Bester Rookie bei Halbzeit: Marco Bezzecchis steiler Lernprozess
Marco Bezzecchi ist als bester Rookie in die Sommerpause gestartet - Er spricht von einem "fantastischen" Einstand, aber der Italiener erwartet auch schwierige Rennen
Nach elf von 20 MotoGP-Rennen der Saison 2022 führt Marco Bezzecchi die Rookie-Wertung an. 55 WM-Punkte hat der Fahrer von VR46-Ducati gesammelt. Damit hat der Italiener 37 Zähler Vorsprung auf Fabio di Giannantonio (Gresini-Ducati).
Bezzecchi verabschiedete sich mit einem Highlight in die Sommerpause. In Assen raste der 23-Jährige zum ersten Mal in der Königsklasse als Zweiter auf das Podest. "In Assen habe ich in der Spitzengruppe mehr gelernt als auf dem Sachsenring", sagt "Bez".
"Aber ich denke, der Klick kommt erst, wenn man noch weitere Dinge gelernt hat." Denn trotz dieses Erfolges will er die Füße auf dem Boden halten. "Als Rookie ist es normal, dass es Höhen und Tiefen gibt. Manche Strecken sind schwieriger als andere."
Inwieweit hat er sich im ersten Halbjahr als Fahrer am meisten verbessert? "Schwierig, nur eine Sache zu nennen. Ich habe viel über die MotoGP gelernt, aber das Problem ist, dass man immer noch viel lernen muss."
"Jetzt verstehe ich die Elektronik besser und wie ich den Hinterreifen managen muss. Ich bin diesbezüglich recht gut. Ich habe Fortschritte gemacht, aber es gibt noch viel, das ich besser machen kann. Das ist zum Beispiel der Bremsvorgang am Kurveneingang."
Der Italiener fährt im VR46-Team die Ducati aus dem Vorjahr Foto: Motorsport Images
Bezzecchi fährt so wie das Gresini-Duo Enea Bastianini und di Giannantonio die Desmosedici des Vorjahres. Da es keine Weiterentwicklung gibt, können sich vor allem die beiden Rookies ausschließlich auf sich selbst und ihren Lernprozess konzentrieren.
Auf einer Notenskala von eins bis zehn würde sich Bezzecchi selbst sechseinhalb Punkte geben. "Ich habe beim ersten Test sehr langsam begonnen", blickt er zurück. "Ich habe mir Zeit genommen, um alles zu verstehen. Als ich pushen musste, war ich dort, wo ich sein will."
"Aber ich habe auch kleine Fehler gemacht. Für einen Rookie ist das normal. Vielleicht verdiene ich sieben Punkte, aber ich gebe mir selbst sechseinhalb." Beim dritten Rennen in Argentinien ließ Bezzecchi erstmals mit Rang neun aufhorchen.
Bezzecchi erwartet aber auch schwierige Rennen
In Jerez egalisierte er dieses Ergebnis. Dann folgte beim Heimrennen in Mugello ein fünfter Platz. Schließlich gelang ihm in Assen der erste Sprung auf das Podest. "Das ist natürlich sehr wichtig, denn davon habe ich geträumt", sagt Bezzecchi.
"Ich hätte nicht erwartet, dass ich das so früh erreiche. Trotzdem bin ich immer noch ein Rookie. In der zweiten Saisonhälfte erwarte ich nicht immer so ein gutes Rennen. Es wird sicher Strecken geben, wo ich mehr Probleme habe."
In der zweiten Saisonhälfte rechnet "Bez" auch mit schwierigen Rennen Foto: Motorsport Images
Insgesamt bezeichnet Bezzecchi sein erstes halbes Jahr als MotoGP-Fahrer als "fantastisch": "Nur in Barcelona hätte ich mehr wollen. Das ganze Wochenende war gut, aber dann bin ich im Rennen gestürzt. Es war ein ähnlicher Fehler wie in Austin, was nicht sehr gut war."
"Der Rest war fantastisch, weil wir ständig etwas gelernt haben. Nach jedem Wochenende schreiben Matteo (Flamigni, sein Crewchief; Anm. d. Red.) und ich zwei, drei Dinge auf, die wir gelernt haben. Diese Liste ist bereits lang."
Sein zweiter Platz in Assen bedeutete auch das erste Podium von Valentino Rossis Team. In der Fahrerwertung ist Bezzecchi auf dem 14. Platz zu finden.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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