Keine Windschatten-Tricks: Superpole in der MotoE ein "klasse Format"
MotoE-Pilot Jesko Raffin erklärt, was das Qualifying der Elektro-Rennserie so spannend macht und warum es im Vergleich zur MotoGP viel mehr Gewicht hat
Nachdem sich die Aufteilung des Qualifyings in zwei 15-minütige Sessions bereits fünf Jahre lang in der Königsklasse bewährt hatte, führte man das Format in dieser MotoGP-Saison auch für die kleineren Klassen Moto2 und Moto3 ein. Damit sollte das Qualifying übersichtlicher und sicherer werden.
Denn in der Vergangenheit war es immer wieder zu gefährlichen Situationen gekommen, da sich die Fahrer auf der Suche nach einem Windschatten gegenseitig im Weg standen. Allerdings hat sich daran auch mit dem neuen Format nur wenig geändert.
Die MotoE setzt im Gegensatz dazu - schon allein aus technischen Gründen - auf ein Einzelzeitfahren. In der sogenannten E-Pole fahren die Piloten in der Reihenfolge der Trainingsergebnisse (der Schnellste zuletzt) einzeln auf die Strecke. Sie haben eine Outlap, eine schnelle Runde und eine Inlap.
Den MotoE-Fahrern bleibt also nur ein Schuss, und der muss sitzen. Jesko Raffin, der für das deutsche IntactGP-Team an den Start geht, verrät im Gespräch mit 'Motorsport-total.com': "Ich persönlich finde das Format klasse. Es ist wirklich mal was ganz anderes, ich hatte das vorher noch nie. Man hat extrem viel Druck."
Er weiß: "Wenn du schlecht startest, dann hast es nur du zu verantworten. Du kannst nicht sagen, der stand mir im Weg oder der hatte einen Windschatten. Alles, was es in der Moto2 und Moto3 gibt. Du bist ganz allein auf der Strecke und musst einfach die perfekte Runde hinkriegen - am Limit. Das ist wirklich cool."
Und nicht nur darin unterscheide sich die MotoE von den WM-Klassen. "Was man auch wirklich sagen muss: Diese Superpole ist viel wichtiger als zum Beispiel das Qualifying in der Moto2", urteilt Raffin, der 2020 in die mittlere Kategorie zurückkehren wird.
Der Schweizer erklärt: "Es ist alles so ausgeglichen und mit dem Gewicht ist es natürlich auch schwieriger zu überholen, sodass eigentlich das Wichtigste an einem Rennwochenende die Superpole ist und die erste Runde. Überholen geht nur mit extrem viel Risiko, weil eben dieses Limit, dieser Grat sehr schmal ist."
Mit Bildmaterial von IntactGP - F. Glaenzel.
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