8h Oschersleben: GMT94 gewinnt, SERT wird Weltmeister, Penz-Podium
GMT94 hat die 8 Stunden von Oschersleben gewonnen, aber SERT wird Weltmeister. Das deutsche Team Penz13 feiert erstes EWC-Podest. Trautmann Stock-Weltmeister.
Motorsport Arena Oschersleben
Deutschlands nördlichste permanente Rennstrecke: Die Motorsport Arena Oschersleben steht seit ihrer Eröffnung im Jahr 1997 für Rennsport der Extraklasse. Fans schätzen vor allem den hervorragenden Blick aus dem großzügigen Infield-Bereich. Zu den Höhepunkten im Kalender zählen neben dem GT-Masters auch die TCR International Series sowie die German Speedweek.
Am Ende gewann die Yamaha von Teammanager Christophe Guyot mit gerade einmal 21,315 Sekunden Vorsprung auf das Suzuki Endurance Racing Team zwar die 8 Stunden von Deutschland, aber SERT feierte den 15. WM-Titel in der Teamgeschichte. Einmal mehr hatte Dominique Méliand seine Truppe im Griff und kam zu erneuten WM-Ehren.
Rang drei ging an das Penz13.com BMW Motorrad Team, welches nur mit Kenny Foray und Lukas Pesek in das Rennen gestartet war. Es war das erste Podest in erst der zweiten Saison für die deutsche Mannschaft in der EWC-Klasse.
In der Superstock-Wertung gewann das Team 3art Yam’Avenue, damit sicherte sich die Mannschaft den FIM Superstock Endurance World Cup und Lukas Trautmann seinen ersten Weltmeister-Titel.
Packende Anfangsphase
Nach nur fünf Runden gab es den ersten Ausfall: Die SRC Kawasaki rollte aus. Startfahrer Gregory Leblanc konnte zwar noch an die Box fahren, doch dort wurde die ZX-10R mit Motorschaden abgestellt.
Nicht viel weiter kam die Startnummer 114-Kawasaki vom Team Motos Actives Sport 14, auch sie mussten ihre Maschine mit Motorschaden abstellen. Dabei war Florentin Pigeon allerdings noch eine ganze Ecke weit mit rauchendem Motor auf der Ideallinie gefahren.
Wenig später ging die BMW vom Team Arlos Racing in Flammen auf und musste gelöscht werden. Die Jungs brachten das Bike allerdings zurück an die Box, konnten das Rennen aber nicht mehr wieder aufnehmen.
Pech für Schubert: Aus der Traum vom WM-Titel
Das Völpker NRT48 by Schubert-Motors Team von Ingo Nowazcyk erlebte einen unglücklichen und pechbehafteten Rennsamstag. Startfahrer Bastien Mackels war bereits auf der Einführungsrunde gestürzt und kam an die Box, um das Motorrad zu tauschen.
Dafür gab es laut Reglement eine Stop-And-Go-Penalty von 30 Sekunden. Eine zweite, gleiche Strafe wurde gegen das Team verhängt, weil Mackels dann das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen musste.
Ducati-Motorschaden wird vielen Teams zum Verhängnis
Als die Ducati vom Frostbeulen Racing Team ihren Geist auf der Geraden nach der Hasseröder aufgab, war die Szenerie für das Chaos perfekt. Aufgrund des nicht vorhandenen Verkleidungskiels unter dem Motorrad – bei der Panigale läuft hier der Auspuff lang – wurde die Piste eingeölt, mehrere Piloten flogen ab.
Darunter auch Bastien Mackels mit der Schubert-BMW. „Es waren keine Ölflaggen oder ähnliches draußen, ich kam an und lag auch schon“, so der Belgier.
Das Motorrad kam zurück an die Box, wo sofort mit den Reparatur-Maßnahmen begonnen wurde. Als bereits die Gabel und Armaturen erneuert waren, fiel der Mannschaft dann der Riss im Rahmen auf und damit kam das vorzeitige Aus im Rennen.
Sprit-Verbrauch bei Yamaha und BMW eine Bank
Die Probleme, die Yamaha und BMW im Vorjahr mit dem Spritverbrauch hatten, sind behoben: Die Penz13-BMW und die YART Yamaha konnten mit Abstand die längsten Stints fahren, teilweise mehrere Runden länger als die direkte Konkurrenz.
Das Penz13.com BMW Motorrad Team war allerdings gehandicapt: Um Schubert beim Erreichen des Stock-WM-Titels zu erreichen, wurde Matthieu Lussiana an die Markenkollegen-Truppe ausgeliehen, um den verletzten Dominik Vincon zu ersetzten. Dies bedeutete im Umkehrschluss, dass Kenny Foray und Lukas Pesek ihr Rennen zu zweit fahren mussten.
Allerdings nutzte YART der optimierte Spritverbrauch am Ende nichts: Nach knapp sechs Stunden musste Fritz unplanmäßig die Box ansteuern – die R1M hatte überhitzt. Damit fiel man von der führenden Position auf Platz vier zurück. Später erkämpfte sich YART dann Rang drei vom Penz-Team zurück.
Etwas über eine halbe Stunde vor Schluss kam dann das finale Aus für YART. Parkes kam zurück an die Box, es wurde noch einmal Kühlerwasser aufgefüllt, aber die R1 sprang nicht mehr an.
„Unser Motorrad ist leider kaputt, der Motor hat den Geist aufgegeben und wir sind einmal mehr das unglücklichste Team in der WM“, so Kainz zum Ausfall.
Pech für die WM-Leader
Die Suzuki mit der Startnummer 50, die als WM-Leader nach Oschersleben gekommen waren, kämpfte mit Pech. Das Team April Moto Motors Events hatte gleich im ersten Stint mit Gregg Black einen Sturz wegzustecken, dessen Folgen zwar klein aber beständig waren.
Black war zwar seinen Run noch zu Ende gefahren, im weiteren Rennverlauf aber standen dann noch einige Reparatur-Arbeiten an: Auspuff zwei Mal, Schaltung und Überhitzung führten dazu, dass sie das Ziel nur als Elfte sahen und damit den WM-Titel verloren.
Das Rennen der Deutschen und deutschsprachigen Teams
Starker Auftritt von Team Lukoil BMW Motorrad CSEU, die in der Gesamtwertung auf Platz sieben fuhren. Es war das beste Ergebnis für das noch junge Team, die erst dieses Jahr in die EWC eingestiegen sind. Bei ihnen war der Österreicher Roland Resch an Bord.
Nach einem Sturz von Gianluca Vizziello und der folgenden Safety-Car-Phase, war das Team Bolliger Kawasaki weit zurückgefallen. Am Ende holten der Italiener, Roman Stamm und Michael Savary noch den 16. Platz.
Aprilia Grebenstein landete mit Ralph Uhlig, sowie Andy und Jürgen Scheffel direkt dahinter auf Platz 17. Scheffel hatte auch einen kleinen Ausrutscher wegzustecken. „Ich war hinter der MV Agusta und habe gedacht: An der musst du jetzt noch vorbei“, sagte er Motorsport.com. „Tja, da habe ich dann etwas später gebremst und es war zu spät und dann ist das Vorderrad weggerutscht. Aber es war nichts passiert, nur gerutscht.“
Msd-steeldesign, Motobox Kremer, und WSB-Endurance landeten auf den Rängen 18 bis 20.
Das GERT56 by rs speedbikes Team musste nach einem schweren Abflug von Sascha Hommel im Warmup – Schlüsselbeinbruch, Gehirnerschütterung – lediglich mit Didier Grams und Rico Löwe in das Rennen gehen. Auch die beiden hatten einiges an Pech, eine defekte Tankkanne sorgte für zu wenig Sprit. Dann rollte „Rixi“ Löwe noch aus und musste von der Schikane Anfangs Gegengerade aus bis an die Box zurück schieben.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.