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"MotoE ist nicht die Priorität": Gar keine Rennen der Elektroserie 2020?

Aufgrund der Einschränkungen der Corona-Pandemie dürfte nur eine Mindestanzahl an Personen ins Fahrerlager - Auf die MotoE könnte deshalb verzichtet werden

Die Elektrorennserie MotoE hielt noch in der zweiten März-Woche einen Test im spanischen Jerez de la Frontera ab. Das war in einer Phase, als in Europa die ersten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus getroffen wurden. Einige Italiener fehlten deshalb schon bei diesem Test. Es waren die bisher einzigen drei Tage, an denen die Elektrobikes in diesem Jahr auf der Strecke waren.

Ob der MotoE-Weltcup im Kalenderjahr 2020 überhaupt Rennen bestreiten wird können, ist komplett offen. Der Fokus von MotoGP-Promoter Dorna liegt ganz klar auf den Grand-Prix-Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3. Da man bei eventuellen Rennen das Personal im Fahrerlager auf ein Minimum reduzieren muss, könnte die MotoE über die Klippe springen.

"Momentan konzentrieren wir uns auf die Moto3, die Moto2 und die MotoGP. Das ist unsere Priorität und unsere Hauptaktivität", bestätigt IRTA-Präsident Herve Poncharal gegenüber 'GPOne.com'. Poncharal selbst hat neben der MotoGP und der Moto3 auch ein Team in der MotoE. Lukas Tulovic und Tommaso Marcon wären in diesem Jahr die beiden Fahrer.

Anzahl der Personen im Fahrerlager als Problem

"Wir müssen darüber nachdenken, welche Entscheidung wir bezüglich der MotoE treffen. Aus meiner persönlichen Sicht würde ich gerne damit weitermachen, aber das Problem ist die Anzahl der Personen, die bei einem Grand Prix erlaubt sein werden. Mit der MotoE würden noch einmal mindestens 100 Personen hinzukommen", schätzt Poncharal."

MotoE Start

Ob es in diesem Jahr überhaupt MotoE-Rennen geben wird, ist ungewiss

Foto: Motorsport Images

"Wir haben in die MotoE investiert, aber wir befinden uns in einer Notsituation. Wir hätten sie gerne dabei, aber das ist momentan nicht die Priorität. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns nicht darum kümmern, aber wir müssen uns darauf konzentrieren, was für unser Überleben am wichtigsten ist."

Viele technische Details wurden weiterentwickelt

Sechs Rennen wollte die MotoE auf europäischen Rennstrecken im Rahmenprogramm der MotoGP austragen. Derzeit ist ungewiss, ob es überhaupt ein einziges Rennen geben wird. Dabei hat die MotoE über den Winter an einigen Details gearbeitet. Die Rundenzeiten beim Jerez-Test waren um eineinhalb Sekunden schneller als im Vorjahr.

Nicolas Goubert

Nicolas Goubert kümmert sich um die Organisation der MotoE

Foto: Armin Hoyer

Energica hat das Motorrad weiterentwickelt. "Das Drehmoment im unteren Bereich wurde verändert", sagt MotoE-Chef Nicolas Goubert. Von unten heraus gibt es nun mehr Leistung. "Dann gibt es Änderungen bei der Luftkühlung der Batterien. Michelin bringt neue Vorder- und Hinterreifen. Man will die Bremsstabilität verbessern und für mehr Grip und Beschleunigung sorgen."

Auch Öhlins hat an der Vordergabel gearbeitet, denn durch das hohe Gewicht tauchen die Motorräder beim Bremsvorgang stark ein. Außerdem gibt es neue Ladestationen sowie tragbare Ladestationen von enel für die Startaufstellung. Dadurch kann die Renndistanz um eine Runde erhöht werden. Die neue Batteriekühlung erlaubt es auch, dass länger die volle Leistung zur Verfügung steht.

Doch ob es in diesem Jahr Rennaction geben wird, steht in den Sternen. In einer jüngsten Aussendung der MotoE heißt es: "Der Kalender wird parallel zur MotoGP laufen. Das prinzipielle Ziel ist es, dass der Cup bei einigen Grands Prix in Europa stattfinden wird." Von einer möglichen Streichung des Rahmenprogramms könnte auch der Red Bull Rookies Cup betroffen sein.

Mit Bildmaterial von IntactGP.

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