Rücktritt mit 25 Jahren: Moto2-Rookie Gabriel Rodrigo hört auf
Schon seit Mugello fährt Gabriel Rodrigo verletzungsbedingt nicht mehr mit und er wird auch nicht zurückkommen - Der 25-Jährige hat seinen Rücktritt erklärt
Seit dem Grand Prix von Italien Ende Mai musste Moto2-Pilot Gabriel Rodrigo verletzungsbedingt pausieren. Nun hat der Argentinier seinen sofortigen Rücktritt vom Rennsport erklärt. Die Entscheidung verkündete der 25-Jährige in einem Video, das er über die Social-Media-Kanäle verbreitete.
"Ich habe lange darüber nachgedacht", sagt Rodrigo darin. "Alles begann vergangenes Jahr, kurz nachdem ich meinen Vertrag unterschrieben hatte, um in die Moto2 aufzusteigen."
"Während einer Trainingssitzung hatte ich einen sehr schweren Unfall, bei dem mein Leben in Gefahr war. Dies, zusammen mit all den jüngsten Unglücken unserer Kollegen, hat mich dazu gebracht, zu überdenken, ob es sich lohnt, jedes Mal, wenn ich auf das Motorrad steige, so viele Risiken einzugehen."
"Ich habe viele Pläne und Ambitionen. Ich mag mein Leben und meine Familie, und ich bin nicht bereit, mich in Gefahr zu begeben und alles zu verlieren, um weiterhin Motorradrennen zu fahren. Das ist der Hauptgrund für diese Entscheidung", so Rodrigo.
Zu diesem "Punkt der Reife" sei er mithilfe einer Psychologin gekommen, erklärt er weiter und verrät, bereits vor Beginn seiner Rookie-Saison übers Aufhören nachgedacht zu haben.
"Zu Beginn dieses Jahres habe ich ihr (der Psychologin; Anm. d. R.) und meiner Freundin Elia gesagt, dass ich nicht mehr lange Rennen fahren möchte. Ich wollte mich in der Moto2 testen und ich fühlte, dass ich weiterhin 100 Prozent geben wollte, aber dass ich nicht mehr lange weitermachen würde."
Zu diesem Zeitpunkt trat die Schulterverletzung auf, die schließlich eine Operation erforderlich machte. "Die Verletzung führte dazu, dass ich die meiste Zeit des Jahres in schlechtem Zustand fuhr und aufhören musste. Dank der Pause konnte ich mir Zeit lassen, auf meinen Körper und mein Herz hören", erklärt der 25-Jährige.
Hätte er weitergemacht, dann nur aus Wehmut über das, was all die Jahre seine Identität war. Jetzt wolle er sich anderen Dingen widmen. Zum Abschluss sagt er: "Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich von meiner Leidenschaft leben konnte, und ich nehme so viele besondere Erinnerungen und Menschen mit."
"Ich kann dem Motorradfahren mit einem Lächeln auf dem Gesicht Lebewohl sagen. Hätte ich es aufgeschoben, wäre meine ganze Liebe zu diesem Sport vergiftet worden, wenn ich weiter Rennen gefahren wäre, ohne das Verlangen danach zu haben."
In seiner WM-Karriere bestritt Rodrigo 123 Grand-Prix-Rennen, fuhr sechs Polepositions ein und stand zweimal auf dem Podest: beim Grand Prix von Katalonien 2018 und beim Grand Prix von Italien 2021, jeweils als Dritter. In seiner Moto2-Rookie-Saison schaffte er als Zehnter in Portimao einmal in die Punkte.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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