Andrea Dovizioso: Marc Marquez bringt nicht nur Ducati in Schwierigkeiten
In Brünn wächst Andrea Doviziosos Rückstand auf 63 Punkte an - Marc Marquez hat durch seine Dominanz den Verlauf der Rennen verändert, glaubt Dovizioso
Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso muss weiter auf den zweiten Saisonsieg warten. Beim Grand Prix in Brünn (zum Rennbericht) kehrte der Italiener immerhin aufs Podium zurück und wurde Zweiter. Zuletzt stand Dovizioso beim Heimspiel in Mugello auf dem Podium. Es folgte der unverschuldete Ausfall in Barcelona und die schwachen Rennen in Assen und am Sachsenring.
In Brünn hatte der Vizeweltmeister keine echte Chance, den Vorjahressieg zu wiederholen. Weltmeister Marc Marquez war zu stark. "Es war ein merkwürdiges Rennen. Zu Beginn war das Tempo sehr hoch. Wir pushten sehr hart. Wir fuhren perfekt. Wir fuhren identische Linien und sehr sanft. Zur Halbzeit des Rennens pushte er ein bisschen mehr beim Bremsen. Ich konnte nicht härter bremsen", bedauert Dovizioso.
"Der Hinterreifen baute bei allen stark ab. Das Heck war bei allen am Limit. Ich freue mich, wieder auf dem Podium zu stehen. Das war sehr wichtig. Ich wollte bis zum Ende in Schlagdistanz zu Marc bleiben, doch sein Stil hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr geändert. Das bereitet uns Probleme", bemerkt der WM-Zweite.
Marc Marquez in der WM meilenweit weg
Der Rückstand auf Marquez in der WM ist auf 63 Punkte angewachsen. "Mit einem Blick auf die Meisterschaft sieht man, dass Marc nur erste und zweite Plätze eingefahren hat. Das ist die Realität. Er und Honda sind ein bisschen stärker und das Ergebnis ist, dass sie alle anderen in Schwierigkeiten bringen. Nicht nur uns", erklärt Dovizioso.
Marquez stand zuletzt nur selten unter Druck. "Er kann sich an die Spitze setzen und sein Tempo kontrollieren. Das kann er sich im Gegensatz zu den anderen leisten. Das hat die Rennen und den Umgang mit den Reifen verändert", analysiert Dovizioso. "Wenn man schneller ist, dann hat man mehr Freiheiten. Er hat diese Strategie jetzt adaptiert und es läuft gut für ihn."
Auf den Geraden ist Ducati nicht mehr so dominant wie in den vergangenen Jahren
Foto: LAT
Dovizioso fällt es schwer, seinen WM-Rivalen richtig einzuschätzen: "Es ist sehr schwierig. Man weiß nie, wie stark das Motorrad ist und wie stark Marc ist. Er kann immer etwas Besonderes leisten. Man kann die Details nicht richtig einschätzen. Im Rennen erkannte ich, dass er beim Bremsen stark pushte und Risiken akzeptierte. Er machte Zeit gut und war am Kurveneingang sehr aggressiv."
Gelingt in Österreich der zweite Saisonsieg?
"Er ist bei allen Bedingungen schnell", weiß Dovizioso und sieht kaum noch Chancen, das Blatt in der WM zu wenden. "Wir haben Tests und Rennen vor uns. Wir müssen ruhig bleiben und die bestmöglichen Ergebnisse einfahren."
Nach dem Montagstest in Brünn geht es weiter nach Spielberg. Bisher ist Ducati in Spielberg ungeschlagen. "Es ist eine Ducati-Strecke, doch im vergangenen Jahr kam er bereits vor mir ins Ziel. Es wird nicht einfach, auch wenn es eine sehr gute Strecke für uns ist", blickt Dovizioso auf das elfte Rennen der Saison.
Mit Bildmaterial von LAT.
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