Bastianini und Martin: Die MotoGP-Rookies setzen sich in Katar in Szene
Jorge Martin zeigt den besten Start, fällt dann aber zurück - Enea Bastianini arbeitet sich durch das Feld und schafft es in die Top 10 - Die Rookies begeistern in Katar

Zwei Rookies zeigten bei ihrem ersten MotoGP-Rennen auf dem Losail-Circuit ihr Talent. Jorge Martin (Pramac-Ducati) mischte in der Anfangsphase in der Spitzengruppe mit. Am Ende fiel der Spanier zurück und sammelte als 15. einen WM-Punkt. Gleichzeitig hatte Enea Bastianini (Esponsorama-Ducati) keinen guten Start und war nach der ersten Runde nur 19. Dann arbeitete sich der Moto2-Weltmeister durch das Feld und fuhr noch auf Platz zehn.
Den besten Start im ganzen Feld hatte Martin. Der Spanier nutzte die Holeshot-Vorrichtung und die gute Beschleunigung der Ducati perfekt. Von Startplatz 14 schoss er nach vorne und sortierte sich in den ersten Kurven hinter seinen Markenkollegen als Vierter ein.
"Ich wusste, dass ich einen guten Start haben würde, weil ich schon im Training bessere Starts als die anderen Ducati-Fahrer hatte", lacht Martin. "Aber ich dachte, dass ich drei, vier Fahrer überholen könnte - aber nicht zehn!"
Die ersten beiden Runden konnte sich der Spanier auf dem vierten Platz halten. Dann fiel er Schritt für Schritt zurück. "Zu Beginn fühlte ich mich komfortabel, aber das ist nicht meine Position und dafür habe ich bezahlt."

Nach tollem Start fiel Jorge Martin bis auf Platz 15 zurück
Foto: Motorsport Images
"Ich finde, Platz 15 und ein WM-Punkt ist kein schlechtes Ergebnis. Meine echte Position wäre Platz zwölf gewesen. Es war eine Reifengeschichte. Ich habe den Reifen mehr beansprucht als beim Test. Ich habe viele Fehler gemacht, die ich mit mehr Erfahrung verbessern werde."
"Wir wissen, wo ich verliere. Wenn ich am Kurveneingang die Bremse löse, fehlt mir noch das Vertrauen. Dort verliere ich Meter, weil ich lange brauche, bis ich beschleunigen kann. Dass ich zehn Runden in den Top 8 gefahren bin, hat mir sehr geholfen. Dabei habe ich viel gelernt."
Bastianini überholt auch Valentino Rossi
Während es für Martin rückwärts ging, fuhr Bastianini den umgekehrten Weg: "Mein Start war nur so so, die ersten drei Runden waren ein Desaster. Mit dem frischen Reifen war es sehr schwierig. Dann konnte ich gute Rundenzeiten fahren. Ich bin bis auf Platz zehn nach vor gekommen."
"Ich wollte dann noch mehr attackieren, aber in den letzten sechs Runden wurden meine Arme müde. Es war unmöglich, noch den siebten Platz zu erreichen." Trotzdem war Bastianini sehr glücklich: "Ja, ich hatte viel Spaß."

Enea Bastianini betrachtete sein erstes MotoGP-Rennen als einen Test
Foto: Motorsport Images
Im Ziel war "Bestia" der beste Rookie. Sein Teamkollege Luca Marini schaffte es als 16. nicht in die WM-Punkteränge. Aprilia-Fahrer Lorenzo Savadori wurde mit Abstand Letzter. Savadori hatte vor allem mit seiner angeschlagenen Schulter Mühe.
Dass es Bastianini auf Anhieb in die Top 10 schaffen würde, darauf hatte er gehofft. "Am meisten hat mich überrascht", sagt der Moto2-Weltmeister, "dass ich im Ziel neun Sekunden Rückstand hatte, nachdem ich in den ersten zwei Runden alleine schon sechs Sekunden verloren habe."
"Bei Rennhalbzeit bin ich so schnell wie die Spitze gefahren, wenn nicht sogar etwas schneller. Deshalb bin ich sehr, sehr glücklich." Bastianini ist nicht Teil der VR46-Akademie und hat es ohne dieses Förderprogramm in die Königsklasse geschafft.
Im Rennen lieferte sich Bastianini ein Duell mit Valentino Rossi und konnte sich auch durchsetzen: "Meine Gefühle sind unbeschreiblich. Das habe ich so stark nur gefühlt, als ich die WM gewonnen habe. Jetzt ist es eine andere Art von Emotion. Beim Start war ich sehr ruhig."
"Ich wusste, dass dieses Rennen ein Test ist. Ich wollte langsam beginnen und verstehen, wie ein MotoGP-Rennen funktioniert und wie man die Reifen schonen muss. Das hat super funktioniert. Wir hatten die richtigen Mappings gefunden. Es ist ein tolles Gefühl und so möchte ich weitermachen!"
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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