Aprilia chancenlos: Espargaro und Vinales rätseln über Reifenabbau
2023 noch siegreich, landet im MotoGP-Rennen von Silverstone diesmal keine Aprilia unter den Top 5 - Hoher Abbau am Hinterrad bremst Espargaro und Vinales aus
Aleix Espargaro war in den Top 8 der einzige Nicht-Ducati-Fahrer
Foto: Motorsport Motorsport
Noch im Vorjahr triumphierte Aleix Espargaro beim Grand Prix von Großbritannien und gewann das MotoGP-Rennen in Silverstone von Startplatz zwölf aus. In diesem Jahr reichte es trotz Poleposition nur zu Platz sechs. Gegen die Ducati-Armada war für den Aprilia-Piloten kein Kraut gewachsen.
Zwar konnte Espargaro in der ersten Rennhälfte noch recht gut mithalten und lag lange auf Rang drei, wurde dann aber noch vom späteren Rennsieger Enea Bastianini sowie Marc Marquez und Fabio Di Giannantonio eingesammelt.
"Es ist schwierig, eine Erklärung zu finden", sagt der Aprilia-Pilot. "Ich denke, wir haben das Wochenende über solide Arbeit geleistet. Wir sind am Samstag Streckenrekord gefahren, am Renntag Rundenrekord. Aber was das Management des Hinterreifens betrifft, konnte ich nicht viel ausrichten."
"Es war sehr frustrierend, von einer Ducati nach der anderen überholt zu werden. Aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich habe versucht, mit der Elektronik zu spielen, mit der Motorbremse, der Traktionskontrolle, aber es war nicht mehr möglich."
Espargaro: Harter Vorderreifen die richtige Wahl
Dass er als nur einer von zwei Fahrern im Feld den harten Vorderreifen wählte, sei nicht das Problem, sondern die Lösung gewesen. "Es war mutig, aber hat sich ausgezahlt, denn so konnte ich viel Zeit auf der Bremse gutmachen", erklärt Espargaro.
"Das Problem ist der Hinterreifen. Damit kann ich gegen sie (Ducati; Anm. d. R.) nichts ausrichten. Mit dem weichen Hinterreifen scheinen sie ein Limit zu haben, weshalb wir im Sprint näher dran sein können. Aber mit dem härteren Reifen haben sie sehr viel Traktion und das macht es schwierig, mit ihnen zu kämpfen."
"Das ist natürlich sehr frustrierend", gibt der Spanier zu. "Ich bin an diesem Wochenende wirklich gut gefahren, machte keine Fehler, war immer nah am Limit. Mit dem sechsten Platz nach Hause zu gehen, ist schon ziemlich frustrierend."
"Aber es gibt Tage, an denen einfach nicht mehr möglich ist. Der Unterschied zu den anderen Aprilias, zu KTM, zu Yamaha, zu Honda ist dennoch groß. Ich war der Einzige, der in der Lage war, zumindest zeitweise mit den Ducatis zu kämpfen."
Was das Aero-Update betrifft, das Aprilia nach Silverstone gebracht hat, zeigt sich Espargaro entsprechend zufrieden. Es mache die RS-GP agiler und etwas weniger physisch.
"Silverstone ist zwar körperlich nicht wirklich herausfordernd. Aber am Samstag sprach ich mit Enea (Bastianini; Anm. d. R.) und Jorge (Martin) nach dem Podium und sie waren etwas müde, ich aber nicht. Und auch jetzt nach dem Rennen geht es mir wie davor. Also ist es durchaus etwas, das uns hilft."
Vinales: Reifenabbau am Hinterrad nicht normal
Espargaras Teamkollege Maverick Vinales beendete das Rennen in Silverstone nach Platz acht im Sprint nur auf dem 13. Rang. "Das Ergebnis ist schwer zu akzeptieren, weil wir natürlich mehr anstreben", sagt der Aprilia-Pilot enttäuscht.
Maverick Vinales kämpfte am Sonntag auf den hinteren Punkterängen Foto: Motorsport Images
"Es stimmt, dass ich im Sprint manchmal noch in der Lage war, mitzukämpfen. Aber sobald wir den Medium-Hinterreifen aufzogen, konnten wir nur noch verwalten und waren nicht wirklich stark. Das Werk muss handeln, um die Situation umzukehren, denn es wird schlimmer und schlimmer", mahnt der Spanier.
Schon nach sechs Runden sei der Hinterreifen komplett fertig gewesen, sagt Vinales weiter. "Meine Pace fiel von 1:59 auf 2:01 ab. Wir müssen verstehen, was diesen Reifenverschleiß verursacht. Denn Spinning war nicht das Problem."
"Es sieht so aus, dass wir den Weg verloren haben, um konkurrenzfähig zu sein. Ich glaube nicht, dass Ducati so viel besser geworden ist. Ich denke, wir haben nachgelassen. Nach dem Qualifying sah es so aus, als würde Aleix den Sprint und das Rennen gewinnen. Und man sieht ja, was am Ende herausgekommen ist."
Auf die neue Aerodynamik verzichtete Vinales in Silverstone übrigens - anders als Espargaro und auch die Trackhouse-Piloten. "Ich spürte damit seltsame Dinge, deshalb wollte ich damit bis Österreich warten, um es besser zu verstehen."Diese Story teilen oder speichern
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