Toyota: "Bessere Chance" auf Le-Mans-Sieg als in den Vorjahren
Bei den 6 Stunden von Spa verpasste Toyota aufgrund von Zuverlässigkeitsproblemen einen möglichen Sieg. Warum es bei den 24 Stunden von Le Mans endlich klappen soll.
Foto: Vision Sport Agency
Nach einer enttäuschenden Saison 2015 in der Langstrecken-WM (WEC) war Toyota vor wenigen Wochen zum ersten Mal seit 2014 wieder ein ernsthafter Siegkandidat. Bei den 6 Stunden von Spa lag sowohl der TS050 Hybrid mit der Startnummer 5 (Davidson/Buemi/Nakajima) als auch das Schwesterauto mit der Startnummer 6 (Sarrazin/Conway/Kobayashi) aussichtsreich im Rennen.
Unterm Strich stand die Toyota-Truppe nach den sechs Rennstunden in den belgischen Ardennen trotzdem mit leeren Händen da. Zuverlässigkeitsprobleme waren der Grund. "Es war eine große Enttäuschung", räumt Toyota-Teammanager Rob Leupen im Gespräch mit Motorsport.com ein und holt aus: "Wir waren zuversichtlich, dass wir ein gutes Tempo vorlegen könnten. So war es auch. Nach etwa Dreiviertel des ersten Stints zogen wir an den Audis vorbei und verkürzten den Rückstand auf Porsche."
Bildergalerie: 6 Stunden von Spa
Dank eines schonenden Umgangs mit den Reifen, der es ermöglichte, Doppelstints zu fahren, ließ man auch den Porsche der Titelverteidiger Bernhard/Webber/Hartley hinter sich. Dann aber begannen die Probleme für Toyota. "Zunächst machte Mike (Conway; Anm. d. Red.) einen kleinen Fehler, weil er sich zu sehr auf den Audi vor ihm konzentrierte", bemerkt Leupen und fügt hinzu: "Wir wissen nicht, ob das einen Einfluss auf den späteren Schaden hatte, aber Kamui kämpfte sich noch einmal gut nach vorn."
Letztlich war es der Toyota von Davidson/Buemi/Nakajima, der die besseren Chancen hatte. "Seb fuhr sehr gut und Anthony fuhr fantastisch. Er war höllisch schnell", lobt Leupen die Performance der Crew mit der Startnummer 5, bevor auch diese von technischen Probleme heimgesucht wurde. "Die letzte Runde fuhren wir noch mit der Leistung der Batterie", so der Toyota-Teammanager.
Im Endergebnis der 6 Stunden von Spa tauchen Davidson/Buemi/Nakajima mit 50 Runden Rückstand auf die Sieger Di Grassi/Duval/Jarvis (Audi) als letztes Auto in Wertung auf. Sarrazin/Conway/Kobayashi sahen die Zielflagge nicht.
Die LMP1-Autos von Audi, Porsche und Toyota im Vergleich
Für den anstehenden WEC-Saisonhöhepunkt, die 24 Stunden von Le Mans am 18./19. Juni ist man bei Toyota nun optimistisch, dass man ein starkes Ergebnis nach Hause fahren kann. Vielleicht sogar den langersehnten Sieg an der Sarthe? "Unsere Zuversicht ist größer als vorher. Unser Auto hat Potenzial und das werden wir in Le Mans zeigen", so die Kampfansage von Leupen.
An eine Wiederholung der Zuverlässigkeitsprobleme glaubt der Toyota-Teammanager nicht: "Ich glaube nicht, dass wir uns große Sorgen machen müssen und gehe davon aus, dass wir 24 Stunden lang volles Tempo fahren können."
Die Chancen auf den ersten Le-Mans-Sieg für Toyota sieht Leupen nicht zuletzt deshalb gestiegen, weil die Konkurrenz von Audi und Porsche in diesem Jahr ebenfalls nur zwei statt drei Autos einsetzt: "Ich weiß nicht, ob es unsere beste Chance ist, aber sicherlich haben wir dadurch eine bessere Chance."
"2014 verloren wir eines unserer Autos durch einen frühen Unfall. Wenn das diesmal den anderen passiert und wir uns aus Schwierigkeiten heraushalten können, dann könnten wir profitieren", sinniert der Toyota-Teammanager.
Doch gleichzeitig weiß Leupen ganz genau: "Letzten Endes schreibt Le Mans immer seine ganz eigene Geschichte."
Das Gespräch führte Jamie Klein
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