Moto2: Ex-KTM-Fahrer loben Kalex-Chassis
Nach dem Moto2-Ausstieg von KTM müssen sich einige Fahrer auf neue Bikes einstellen - Fahrer loben im Vergleich das Chassis von Kalex
KTM ist 2020 nicht mehr in der Moto2-Klasse am Start. Das American-Team und Aki Ajo wechselten zu Kalex. Aspar setzt nun auf Speed Up. Mit dem Ajo-Team besteht weiterhin eine Kooperation mit KTM. Auf den Motorrädern von Jorge Martin und Tetsuta Nagashima prangt weiterhin das Logo des österreichischen Motorradbauers, obwohl mit Kalex gefahren wird.
"Es war eine große Veränderung", sagt Martin bei 'MotoGP.com' über den Chassis-Wechsel. "Das Motorrad ist nicht viel besser, aber ganz anders. Ich habe etwas Probleme mit der Frontpartie, aber wir machen Fortschritte. Es gibt nicht dieses Chattering, das uns im Vorjahr geplagt hat. Wir arbeiten an der Pace, die schon besser ist als mit der KTM."
Martin war im Vorjahr einer der Rookies im Feld. Da KTM 2019 nicht konkurrenzfähig gestartet war und eine große Entwicklung anschob, war es für die Neulinge nicht einfach. Auch Marco Bezzecchi zählte im Tech-3-Team zu den Rookies. Nun sitzt der Italiener im VR46-Team auf einer Kalex und kam auf Anhieb gut zurecht.
Die KTM-Logos sind im Team von Aki Ajo weiterhin präsent
Foto: LAT
"Schon als ich mich in der Box auf das Motorrad gesetzt habe, war die Position anders", sagt Bezzecchi bei 'MotoGP.com'. "Der erste Eindruck auf der Strecke war unglaublich, ein sehr gutes Gefühl. Ich habe unter dem Helm gelächelt, weil ich rasch Vertrauen gefunden habe. Das hatte ich nicht erwartet."
Im Gesamtergebnis der drei Testtage in Jerez belegte Bezzecchi den zweiten Platz hinter Tom Lüthi. Überbewerten will der Italiener das nicht: "Ich muss das Motorrad noch besser kennenlernen, denn es ist nicht so einfach, das Limit zu finden. Das Motorrad verleiht rasch Vertrauen, aber das Vertrauen kann auch schnell wieder weg sein."
Joe Roberts vom American-Team fährt nun in seiner dritten Saison das dritte Chassis. 2018 war er mit einer NTS am Start und im Vorjahr mit der KTM. Nun sitzt der US-Amerikaner auf einer Kalex. "2017 bin ich in der Europameisterschaft eine Kalex gefahren. Es fühlte sich sofort an, dass ich wieder auf einem bekannten Motorrad sitze", sagt Roberts bei 'MotoGP.com'.
"Mit der KTM hatte ich nie das Gefühl, dass es mein Motorrad war. Ich fühlte mich immer etwas unwohl. Ich bin relativ groß und es hat für mich nie ganz gepasst. Mit der Kalex fühle ich mich schon wohler, nur wenn ich darauf sitze. Das ist sehr wichtig." Im Vorjahr sammelte Roberts nur vier WM-Punkte.
Mit der Kalex rechnet er sich mehr aus: "Auf der Strecke erhalte ich mehr Feedback, vor allem vom Vorderreifen. Damit hatte ich im Vorjahr große Probleme. Ich bin kein aggressiver Fahrer, aber mit der KTM musste man das sein. Mit der Kalex kann ich mehr meinen flüssigen Fahrstil fahren. Es gibt jetzt auch einen anderen Vorderreifen, weshalb Vergleiche nicht so einfach sind."
Insgesamt rüstet Kalex in der Moto2-Saison 2020 22 Fahrer aus. Speed Up hat vier Fahrer auf der Strecke. NTS und MV Agusta haben jeweils zwei Fahrer.
Mit Bildmaterial von VR46.
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