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Aquaplaning bei Regen in Assen: MotoGP-Stars üben Kritik an Rennleitung

Aleix Espargaro, Fabio Quartararo, Miguel Oliveira finden zu den Bedingungen vom Freitagvormittag in Assen harsche Worte - Hätte FT1 abgebrochen werden sollen?

Aquaplaning bei Regen in Assen: MotoGP-Stars üben Kritik an Rennleitung

Der Trainingstag zum letzten MotoGP-Rennen vor der Sommerpause 2022 war buchstäblich zweigeteilt. Auf dem TT Circuit Assen in den Niederlanden fand am Freitagvormittag das erste Freie Training (FT1) auf nasser Piste statt. Im zweiten Freien Training (FT2) am Nachmittag war es anfangs zwar noch nicht trocken. Im Verlauf der Session aber gingen dann alle 25 MotoGP-Piloten mit Slicks auf die Bahn.

Mit Blick auf die Bedingungen am verregneten Vormittag sprechen sich einige der MotoGP-Stars rückblickend dafür aus, dass man die Session hätte abbrechen sollen. Dazu kam es nicht. Nach den 45 Minuten wurde Ducati-Werkspilot Jack Miller mit 1:42.589 Minuten auf P1 notiert. Bei den deutlich besseren Bedingungen am Nachmittag holte sich Millers Teamkollege Francesco Bagnaia mit 1:33.274 Minuten die Tagesbestzeit.

Bagnaia, der in den beiden zurückliegenden Rennen (Barcelona und Sachsenring) jeweils gestürzt war und entsprechend frustriert war, präsentiert sich am Freitag in Assen gut gelaunt. "Ich kann nur sagen, dass diese Strecke im Trockenen wesentlich mehr Spaß macht als im Nassen", grinst "Pecco", merkt aber in aller Ernsthaftigkeit an: "Im Nassen war es kritisch".

Aleix Espargaro: "Ich wollte mich nicht umbringen"

Aleix Espargaro findet wesentlich deutlichere Worte. "Keine Frage, das waren für mindestens 15 Minuten [Bedingungen für] rote Flaggen. Ich hatte an vier Stellen der Strecke Aquaplaning", schimpft der Aprilia-Pilot und erinnert sich: "Auf der Geraden hatte ich Aquaplaning. In den Kurven 8 und 9 war es besonders schlimm und auch im hinteren Teil der Strecke hatte ich jede Menge Aquaplaning."

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro erinnert sich an vier Stellen, wo er Aquaplaning hatte

Foto: Motorsport Images

"Letzten Endes kam ich an die Box, denn ich wollte nicht stürzen", sagt Espargaro in seiner englischsprachigen Medienrunde. Gegenüber unseren spanischen Kollegen drückt sich der Spanier sogar noch deutlicher aus und sagt: "Ich kam an die Box, denn ich wollte mich nicht umbringen."

Fabio Quartararo: "Ich sitze nicht in der Rennleitung"

WM-Spitzenreiter Fabio Quartararo sieht es ähnlich und sagt: "Wir hatten heute Vormittag auf der Geraden im fünften oder sechsten Gang Aquaplaning. Aber das hat wohl niemand gesehen. Ich kam an die Box und sagte, dass das richtig gefährlich ist. In den Kurven war es okay, aber wenn dort jemand gestürzt wäre, wäre auch das eine andere Geschichte gewesen."

Tatsächlich ist am Vormittag am Ende der Start/Ziel-Gerade jemand gestürzt, nämlich Enea Bastianini. Der Italiener und seine Gresini-Ducati rutschten beim Anbremsen von Kurve 1 mit hoher Geschwindigkeit ins Kiesbett, nachdem das Bike beim Anbremsen aufgeschwommen war.

 

Bastiaini erinnert sich: "Es gab Aquaplaning. Auf der Geraden drehte mein Hinterrad stark durch. Kurz vor dem Anbremsen wurde das Motorrad nochmals schneller. Es war mir nicht möglich, hart zu bremsen. Ich bin sofort gestürzt. Die Bedingungen waren wirklich kritisch."

Warum auch nach dem Sturz von Bastianini, der selber unverletzt geblieben ist, keine rote Flagge gezeigt wurde, darüber rätseln Aleix Espargaro und Quartararo gleichermaßen. Der Yamaha-Pilot zuckt mit den Schultern und sagt: "Ich sitze nicht in der Rennleitung."

Jack Miller: "Wer das nicht will, bleibt halt in der Box"

Auch KTM-Pilot Miguel Oliveira bezeichnet die Bedingungen, wie sie am Vormittag in Assen vorherrschten, als "unfahrbar, einfach über dem Limit", und merkt an: "Zu Beginn des FT1 war es unfahrbar. Ich konnte nicht einmal die Rücklichter der Fahrer vor mir sehen. In Alleinfahrt war das Aquaplaning wirklich kritisch. Ein Rennen wäre da definitiv nicht möglich gewesen."

Jack Miller hingegen, der bei den schwierigen Bedingungen am Vormittag der Schnellste war, meint, dass jeder für sich selbst entscheiden müsse, wie viel Risiko er eingehen will oder eben nicht.

Jack Miller

Jack Miller fuhr im nicht abgebrochenen FT1 bei Regen die Session-Bestzeit

Foto: Motorsport Images

"Wir sind doch alle vernünftig. Wer rausgehen und fahren will, fährt. Wer das nicht will, der bleibt halt in der Box sitzen", sagt der Ducati-Pilot, gibt aber zu: "Bevor ich an die Box zurückkam, war es schon ziemlich heikel mit all dem stehenden Wasser. Weil die Kurven hier überhöht sind, bleibt das Wasser erst recht stehen."

"Aquaplaning", so Miller weiter, "kannst du nicht vermeiden. Wenn es passiert, passiert es, ohne dass du viel machen kannst. Abgesehen davon war es aber in Ordnung. Ich muss sagen, der Grip war viel besser als es hier in der Vergangenheit bei Regen der Fall war. Ich denke, das geht auch aus der Anzahl Stürze hervor. Und die Rundenzeiten waren ja auch richtig schnell."

Abgesehen von Bastianini wurde am nassen Vormittag einzig Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) mit einem Sturz notiert. Auch er ging in Kurve 1 zu Boden. Dennoch: Nach der teils harschen Kritik einiger Piloten kommt das Thema am Freitagabend in Assen auch beim Treffen der Sicherheitskommission zur Sprache.

Weitere Co-Autoren: Germán Garcia Casanova. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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