmt die Truppe aus Ingolstadt zuversichtlich. "Die Longrun-Pace des Autos mit der Startnummer 8 war gut", sagt McNish und fügt hinzu: "Ich glaube, die Fahrer sind soweit zufrieden."
Dies gilt auch für das Porsche-Lager. "Nach diesem erfolgreichen Auftakt sehen wir der Rennwoche zuversichtlich entgegen. Beide Autos liefen einwandfrei, wir konnten unser komplettes Testprogramm ohne Probleme und bei trockenen Bedingungen absolvieren. Am Vormittag haben wir uns auf die Abstimmungsarbeit konzentriert, am Nachmittag auf die Reifen-Longruns", so Porsche-Teamchef Andreas Seidl am Sonntag.
Nach dem Doppelerfolg zweier 919 Hybrid im Vorjahr stellt man sich in Weissach in diesem Jahr auf ein engeres 24-Stunden-Rennen ein. "Wenn die schnellsten Vier auf einer Strecke von 13,6 Kilometern innerhalb von 1,2 Sekunden liegen, unterstreicht dies, was wir seit Beginn des Jahres sagen: Es geht in dieser Saison nochmals enger zu – und das gilt für Le Mans erst recht", stellt Porsches LMP1-Leiter Fritz Enzinger nach dem Testtag heraus.
Im Audi-Lager hat man neben Porsche auch Toyota auf der Rechnung. McNish jedenfalls lässt sich vom Rückstand der beiden auf den Plätzen fünf und sechs abgeschlossenen TS050 Hybrid (1,8 beziehungsweise 2,3 Sekunden) nicht blenden. "Bei Toyota war es ähnlich wie in Spa. Auch dort schienen sie einen Schritt zurückzuliegen, doch wir haben gesehen, dass sie schnell nach vorn kommen können", so der Audi-Botschafter.
Und auch bei Toyota selbst herrscht gute Stimmung. Den Motorschaden aus Spa sieht Werksfahrer Sebastien Buemi im Hinblick auf Le Mans nicht als Grund zur Sorge. "Wir haben das Problem analysiert und herausgefunden, dass es auf die Eau Rouge zurückzuführen war. Wir sind froh, dass es in Le Mans keine Eau Rouge gibt", so der Schweizer.
Buemis Toyota-Teamkollege Anthony Davidson sieht es ähnlich: "Ich möchte nicht übermäßig euphorisch klingen, aber in Spa hatten wir zum Zeitpunkt des Motorschadens eine Runde Vorsprung. Das zeigt, dass wir das Tempo haben und deutlich besser vorbereitet sind als im vergangenen Jahr. Im Qualifying rechne ich nicht damit, dass wir Porsche Paroli bieten können, aber ich hoffe, dass wir im Rennen um den Sieg mitfahren können."
Die 84. Auflage der 24 Stunden von Le Mans geht am 18./19. Juni über die Bühne.
Mit Informationen von Sam Smith und Basile Davoine
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