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Bald Funksystem wie in der F1? Ezpeleta und Bradl erklären den MotoGP-Ansatz

Um die Fahrer besser auf Gefahrensituationen hinweisen zu können, experimentiert die MotoGP mit einem Funksystem - Testpilot Stefan Bradl gibt erstes Feedback

Seit in der MotoGP eine verschärfte Gelbe-Flaggen-Regel gilt, hat es immer wieder Vorfälle gegeben, in denen Fahrern Runden gestrichen wurden und diese sich nachher beschwerten, die Flaggen nicht rechtzeitig gesehen zu haben - wie etwa Pol Espargaro (KTM) im Qualifying zum Grand Prix von Tschechien in Brünn.

Valentino Rossi (Yamaha) forderte deshalb ein verbessertes Anzeigesystem - etwa mit gut sichtbaren Displays am Streckenrand wie etwa in der Formel 1. Darüber hinaus wird auch an einem Funksystem gearbeitet, das Honda-Pilot Stefan Bradl am Trainingsfreitag in Misano im Auftrag der Dorna erstmals testete.

"Ja, die Dorna kam zu mir, um etwas in Bezug auf die Funkverbindung zum Fahrer auszuprobieren. Da geht es um das Thema Sicherheit, wenn zum Beispiel ein Sturz passiert. Bei dem Tempo, das wir im Rennen haben, und dem Verkehr ist es manchmal schwierig, die gelben oder roten Flaggen zu sehen. Also haben wir in der Sicherheitskommission diskutiert, um eine Lösung zu finden", so Bradl.

Funksystem wird auf Initiative der Fahrer getestet

Es gehe in erster Linie darum, die Fahrer für Gefahrenstellen besser zu sensibilisieren. "Dafür haben wir ein System ausprobiert, wie sie es wahrscheinlich in der Formel 1 jeden Tag benutzt wird: Funk. Das war das System, das ich hier ausprobiert habe, und es hat gut funktioniert", resümiert Bradl den ersten Testlauf.

Carlos Ezpeleta, Sportdirektor der MotoGP, erklärt, dass das Ganze auf Initiative der Fahrer entstanden ist: "Nach den Vorfällen in Österreich (schwere Unfälle führten zum Rennabbruch; Anm. d. R.) sprachen wir mit einigen Fahrern der Sicherheitskommission, und sie baten darum, dass wir das Funksystem noch einmal ausprobieren."

gelbe Flagge

Die Flaggensignale sind für Fahrer nicht immer sofort und leicht zu erkennen

Foto: Motorsport Images

"Wir hatten dies in der Vergangenheit mit verschiedenen Fahrern getestet, und sie sagten, dass es ein wenig störend sei. Aber jetzt, da sich die Technologie in den vergangenen Jahren stark verbessert hat, beschlossen wir, es noch einmal auszuprobieren. Und der Test verlief ziemlich gut. Es ist nur ein allererster Versuch, um zu sehen, was in Zukunft verbessert werden muss", hält Ezpeleta fest.

Was die Nutzung auf dem Motorrad schwierig macht

Gedacht sei das System zunächst für die Kommunikation der Rennleitung hin zum Fahrer - etwa mit zuvor aufgezeichneten Nachrichten über Flaggensignale, Strafen und Ähnliches. "Das ist die Idee dahinter. Für die Zukunft könnte es, wenn die Teams und Fahrer sich einig sind, auch für die Kommunikation der Teams geöffnet werden."

Dann wären also auch sie in der Lage, ihren Fahrern Nachrichten via Funk zukommen zu lassen. Und mehr noch: Ezpeleta kann sich auch vorstellen, die Kommunikation der Fahrer zurück zu den Teams zu erlauben. Doch noch ist das Zukunftsmusik, denn erst müssen die technischen Grundlagen dafür eruiert werden. Und diese gestalten sich, anders als im Autorennsport, doch etwas komplizierter.

"Es ist sehr herausfordernd, deshalb haben wir in der Vergangenheit mit diesem Projekt aufgehört. Die Fahrer befinden sich ständig in Bewegung und der Lärm des Motorrads ist sehr laut. Das System befindet sich in der Lederkombi und muss angeschlossen werden, und das ist eine große Herausforderung", erklärt Ezpeleta die Hürden.

Bradl sieht nach erstem Test Verbesserungspotenzial

"Aber ich denke, auch wenn es nicht so einfach wie in einem Auto ist, wollen wir, dass die Fahrer in Zukunft vor allem mit der Box sprechen können. Mit der Zeit werden wir vielleicht ein gutes System finden können." Um die nächsten Schritte zu gehen, soll das System an diesem Dienstag in Misano von weiteren Fahrern getestet werden.

Bradl wird dann nicht dabei sein, zieht aber nach seinem ersten Kontakt damit ein positives Fazit: "Ich bekam einige Meldungen wie eine Warnung bezüglich der gelben Flagge, und die Stimme, die ich im Ohr hatte, war in Ordnung. Ich konnte sie sehr gut hören und es war auch nicht gefährlich oder hat mich abgelenkt. Also von diesem Standpunkt aus gesehen leisten sie bereits gute Arbeit."

Allerdings müssten noch bessere Lösungen gefunden werden, "denn wir bewegen uns im Vergleich zu den Formel-1-Fahrern viel mehr mit dem Kopf, und auch der Lärm ist manchmal anders", gibt Bradl zu bedenken. Auch der Windeffekt sei, wenn sich der Fahrer aus der Verkleidung bewegt, viel stärker und beeinträchtige das Hören.

Signaltafeln: Rennstrecken sollen aufgerüstet werden

"Deshalb müssen wir bessere Verbindungen ins Ohr finden, auch um den Lärm abzudecken. Aber ich glaube, wir haben bereits einige Ideen, sodass wir schnell vorankommen können, um das System für die Zukunft einzuführen", sagt der Deutsche abschließend. Und Ezpeleta ergänzt, dass es dabei allein nicht bleiben soll.

"Wir arbeiten an verschiedenen Möglichkeiten mit den Fahrern und mit der Technologie, die wir haben. Wir arbeiten auch mit FIM an den Rennstrecken, um bald Leuchttafeln zu haben. Und das ist nur eine weitere Möglichkeit, um immer in der Lage zu sein, den Fahrern so viele Informationen wie möglich zukommen zu lassen."

Mit Bildmaterial von GP-Fever.de.

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