Aprilia: Was sich mit Massimo Rivola im Team ändert
Mit Massimo Rivola hält ein Ex-Ferrari-Mann die Zügel bei Aprilia in der Hand - Der Rennleiter hat klare Vorstellungen davon, wo er mit dem MotoGP-Team hin will
Als neuer Aprilia-CEO hat Massimo Rivola bereits zum MotoGP-Saisonauftakt in Katar für Aufsehen gesorgt. Er war eine der federführenden Personen im Protest gegen den Hinterrad-Flügel von Ducati und erhob in den vergangenen Wochen immer wieder seine Stimme, um gegen die Vorrichtung zu wettern, allerdings ohne Erfolg (zum Ducati-Urteil).
Doch abgesehen davon blickt Rivola auf seinen Einstand bei Aprilia und in der MotoGP vor allem positiv zurück. Beim "Aprilia All Stars"-Event am Wochenende sprach der Italiener über seine Eindrücke vom ersten Rennen: "Es war sehr aufregend. Ich fühlte mich 20 Jahre zurückversetzt, als ich mein erstes Rennen in der Formel 1 hatte."
Vor seinem Job in der Motorrad-WM war Rivola mehr als 20 Jahre in der Formel 1 tätig, unter anderem als Sportdirektor bei Ferrari. Nun freut er sich auf seine neue Aufgabe: "Ich wusste, dass es emotional werden würde, weil ich die MotoGP zuvor schon immer verfolgt habe. Jetzt bin ich kein Zuschauer mehr, sondern an vorderster Front involviert."
Aprilia will eigener Führungsrolle gerecht werden
"Meine Leidenschaft für den Sport hat mich hierher gebracht, aber ich weiß, dass ich noch viel lernen muss", erklärt Rivola weiter und sieht sich bei Aprilia in diesem Punkt gut aufgehoben. Als er das Werk in Noale besuchte, sei er überrascht gewesen: "Dort gibt es sehr talentierte und versierte Leute. Das ist gut für mich, denn von ihnen kann ich lernen."
Und was kann Rivola selbst beisteuern, etwa im Hinblick auf seine Erfahrungen in der Formel 1? "Es gibt Aspekte im Management eines Formel-1-Teams, die ich in die MotoGP einbringen kann. Dabei geht es nicht etwa um das Level an Professionalität, das steht außer Frage. Es betrifft vielmehr gewisse Abläufe", sagt der neue Aprilia-Rennchef.
Das Potenzial ist aus seiner Sicht gegeben: "Für das, was wir haben, sind wir nicht allzu schlecht aufgestellt. Ich denke, es gibt viel Raum zur Verbesserung. Schließlich soll Aprilia Racing in der gesamten Piaggio Group eine technologisch führende Position einnehmen. Das ist eine große Verantwortung und die MotoGP ist ein großer Teil davon."
Podestplätze für nächste MotoGP-Saison im Visier
Das wird Zeit brauchen, weiß Rivola. Doch die Grundlagen, um das erfolgreiche Erbe Aprilias fortzuführen, seien vorhanden. "Wir können auf 54 Titel zurückblicken und wollen den 55. natürlich so bald wie möglich erreichen", sagt er. "Ich weiß, das ist ambitioniert, aber wenn man das nicht ist, wird man nie da ankommen, wo man hin will."
Romano Albesiano hat für das kommende Jahr ein klares Ziel: Podestplätze Foto: LAT
"Das ist natürlich extrem herausfordernd, aber ich denke, wir haben die Möglichkeiten, um das zu erreichen", urteilt Albesiano, der sich mit Rivola im Team nun wieder seinem eigentlichen Job widmen kann. "Ich bin Ingenieur. In der Vergangenheit fielen mir aber auch andere Aufgaben zu, wie etwa Fahrerverträge und ähnliche Dinge."
Darum kann sich jetzt Rivola kümmern. "Massimo bringt frische Luft, eigene Stärken und neuen Enthusiasmus ins Team. Für mich ist das fantastisch, denn ich kann das tun, was ich wirklich liebe", schwärmt Albesiano über seine Rolle als technischer Direktor. Arbeit gibt es genug: "Wir haben viele Ideen und viele Dinge zu entwickeln."
Mit Bildmaterial von LAT.
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