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Jochen Kiefer über Fahrer 2019: Lukas Tulovic steht "zu 99 Prozent" fest

Lukas Tulovic soll Nachfolger von Aegerter bei Kiefer werden, bestätigt der Teamchef - Tulovic fährt in Valencia für Forward & soll Stefan Bradl beerben

Lukas Tulovic, Kiefer Racing

Gold and Goose / Motorsport Images

Die Zukunft des Kiefer-Rennstalls nimmt Formen an. Nachdem bekannt wurde, dass der Schweizer Dominique Aegerter die Mannschaft rund um Jochen Kiefer Richtung Forward verlassen wird, hat Kiefer bereits einen Nachfolgekandidaten: Lukas Tulovic. Zu "99 Prozent" werde man mit dem Deutschen 2019 an den Start gehen, versichert Kiefer 'Motorsport.com' in einem exklusiven Gespräch. Beim Saisonfinale in Valencia wird Tulovic allerdings ausgerechnet bei Forward für den verletzten Stefano Manzi einspringen.

"Er hat mich vorher angerufen und hat gesagt, dass er ein Angebot von Forward hat. Er hat mich gefragt, was ich davon halte und ob er das machen soll, und ich meinte nur: 'Mach's! Du kannst jeden Meter, den du in einem Moto2-Rennen mitfährst, gebrauchen.' Das kann nur ein Vorteil sein für uns im nächsten Jahr", schildert Jochen Kiefer die Situation. Der Deutsche hat keine Bedenken, wenn sein zukünftiger Schützling am Sonntag auf dem Konkurrenzbike sitzen wird.

Tulovic ist kein Unbekannter bei Forward, 2017 durfte der Deutsche für die Mannschaft in Österreich testen. Seine ersten beiden Moto2-Renneinsätze bekam der 18-Jährige schließlich bei Kiefer, als Ersatzmann für Aegerter (Beckenbruch) in Spanien und Frankreich 2018. "Wir haben Tulovic als Ersatzfahrer eingesetzt, der sein Ding sehr gut gemacht hat - dafür, dass er das erste Mal auf dem Motorrad saß. Er hat zwei gute Rennen hingelegt, da waren wir sehr zufrieden. Das ist ein Grund, warum wir jetzt an ihm festhalten."

"Öfter mal Unstimmigkeiten" mit Aegerter

Schon relativ früh in der Saison hat sich der Deutsche demnach ins Bewusstsein der Kiefer-Truppe gefahren. Allerdings war nicht nur sein Debüt, bei dem er die Ränge 20 und 23 einfahren konnte, von Bedeutung. Hinter den Kulissen gab es immer wieder Spannungen zwischen Aegerter und seiner Mannschaft, wie Kiefer erzählt.

"Zwischen unserer Crew und Domi gab es öfter mal Unstimmigkeiten. Und ich sehe nicht, dass wir ohne Personalwechsel - was ich nicht möchte, da ich mit meiner Truppe sehr zufrieden bin - auskommen würden, wenn wir mit Domi weitermachen würden", gesteht der Teamchef. Das sei ein weiterer Grund gewesen, warum man sich gegen ein drittes gemeinsames Jahr mit Aegerter entschieden hat.

"Ich möchte mit Tulovic weitermachen und ich denke, dass es zu 99 Prozent klappen wird. Diese beiden Rennen mit Lukas in Jerez und Le Mans waren ausschlaggebend. Das waren zwei von den Ergebnissen her gute Rennen für einen Rookie und die Zusammenarbeit hat sehr viel Spaß gemacht." Der Spaß stand auch für den Nachwuchspiloten im Vordergrund, der aktuell noch in der spanischen Meisterschaft an den Start geht.

"Eine harmonische Geschichte" wie mit Stefan Bradl?

"Er hat einen riesigen Spaß am Motorradfahren. Er hat ein großes Vertrauen uns gegenüber gezeigt. Und was noch dazukommt: Wir haben ihm viele Tipps gegeben, die er direkt umsetzen konnte. Das ging Hand in Hand. Wir kamen zusammen, mussten ein Rennen fahren und es hat direkt harmoniert. Das war direkt eine harmonische Geschichte. Aber nicht nur mit mir, sondern mit dem gesamten Team." Kiefer fühlt sich in seiner Philosophie bestätigt: "Wenn alle sich wohlfühlen und alle dann auch an einem Strang ziehen, dann kann ein Motorrad auch zwei PS weniger haben, und man kann trotzdem ein gutes Ergebnis einfahren. Die Harmonie ist extrem wichtig."

Und genau jene Harmonie war mit Dominique Aegerter laut Kiefer nicht mehr möglich. Allerdings wünscht er dem Schweizer für dessen Zukunft nur das Beste: "Ich bin froh, dass Domi einen Moto2-Platz gefunden hat." In Zukunft möchte die Truppe aus Bad Kreuznach auf ein rein deutsches Team setzen. "Das Kiefer-Team hat immer schon versucht, deutschsprachige Fahrer zu unterstützen. Wir versuchen jetzt ein rein deutsches Team zu machen, wo wir deutsche Sponsoren hochhalten."

"Alle meckern, dass es keinen Nachwuchs gibt und dass für den nichts gemacht wird. Ich versuche es halt. Klar, auf dem Papier habe ich mit Domi einen stärkeren Fahrer als mit Lukas. Aber wenn ich das jetzt über zwei oder drei Jahre sehe, dann hoffe ich, dass wir ihn so weit hinbekommen wie einen Stefan Bradl." Mit dem heutigen Honda-Testpiloten und Ex-MotoGP-Stammpiloten konnte Kiefer 2011 vier Siege und den WM-Titel in der Moto2-Klasse einfahren. Außerdem feierte man in der Moto3 2015 den WM-Titel mit Danny Kent.

Dreijahresplan: 2021 "wollen wir Weltmeister werden"

Kiefers Moto2-Plan mit Tulovic ist auf drei Jahre ausgelegt: "Im ersten Jahr wollen wir Achtungserfolge feiern, im zweiten wollen wir permanent unter die ersten Zehn und im dritten wollen wir Weltmeister werden. Ich will noch ein drittes Mal Weltmeister werden und ich will es allen noch einmal beweisen, dass es auch jetzt noch einmal klappt. Das ist mein Ziel." Allerdings bleibt er realistisch: "Natürlich will das jeder, aber man muss sich Ziele setzen. Würde mich sehr freuen, wenn das klappen würde. Aber ich weiß, dass bis dahin noch viel Wasser den Rhein runterläuft."

Die finanzielle Situation des krisengebeutelten Teams sieht für 2019 wieder rosiger aus. Als deutsches Team sei es zwar weiterhin schwierig, deutsche Firmen an Bord zu holen, jedoch kann Kiefer auch Positives vermelden: "Wenn man zu den einzelnen Firmen geht, die finden es alle gut. Wir haben schon einige Sponsoren gefunden. Für einen potenziellen Hauptsponsor haben wir noch einige Optionen." Eigentlich wollte Kiefer schon zum Saisonende ein fertiges Paket samt neuem Hauptsponsor und Fahrer präsentieren, jedoch dauern die Verhandlungen noch an.

"Das ist noch nicht hundert Prozent der Fall, aber wir sind dicht dran. Und wir haben noch gute Eisen im Feuer. Die brauchen einfach noch ein bisschen Zeit. Viele Firmen können das jetzt noch nicht fixieren. Aber ich bin sicher, dass wir das in Kürze in trockenen Tüchern haben werden", bleibt er optimistisch. Ende November (23. bis 25.) wird die Moto2 in Jerez die neuen Triumph-Motoren testen. Tulovic müsste an diesem Wochenende eigentlich noch das letzte Rennen der CIV-Moto2 in Valencia bestreiten ... "Er hat da seinem CIV-Team schon abgesagt und wir werden mit ihm die drei Tage in Jerez sein", bestätigt Kiefer auf Nachfrage von 'Motorsport.com'.

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