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Marcel Schrötter: "Darüber werde ich mein ganzes Leben lang traurig sein"

Beim Saisonfinale geht die Grand-Prix-Karriere von Marcel Schrötter zu Ende: Wie der Intact-Pilot seinen Moto2-Abschied erlebt hat und was er bereut

Marcel Schrötter: "Darüber werde ich mein ganzes Leben lang traurig sein"

Marcel Schrötter verabschiedete sich mit mit einem Top-10-Ergebnis in Valencia aus der Moto2-WM. Von Startplatz 22 aus musste Schrötter im Rennen erneut Positionen gutmachen, um es in die Punkte zu schaffen. Bei seinem vorerst letzten Grand Prix fuhr Schrötter etwas vorsichtiger, um das Motorrad heil zurückzubringen und mit dem Intact-Team zu feiern.

"Es fällt mir nicht leicht, mich von hier zu verabschieden", kommentiert Schrötter. "Es begann schon am Morgen mit diesem Kribbeln im Bauch und als ich dann in die Box kam und mein Motorrad sah, kamen noch mehr Emotionen hoch. Als ich es sah, lief mir ein Schauer über den Rücken, weil ich wusste, dass es mein letztes Rennen auf diesem Motorrad sein würde."

"Aber es steckt viel mehr dahinter, vor allem, weil ich schon so lange in diesem Team bin. Das ist etwas ganz Besonderes, und es ist schön, dass wir am Ende ein einigermaßen anständiges Ergebnis erzielt haben, auch wenn ich damit nicht ganz zufrieden bin", berichtet Schrötter.

Schrötter kann oft kein gutes Gefühl für die Moto2-Kalex aufbauen

"Es war schade, dass ich die Jungs vor mir nicht angreifen konnte. Wie so oft in diesem Jahr habe ich mich nicht sehr wohl gefühlt. Vor allem in der zweiten Saisonhälfte war es aus unserer Sicht extrem schwierig, das Gefühl für das Motorrad zu finden", blickt der 29-Jährige zurück.

Marcel Schrötter

Marcel Schrötter hatte immer wieder Probleme mit dem Gefühl für das Motorrad

Foto: IntactGP

"Vor zwei Wochen in Malaysia war das anders, da habe ich mich mit meinem Paket sehr wohl gefühlt und dann haben auch die Ergebnisse gestimmt, was hier leider wieder etwas gefehlt hat. Deshalb bin ich ein bisschen enttäuscht, ich hätte mir diesen Sonntag anders gewünscht - ein einstelliges Ergebnis am Ende wäre schön gewesen", trauert Schrötter einem besseren Ergebnis hinterher.

Warum eine Zielankunft so wichtig war für Schrötter

Doch wichtig war es für den Moto2-Routinier, das Rennen zu beenden und sich nicht mit einem Sturz aus der WM zu verabschieden. "Es gab ein paar Stürze im Rennen, was typisch für Valencia ist. Ich wollte also unbedingt auf dem Motorrad bleiben und das Rennen beenden. Ich wollte die Sache mit einem anständigen Burnout vor der Box beenden und nicht im Kiesbett landen, um dann einen langen Fußweg zurück zu haben. Das hat vielleicht ein oder zwei Prozent im Hinterkopf ausgemacht", bemerkt er.

Marcel Schrötter

Marcel Schrötter wollte zusammen mit seinem Team feiern

Foto: IntactGP

"Trotzdem war es ein schöner und emotionaler Tag für mich, er wird unvergesslich bleiben. Leider musste ich noch zur technischen Kontrolle und wurde dort etwas aufgehalten. Ich habe bewusst gewartet, damit ich mein Motorrad auch eigenhändig zurück an die Box und zum Team bringen konnte. Das gehört sich so", schildert Schrötter.

Marcel Schrötter

Marcel Schrötter fuhr in Valencia mit einem speziellen Helmdesign

Foto: IntactGP

"Allmählich wird es mir immer bewusster, dass es mein letztes Moto2-Rennen war. Aber ich denke, dass ich es wirklich realisieren werde, bis ich wieder zu Hause bin und meine Sachen wegpacke", erklärt der Deutsche.

Was Schrötter im Gedächtnis geblieben ist und was er bereut

Seit der Saison 2010 war Schrötter Stammpilot in der Motorrad-WM. Die vergangenen sechs Jahre fuhr er für das Intact-Team und feierte einige Erfolge. "Es waren großartige Jahre mit dem Intact-Team. Sie haben mir geholfen, meine ersten Podiumsplätze und Polepositions zu holen. Leider ist uns ein Sieg verwehrt geblieben. Darüber werde ich mein ganzes Leben lang traurig sein", so Schrötter.

"Trotzdem habe ich es bei einem Grand Prix auf das Podium geschafft, und das nicht nur einmal", bemerkt Schrötter, der fünf Mal in die Top 3 fuhr. "Für mich persönlich ist das Podium auf dem Sachsenring sicherlich das absolute Highlight. Einen solchen Erfolg bei seinem Heimrennen zu feiern, angefeuert von den einzigartigen Fans dort, ist etwas ganz Besonderes. Auch wenn es nur der dritte Platz war und nicht der Sieg."

Marcel Schrötter

Marcel Schrötter erinnert sich gern an das Podium beim Heimspiel

Foto: LAT

"Bei einem Heimrennen ist der Druck für einen Fahrer, der sein Land vertritt, ungleich höher, und dann auf dem Podium zu stehen, ist mit nichts anderem zu vergleichen. Man hat das Gefühl, dass man den Fans etwas zurückgibt. Ansonsten würde ich unseren Doppelsieg in Austin auf die gleiche Stufe stellen. Das war ein unglaublich schöner Erfolg, nicht nur für mich, sondern auch für das ganze Team", erinnert sich Schrötter an den USA-Grand-Prix 2019, bei dem Teamkollege Tom Lüthi gewann.

Zukunft in der Supersport-WM, Moto2-Rückkehr kein Thema

"Ich denke, wir können ein bisschen stolz auf das sein, was wir gemeinsam erreicht haben. Unsere Erfolge waren gar nicht so wenige. Außerdem freut es mich, dass ich es als Deutscher geschafft habe, so lange in der Weltmeisterschaft zu bleiben. Aber vorerst ist es ein Schlusspunkt für mich in der Moto2 und ich kann auf unglaublich schöne Jahre zurückblicken", kommentiert der zukünftige Supersport-Pilot.

Marcel Schrötter

Marcel Schrötter sitzt 2023 auf einer MV Agusta F3 800

Foto: IntactGP

Eine Rückkehr in die Motorrad-WM ist für Schrötter kein Thema. "Keiner weiß, was in der Zukunft passieren wird, aber für den Moment ist dieses Kapitel abgeschlossen. Nach so vielen Jahren fühlt es sich an, als würde ich mit dem Motorradfahren aufhören. Aber für mich geht es in einer anderen Meisterschaft weiter und ich bin sicher, dass ich diesen Sport noch einige Jahre auf höchstem Niveau betreiben kann."

"Aber erst einmal möchte ich dem gesamten Intact-Team, allen Sponsoren und Unterstützern, Fans und Freunden, und auch meiner Familie für alles danken, was sie in all den Jahren für mich getan haben. Danke an alle, vor allem an Jürgen Lingg, Stefan Keckeisen und Wolfgang Kuhn, die immer hinter mir gestanden haben. Last but not least gratuliere ich Augusto Fernandez zu seinem wohlverdienten Weltmeistertitel. Das Gleiche gilt auch für Pecco Bagnaia", so Schrötter.

IntactGP steht vor einem Neuanfang mit Lukas Tulovic und Darryn Binder

Für Intact beginnt jetzt ein neues Kapitel. Das Team hat mit Lukas Tulovic und Darryn Binder ein komplett neues Fahreraufgebot für 2023. "Nach sechs Jahren verabschieden wir unseren Marcel, er ist Teil dieser Familie und so richtig realisiert hat man das noch nicht", kommentiert Teamchef Jürgen Lingg.

"Es war schön, beide Fahrer nochmal in den Top 10 zu haben. Ich bin Marcel super dankbar für die schöne gemeinsame Zeit. Wir haben über Jahre voneinander profitiert, wir haben top Ergebnisse eingefahren, generell eine unvergessliche Zeit miteinander erlebt, aber er wird immer ein Teil der IntactGP-Familie bleiben. Wer weiß wohin die Wege ihn noch führen, vielleicht kommt er irgendwann in anderer Position zurück", hält sich Lingg eine Zukunft mit Schrötter offen.

Mit Bildmaterial von IntactGP.

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