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Toyotas Angst vor dem Deja-vu: "Das Ende war der Horror"

Toyotas Le-Mans-Triumph: Was sich in den Schlussminuten in der Box abspielte und wieso das Auto von Fernando Alonso intern tatsächlich der sentimentale Favorit war

Mike Conway, Jose Maria Lopez , Sébastien Buemi, Fernando Alonso, Toyota Gazoo Racing

Mike Conway, Jose Maria Lopez , Sébastien Buemi, Fernando Alonso, Toyota Gazoo Racing

Nikolaz Godet / Motorsport.com

Toyota hat seinen Le-Mans-Fluch besiegt: Beim 20. Versuch ist es der japanischen Werksmannschaft endlich gelungen, den 24-Stunden-Klassiker an der Sarthe für sich zu entscheiden. Die Nerven der Toyota-Teammitglieder waren in den letzten Minuten zum Zerreißen gespannt. Kein Wunder nach dem Drama im Jahr 2016, als Kazuki Nakajima eine Runde vor der Zielflagge als Leader ausrollte.

Der Japaner saß auch diesmal auf den letzten Metern im Auto - und Langzeit-Teampartner und Leidensgenossen Sebastien Buemi fieberte an der Box mit. "Mir ist 2016 nicht aus dem Kopf gegangen", gibt der Schweizer zu. "Daher war es wirklich ein spezielles Erlebnis, als das Auto wirklich über die Ziellinie gefahren ist. Das ist der größte Sieg meiner Karriere." Und Nakajima weiß: "Sebastien hat in der Box beinahe einen Herzinfarkt bekommen."

Aber auch Technikchef Pascal Vasselon, dessen Bolide schon 2014 wegen eines Technikdefekts einen möglichen Sieg verpasst hatte, ging durch die Hölle, als die 24 Stunden-Marke immer näher kam: "Besonders die letzten sechs Minuten waren extrem schwierig. Wir hatten schon 23 Stunden und 54 Minuten gut hinbekommen, aber weiter waren wir noch nie gekommen. Die letzten sechs Minuten waren der Horror."

Alonsos Auto war Toyota-intern der sentimentale Favorit

Der Franzose versuchte laut eigenen Angaben, "möglichst konzentriert zu bleiben, aber man weiß nie. Wir mussten so lange darauf warten." Dementsprechend groß war die Erleichterung: "Es ist schön, dass die Entschlossenheit von Toyota und dem Team heute belohnt wurde."

Auf die Frage, wie beschwerlich der Weg war, verweist auch Toyota-Motorsport-Geschäftsführer Rob Leupen auf die Katastrophe vor zwei Jahren: "Es war schön, hart, manchmal aus meiner Sicht ungerecht. 2016 zum Beispiel. Aber das gehört zu Le Mans und zum Sport dazu. Wir haben viel gelernt. Jetzt haben wir das endlich abgehakt."

Die Ereignisse vor zwei Jahren sind auch der Grund, warum das Auto mit der Nummer 8 für Leupen der sentimentale Favorit war. "Das war für mich das Auto, das für mich bestimmt werden sollte, wenn es bestimmt gewesen wäre", offenbart er. "Das war es aber nicht, obwohl wir natürlich zum Ende hin ordentlich auf Sicherheit gefahren und ein bisschen zurückgenommen haben."

Drama 2016 hat Spuren hinterlassen

Daher hatte das Auto mit der Startnummer 8 entgegen der Annahmen vieler die internen Sympathien nicht wegen Alonso auf seiner Seite. "Kazuki hat zweimal kurz vor Schluss sehr viel Pech gehabt", verweist Leupen auch auf den Ausfall im Jahr 2014 mit einer Runde Vorsprung auf den Zweiten. Außerdem sind Nakajima und Buemi "am längsten dabei, seit 2012".

Dennoch ließ man laut eigenen Angaben einen Kampf der beiden Autos zu - unter gewissen Spielregeln. "Wie immer, wenn zwei Autos um den Sieg kämpfen, gab es Phasen, in denen die Spannungen zwischen den beiden zunahmen", verweist Technikchef Vasselon auf die internen Herausforderungen des Rennens. "Also mussten wir ein paar Regeln ausgeben: Ja, ihr dürft racen, aber ihr müsst das Risiko managen."

Erst am Ende, als Kamui Kobayashi seinen Boxenstopp verpasste und mit leerem Tank eine Runde um den Kurs schleichen musste, war das Duell im Grunde entschieden. Kobayashis Missgeschick sieht Leupen im Nachhinein locker: "Mit Kamui alles zu planen, ist immer ein bisschen schwierig. Ich bin trotzdem sehr dankbar dafür, denn wir haben echt einen Lachkrampf gekriegt."

Toyota: Kapitel Le Mans mit Sieg nicht abgehakt

Wann Toyota tatsächlich die Positionen an der Spitze eingefroren hat, will Kollege Vasselon nicht sagen. "Es gab nicht den einen Punkt, wo wir über Funk sagen mussten, dass die Positionen jetzt so bleiben. Das hat sich natürlich ergeben", erklärt er.

Nun darf man gespannt sein, wie die späte Liebe zwischen Le Mans und Toyota weitergeht. 2019 wird man wohl am Start sein, weil der Klassiker das Ende der aktuellen WEC-Saison darstellt. "Wir haben hier für die Zukunft gute Aussichten bekommen und auch mitgearbeitet", zeigt sich Leupen an einer Zukunft in der WEC und in Le Mans interessiert. "Daran würden wir sehr gerne arbeiten."

Und auch für Vasselon ist der Le-Mans-Triumph erst der Startschuss für weitere Erfolge: "Wir wollen die WM und alles zwischen heute und einem Jahr gewinnen. Dann möchten wir ein neues Auto entwickeln. Wir machen das nicht, weil wir einmal gewinnen wollen. Wir machen das aus Leidenschaft."

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