Toyotas Kamui Kobayashi vermutet: Alpine durfte Le Mans nicht gewinnen
Alpine wurde bei den 24h Le Mans 2022 per BoP eingebremst: Das hatte für Kamui Kobayashi von Toyota auch einen ganz bestimmten Grund

Die Balance of Performance wurde bei den 24h von Le Mans 2022 auch in der Hypercar-Klasse zum großen Zankapfel. Alpine machte die gesamte Rennwoche über keinen Hehl daraus, sich gegenüber Toyota und Glickenhaus benachteiligt zu fühlen.
"Ich denke, dass der ACO immer versucht, es fair zu machen. Aber der Alpine basiert auf der alten LMP1-Kategorie, und obwohl sie es nicht zugeben würden, denke ich, dass sie erkannt haben, dass es nicht gut wäre, wenn dieses Auto Le Mans gewinnen würde", sagte Kamui Kobayashi im Rahmen einer PK beim Super-Formula-Event in Sugo.
Toyotas Fahrer und Teamchef deutet damit an, dass die Organisatoren den grandfathered LMP1 bewusst eingebremst haben. Die Signatech-Truppe, die den Einsatz des Oreca-Prototypen abwickelt, beschwerte sich in der Rennwoche immer wieder über den Topspeed-Nachteil gegenüber den reinrassigen Hypercars von Toyota und Glickenhaus.
Hinzu kommt der Stintnachteil: Der LMP1-Bolide schaffte in Le Mans maximal elf Runden, während Toyota und Glickenhaus mit einer Spritladung zwölf Runden abspulen konnten. Der ACO reagierte zunächst und schenkte der Alpine-Mannschaft zehn PS.
Damit hätte Nicolas Lapierre in der Hyperpole-Session fast die Poleposition für das Alpine-Lager eingefahren. Toyota hatte letztlich mit beiden Autos knapp die Nase vorn. Der ACO reagierte auf die gute Leistung von Lapierre und nahm dem Oreca-LMP1 wieder 13 PS weg. Damit war man dann im Rennen gegen die reinrassigen Hypercars chancenlos.
Kobayashi: Es geht nicht um Toyota und Alpine
Auch ohne die Leistungsreduzierung glaubt Kobayashi, dass es für Toyota zum Sieg gereicht hätte. Dass der ACO vor dem Rennen trotzdem noch ein zweites Mal über die BoP ins Geschehen eingriff, hat für den Japaner auch politische Gründe.
"Wenn Alpine schneller ist als Glickenhaus, ist es hart für die Hersteller, die mit einem neuen Auto kommen. Es geht nicht um Toyota und Alpine. Es geht um die Hersteller, die in die Hypercar-Klasse einsteigen. Und wenn sie einen LMH entwickeln und das 'angestammte' Auto schneller ist, ist das nicht der richtige Platz", gibt Kobayashi zu bedenken.
"Ich denke, deshalb haben sie sich für diese BoP entschieden, und ich denke, sie haben die richtige Wahl getroffen." Alpine fehlten im Rennen 11,5 km/h auf das schnellste Hypercar: Sebastien Buemi stellte im Toyota #8 den Topspeed-Bestwert mit 342,3 km/h auf. Nicolas Lapierre kam im grandfathered LMP1 hingegen nur auf 330,8 km/h.
Alpines Rennen bei den 24h von Le Mans 2022 war geprägt von Pleiten, Pech und Pannen. Nach einer Reihe von Strafen, Unfällen und Defekten kamen Andre Negrao, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviere auf der 23. Gesamtposition mit 18 Runden Rückstand ins Ziel.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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