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Moto2-Weltmeister Remy Gardner: "Dachte, meine Karriere sei zu Ende"

Remy Gardner spricht über den WM-Showdown in Valencia, über seine schwierige Karriere und welche Rolle sein Vater Wayne in den vergangenen Jahren gespielt hat

Raul Fernandez hat zwar das Saisonfinale in Valencia gewonnen, aber Remy Gardner sicherte sich mit Platz zehn den Moto2-Weltmeistertitel 2021. Nach 18 Rennen hat der Australier vier WM-Punkte Vorsprung auf seinen Ajo-Teamkollegen.

Als Rookie gewann Fernandez acht Rennen. Der Spanier schied dreimal durch Sturz aus. Gardner feierte fünf Saisonsiege, fiel aber nur ein einziges Mal aus. "An schlechten Tagen sind wenige Punkte besser als keine Punkte", sagt Gardner. "Das hat mir am Ende den WM-Titel gebracht."

Deshalb meint Fernandez nach dem WM-Finale in Valencia: "Ich habe getan was ich tun musste, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Ich habe sie nicht hier verloren, sondern in anderen Rennen. Es war eine fantastische Saison. Mein Gefühl ist aber seltsam."

"Ich habe das Rennen gewonnen, aber nicht die Weltmeisterschaft. Trotzdem bin ich sehr glücklich. Mit acht Siegen habe ich einen neuen Rekord für das erste Moto2-Jahr aufgestellt." Marc Marquez gewann in seiner Rookie-Saison 2011 sieben Rennen.

Nach Kel Carruthers im Jahr 1969 ist Gardner der zweite Australier, der die mittlere Klasse gewonnen hat. "Es war eine intensive Saison", sagt der frischgebackene Weltmeister. "Raul hat als Rookie eine fantastische Saison gezeigt. Ich musste wirklich hart dafür arbeiten."

Remy Gardner, Raul Fernandez

Raul Fernandez und Remy Gardner dominierten die Moto2-Saison 2021

Foto: Motorsport Images

"Es war eine unglaubliche Saison mit vielen Podestplätzen und fünf Siegen. Es gab so viele tolle Momente mit dem Team. Es gab Momente, in denen ich Zweiter war und mir gedacht habe, dass es ein schlechter Tag war. Aber man muss jeden Moment genießen."

In Austin hatte Gardner durch Sturz seinen einzigen Ausfall. Anschließend folgte in Misano mit Platz sieben ein schwieriges Rennen. Doch danach besiegte er Fernandez in Portimao im direkten Duell. "Mein bestes Rennen war Portimao. Das war die Entscheidung", ist sich Gardner sicher.

Gardner gibt zu: Im Valencia-Rennen "zu steif"

Beim Finale in Valencia hätte ihm ein 13. Platz für den WM-Titel genügt. Der 23-Jährige fuhr ein defensives Rennen und machte mit Platz zehn das, was notwendig war. "Kein Zweifel, ich war auf dem Motorrad steif", gibt Gardner zu.

Hat er vor dem Rennen von seinem Vater Wayne (500er-Weltmeister 1987) einen Ratschlag bekommen? "Nein. Ich wusste, was ich zu tun hatte", sagt Remy Gardner cool. Aber einfach war es nicht. Das Rennen musste nach einem Unfall in der ersten Runde abgebrochen werden.

Remy Gardner

Beim Saisonfinale fuhr der Australier ein defensives Rennen

Foto: Motorsport Images

"Der Neustart machte es viel schwieriger. Man stellt sich mental auf das Rennen ein und dann muss man alles noch einmal machen. Es war schwierig, die Nerven zu behalten. Es war eine andere Strategie als in allen anderen Rennen."

"Ich habe gesehen, dass es an der Spitze etwas chaotisch zuging. Deswegen habe ich mir gesagt, dass ich dort definitiv nicht mitmischen werde. Dann bekam ich Druck von den Fahrern hinter mir. Ich habe versucht, das Rennen in einer respektablen Position sicher zu beenden."

Welche Rolle spielte Wayne Gardner?

Neben der Familie Roberts ist nun die Familie Gardner die zweite Familie, in der Vater und Sohn Motorrad-Weltmeister wurden. "Die Leute denken, er heißt Gardner und alles ist einfach, weil er alles hat", sagt Remy Gardner dazu. "Aber es war hart."

"Persönlich hatte ich keinen Druck wegen des Namens. Einige Türen haben sich geschlossen, andere haben sich geöffnet. Zu Beginn meiner Karriere hat er mir geholfen. Ohne ihn wäre ich nicht hier. In den vergangenen vier, fünf Jahren war es dann mehr ich."

"In der WM ist man ein professioneller Athlet. Es lag an mir zu lernen und mich zu verbessern. Natürlich ist es ein fantastischer Moment für mich und meinen Vater. Es ist ein Traum, den wir teilen."

Remy Gardner, Wayne Gardner

Wayne und Remy Gardner im Jahr 2018

Foto: LAT

Aber bis sich Gardner an die Spitze der Moto2 gearbeitet hatte, war es ein langer Weg. 2015 bestritt er eine volle Moto3-Saison mit Mahindra und schaffte es nur einmal in die WM-Punkteränge. Nach einem Abstecher in die Moto2-EM stieg Gardner im Sommer 2016 in die Moto2 ein.

Viele schwierige Jahre mit Verletzungen und Rückschlägen

"2015 bis 2019 waren für mich wirklich schwierige Jahre. Es gab Zeitpunkte an denen ich gedacht habe, dass es nun vorbei ist. Das war vor allem nach Verletzungen der Fall. Am schlimmsten war der Bruch von beiden Beinen", erinnert er sich an 2018 zurück.

Damals begann Gardner sein zweites Jahr bei Tech 3. Im Frühling verletzte er sich beim Motocross-Training beide Beine. "Das war ein wirklich schwerer Unfall. Als ich dann nach dem Krankenhaus daheim gesessen bin, habe ich mir gedacht, dass es das war."

 

"Ich hatte keine Ergebnisse und auch keinen Vertrag für das nächste Jahr. Als ich eines Tages PlayStation gespielt habe, habe ich mir gedacht: 'Was für eine Wahl habe ich? Ich kann hier sitzen und darüber weinen, oder mich aufrichten und absolut alles geben. Das habe ich gemacht."

"Ich war jeden Tag acht Stunden im Fitnesscenter, bis ich komplett k.o. war. Der Arzt hat gesagt, dass ich drei Monate im Rollstuhl bleiben muss, aber schon nach der dritten Woche bin ich wie ein Pinguin um mein Haus gewackelt. Ich habe nie aufgegeben. Das hat sich ausgezahlt."

2019 gelang Gardner im SAG-Team sein erster Podestplatz. 2020 schaffte er es dann, sich im Spitzenfeld zu etablieren und seinen ersten Sieg zu feiern. Mit dem Wechsel ins Topteam Ajo machte Gardner den nächsten Schritt. Im kommenden Jahr fährt der Australier für Tech-3-KTM MotoGP.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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