Pirelli-Reifentest in Valencia: Moto2 und Moto3 stellen neue Rundenrekorde auf
Am Montag haben die Teams der kleinen Klassen in Valencia ausgiebig mit den neuen Pirelli-Reifen getestet - Starke Rundenzeiten, aber anderes Verhalten auf die Distanz
Für die Moto2 und Moto3 hat am Montag nach dem Saisonfinale in Valencia eine neue Zeitrechnung begonnen. Den ganzen Tag über konnten beide Klassen mit dem neuen Reifenpartner testen. Ab 2024 übernimmt Pirelli die Rolle des Einheitsausrüsters von Dunlop.
Zum Einsatz kamen Diablo Superbike-Slicks in den Mischungen Soft und Medium. Die Moto2-Dimensionen betragen vorne 125/70 R17 und hinten 200/65 R17. Bei der Moto3-Klasse sind es vorne 100/70 R17 und hinten 120/70 R17.
Es handelt sich nicht um Prototypen, sondern um Standard-Reifen, die auch jeder Hobby-Rennfahrer im Handel erwerben kann. Die Moto2-Klasse fährt prinzipiell mit den gleichen Reifen wie die Superbike-WM.
Am Montag hatten die Moto2 und die Moto3 abwechselnd jeweils drei Sessions zur Verfügung. Die Zeit wurde ausgiebig genutzt. Und es zeigte sich, dass mit den neuen Reifen sehr gute Rundenzeiten möglich sind.
In der Moto2 stellte Alonso Lopez (Boscoscuro) mit 1:33.061 Minuten neuen Rundenrekord auf. Das galt auch für die Moto3. Daniel Holgado (KTM) markierte mit 1:37.300 Minuten neuen Rundenrekord. Damit unterbot er den offiziellen Rundenrekord um fast eine Sekunde.
"Unser Ziel war es, die guten Eindrücke zu bestätigen, die wir Anfang September auf der Rennstrecke von Barcelona gemacht hatten", sagt Pirelli-Motorradchef Giorgio Barbier. "Da es sich damals um einen privaten Test handelte, wurden keine offiziellen Zeiten angegeben."
In der Moto3-Klasse unterbot Daniel Holgado den Rundenrekord deutlich
Foto: Tech3
"Diesmal war ein direkter Vergleich mit den Zeiten vom vergangenen Wochenende bei ähnlichen Wetterbedingungen und Temperaturen möglich. Das Erreichen des absoluten Rundenrekords ist sicherlich ein klarer und leicht quantifizierbarer Beweis für die hervorragende Leistung."
"Einige Fahrer fuhren mit demselben Reifensatz mehr Runden als die Renndistanz, wenn auch nicht hintereinander, Abbau und Verschleiß waren begrenzt. Alle Mischungen zeigten eine gute Leistung."
"Wir wissen, dass die Tests zwar repräsentativ sind, aber nie wie ein Rennwochenende sind. Jede Strecke schreibt ihre eigene Geschichte, aber wir können sagen, dass alle Voraussetzungen gegeben sind, um in der nächsten Saison gute Arbeit zu leisten."
Drei Moto2-Teams mit WP-Dämpfern statt Öhlins
In der Moto2-Klasse gab es zudem eine weitere Neuerung. Die drei Teams, die eng mit der Pierer Mobility AG verknüpft sind, werden im nächsten Jahr nicht mehr mit Öhlins-Dämpfern fahren, sondern mit WP. Das betrifft Ajo-KTM, Aspar-GasGas und IntactGP-Husqvarna.
Diese drei Teams waren bereits beim Montagstest mit WP-Dämpferelementen unterwegs. "Es war also ein bisschen eine Kombination, um erste Eindrücke zu sammeln", schildert IntactGP-Fahrer Darryn Binder. Sein erstes Feedback war positiv.
Das deutsche IntactGP-Team fährt künftig mit WP-Dämpfern
Foto: IntactGP/Lekl
"Der Vorderreifen hat viel mehr Grip, aber auch der Hinterreifen ist einfach erstaunlich im Vergleich zu früher. Unser Ziel war es also, das Motorrad darauf abzustimmen, vor allem beim Bremsen, und auch die Motorbremse so anzupassen, damit das Heck die Front nicht zu sehr pusht."
"Das wird nächstes Jahr interessant sein zu sehen, wie sie sich über die Renndistanz verhalten, denn ich habe das Gefühl, dass bei jeder Ausfahrt, bei der wir den gleichen Reifen behalten haben, ein kleiner Abbau zu sehen war."
Binder vergleicht mit Dunlop: "Das ist etwas, was ich nicht gewohnt bin, denn die früheren Reifen waren wirklich stabil, auch wenn sie am Anfang nicht super viel Grip vermittelten, aber zum Ende hin war es genau dasselbe."
Außerdem gibt es im nächsten Jahr zwei Moto2-Teams, die das Boscoscuro-Chassis verwenden. Das Team MT-Helmets (Nachfolger von Pons Racing) ist von Kalex zum italienischen Fabrikat gewechselt.
Die Moto2-Zeiten vom Montagstest in Valencia:
01. Alonso Lopez (Boscoscuro) - 1:33.061 Minuten
02. Aron Canet (Kalex) +0,013 Sekunden
03. Fermin Aldeguer (Boscoscuro) +0,090
04. Manuel Gonzalez (Kalex) +0,209
05. Albert Arenas (Kalex) +0,241
06. Jake Dixon (Kalex) +0,311
07. Tony Arbolino (Kalex) +0,322
08. Alex Escrig (Forward) +0,378
09. Barry Baltus (Kalex) +0,390
10. Somkiat Chantra (Kalex) +0,392
11. Dennis Foggia (Kalex) +0,501
12. Jaume Masia (Kalex) +0,526
13. Senna Agius (Kalex) +0,531
14. Izan Guevara (Kalex) +0,581
15. Bo Bendsneyder (Kalex) +0,630
16. Jeremy Alcoba (Kalex) +0,648
17. Filip Salac (Kalex) +0,662
18. Zonta van den Goorbergh (Kalex) +0,673
19. Darryn Binder (Kalex) +0,764
20. Sergio Garcia (Boscoscuro) +0,810
21. Ai Ogura (Boscoscuro) +1,055
22. Celestino Vietti (Kalex) +1,189
23. Xavier Cardelus (Kalex) +1,282
24. Diogo Moreira (Kalex) +1,292
25. Mario Aji (Kalex) +2,173
26. Ayumu Sasaki (Kalex) +2,581
27. Deniz Öncü (Kalex) +2,678
28. Xavier Artigas (Forward) +3,230
Die Moto3-Zeiten vom Montagstest in Valencia:
01. Daniel Holgado (KTM) - 1:37.300 Minuten
02. Jose Antonio Rueda (KTM) +0,383 Sekunden
03. David Alonso (GasGas) +0,675
04. Adrian Fernandez (Honda) +0,833
05. David Almansa (Honda) +0,849
06. Matteo Bertelle (Honda) +0,878
07. Collin Veijer (Husqvarna) +0,961
08. Ivan Ortola (KTM) +0,966
09. Angel Piqueras (Honda) +0,991
10. Filipo Farioli (Honda) +1,017
11. Luca Lunetta (Honda) +1,101
12. Jacob Roulstone (KTM) +1,211
13. David Munoz (KTM) +1,219
14. Joel Kelso (KTM) +1,433
15. Eddie O'Shea (Honda) +1,514
16. Ryusei Yamanaka (KTM) +1,659
17. Xabi Zurutuza (KTM) +1,696
18. Taiyo Furusato (Honda) +1,777
19. Nicola Carraro (KTM) +1,967
20. Joel Esteban (GasGas) +2,102
21. Noah Dettwiler (KTM) +2,204
22. Tatchakorn Buasri (Honda) +2,291
23. Tatsuki Suzuki (Husqvarna) +2,405
Mit Bildmaterial von GP-Fever.de.
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