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MotoGP Misano

Bagnaia: Zweimal "mein Fehler" am Misano-Freitag - Strafe ist "korrekt"

Francesco Bagnaia nimmt sowohl für den Zwischenfall mit Alex Marquez im FT1 als auch für seinen Sturz im FT2 die Schuld auf sich - Fokus umso mehr auf Qualifying

Francesco Bagnaia, Ducati Team

Francesco "Pecco" Bagnaia weiß jetzt schon, dass er den Grand Prix von San Marino am Sonntag in Misano bestenfalls aus der zweiten Startreihe in Angriff nehmen wird. Denn selbst, wenn der Ducati-Werkspilot, der die drei zurückliegenden Rennen der laufenden MotoGP-Saison 2022 allesamt gewonnen hat, am Samstag auf die Pole fahren sollte, würde er das Rennen nur von P4 starten.

Grund dafür ist die Rückversetzung um drei Startplätze, die sich Bagnaia am Freitag eingefangen hat. In der Schlussphase des Vormittagstrainings (FT1) hatte "Pecco" im Anschluss an seine letzte schnelle Runde Gas weggenommen. Dabei stand er zwischen Kurve 2 und Kurve 3 dem nachfolgenden Alex Marquez (LCR-Honda) im Weg. Der Spanier musste seine letzte fliegende Runde abbrechen.

Zwar entschuldigte sich Bagnaia umgehend. Die Rennkommissare rund um Freddie Spencer aber haben auf Rückversetzung um drei Plätze in der Startaufstellung entschieden. Begründung: Unverantwortliches Fahren, welches Paragraph 1.21.2 des Sportlichen Reglements des Motorrad-Weltverbands (FIM) widerspricht.

Bagnaia "wurde dabei beobachtet, wie er langsam auf der Ideallinie fuhr und damit eine für andere Fahrer gefährliche Situation ausgelöst hat", heißt es in der Urteilsbegründung, die am Freitagmittag, zeitlich zwischen den beiden MotoGP-Trainings, veröffentlicht wurde.

Rückversetzung um drei Startplätze laut Bagnaia "korrekt"

Seine Medienrunde am späten Freitagnachmittag beginnt Bagnaia nicht mit der Antwort auf eine Frage, sondern selber mit einer Frage: "Wie denkt ihr über die Strafe?", eröffnet der Ducati-Pilot. Nach einigem Gelächter sagt Bagnaia mit ernster Miene: "Ich finde, sie ist korrekt. Ich stimme der Strafe absolut zu."

"Ich habe einen Fehler gemacht. Ich dachte, die karierte Flagge wäre schon herausgekommen, aber das war nicht der Fall", erklärt Bagnaia, weshalb er nach Kurve 2 Gas weggenommen hat. "Ich habe mich bei den Kommissaren schon entschuldigt und das wurde angenommen", so der Italiener, dessen erste Entschuldigung noch auf der Strecke aber Marquez gegolten hatte.

Francesco Bagnaia, Alex Marquez

Für seinen FT1-Fehler entschuldigte sich Bagnaia sofort bei Alex Marquez

Foto: Motorsport Images

Eine Nachfrage an Spencer und Co. im Raum der Rennleitung hatte Bagnaia dann aber doch noch. "Ich habe sie gefragt, warum es eine Rückversetzung in der Startaufstellung gibt und nicht etwa eine Long-Lap-Penalty? Ihre Antwort lautete: 'Weil es das erste Mal ist, dass du dir so etwas hast zu Schulden kommen lassen.' Beim nächsten Mal würde es dann eine Long-Lap-Penalty geben."

MotoGP-Strafenkatalog: Erst Rückversetzung, dann Long-Lap-Penalty

Heißt das, dass Bagnaia eine Rückversetzung um drei Startplätze als eine im Vergleich zu einer Long-Lap-Penalty geringere Strafe ansieht?

"Das kommt drauf an. In Silverstone war es nicht so", erinnert der Ducati-Pilot an die dortige Long-Lap-Penalty für Fabio Quartararo und sagt: "Hier allerdings ist es schon so. Wir haben das schon in der Sicherheitskommission besprochen, dass die Long-Lap-Penalty eigentlich auf allen Strecken gleich sein müsste, aber das ist halt nicht möglich."

Dass das nicht nur leere Worthülsen der Rennkommissare sind, sondern sich tatsächlich daran gehalten wird, zeigt das Beispiel Jack Miller.

Bagnaias Ducati-Teamkollege nämlich kassierte im April in Termas de Rio Hondo eine Rückversetzung um drei Startplätze. Damals hatte er Quartararo ähnlich im Weg gestanden wie es am Freitag nun Bagnaia mit Alex Marquez passiert ist. Als sich Miller drei Monate später auf dem Sachsenring wieder etwas zu Schulden kommen ließ, gab es eine Long-Lap-Penalty.

Sturz direkt hinter Marini: Bagnaia erklärt, was er falsch gemacht hat

Das Nachmittagstraining in Misano schloss Bagnaia dann auf P2 ab, wobei ihm nur 0,114 Sekunden auf die Tagesbestzeit seines nächstjährigen Ducati-Teamkollegen Enea Bastianini fehlten. Doch während der Gresini-Pilot souverän agierte, leistete sich "Pecco" im Verlauf der 45 Minuten einen Sturz.

Als er gerade dicht hinter Luca Marini (VR46-Ducati) fuhr, rutschte Bagnaia in Kurve 13 das Vorderrad seiner Werks-Ducati weg. Der Ausrutscher ins Kiesbett mitsamt Sturz war vergleichsweise harmlos, aber es ging einiges an Trainingszeit verloren.

"Marini fuhr direkt vor mir, aber ich war schneller", erinnert sich Bagnaia und erklärt, wie es zum Sturz kam: "Ich hatte versucht, die Kurve weiter innen als er zu fahren, um ihn dann in der darauffolgenden Kurve überholen zu können. Innen gab es aber kaum Grip. Ich geriet auf die weiße Linie und bin gestürzt. Das war mein Fehler."

Mit einem breiten Grinsen fügt Bagnaia hinzu: "Ich wusste das nicht, denn ich habe auf dieser Strecke noch nicht so viele Kilometer zurückgelegt." Seine Rundenzeit von 1:31.631 Minuten, die ihn auf P2 im Klassement brachte, fuhr der Misano-Spezialist dann kurz vor Ende der Session mit abgewetztem Overall.

Mit Strafe im Gepäck: Fokus umso mehr auf Qualifying

In der MotoGP-Gesamtwertung 2022 liegt Bagnaia vor dem Grand Prix von San Marino mit 44 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Quartararo an dritter Stelle. Das Rennen am Sonntag geht er mit dem Handicap der Strafversetzung an, versucht aber optimistisch zu denken.

"Um das Rennen mache ich mir ehrlich gesagt weniger Sorgen als um das Qualifying. Denn so, wie die Situation jetzt ist, muss ich es [von der Rundenzeit her] unbedingt in die erste Startreihe schaffen. Denn aus der zweiten Reihe zu starten, das ist zwar schon schwierig, aber immer noch akzeptabel. Ab der dritten Reihe wird es dann richtig schwierig, eigentlich zu schwierig", so Bagnaia.

Aprilia-Pilot Aleix Espargaro, der aktuelle WM-Zweite, glaubt nicht, dass die Rückversetzung eine Auswirkung auf Bagnaias Rennen haben wird. "Null, gar nicht. Das wird einfach keine Rolle spielen. Am Ende wird sich alles sortiert haben", meint Espargaro mit Blick auf die Ducati-Stärke in Misano. Allerdings könnte das Wetter eine Rolle spielen. Für Sonntag ist in Misano derzeit Regen angesagt.

Aleix Espargaro, Fabio Quartararo, Francesco Bagnaia

Aleix Espargaro glaubt nicht, dass die Strafe große Auswirkung für Bagnaia haben wird

Foto: Motorsport Images

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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