Binder und Acosta stürzen: KTM am Misano-Sonntag ohne Punkte
Bitteres Ende für KTM: Brad Binder und Pedro Acosta scheiden im Sonntagsrennen von Misano gestürzt aus - Jack Miller kämpft auf verlorenem Posten
Für Binder war das Rennen schon nach einer Runde quasi gelaufen
Foto: LAT Images
Für KTM endete der Rennsonntag in Misano enttäuschend. Nach Stürzen von Brad Binder und Pedro Acosta ging der österreichische Hersteller komplett leer aus. Jack Miller kam als 16. ins Ziel. Augusto Fernandez belegte Rang 18.
Dabei begann das Rennen vielversprechend: Von Startplatz vier behauptete Binder seine Position und folgte den drei Top-Ducatis. Doch schon in Kurve 4 der zweiten Runde folgte der Crash: "Mein Rennen war kurz, zumindest der gute Teil davon."
"Im Warm-up versuchten wir etwas anderes, um ein wenig extra Speed zu finden und konkurrenzfähiger zu sein. Mein Plan im Rennen war es, gleich von Anfang an mit den Topjungs mitzugehen. Ich habe gepusht, versuchte aber auch, sauber zu fahren", erklärt Binder seine Herangehensweise.
"In Kurve 4 war ich dann aber etwas zu schnell und rutschte übers Vorderrad weg. Es kam unerwartet, aber solche Dinge passieren", erklärt der KTM-Pilot seinen Sturz.
Er konnte zwar weiterfahren, kam aber mit großem Rückstand als Letzter ins Ziel. "Meine Aero war auf einer Seite beschädigt, was nicht wirklich angenehm war. Aber ich drehte meine Runden, denn man was ja nie, was im Rennen passiert", so Binder.
Angesprochen auf seine Probleme im Sprint, als er den Vorderreifen erst nach ein paar Runden zum Arbeiten bringen konnte, was ihm einige Plätze kostete, sagt der Südafrikaner: "Diesmal war das viel besser. Wir hatten vor dem Rennen einen etwas anderen Ansatz und montierten den Reifen bereits vor der Sichtungsrunde."
"Das hat gut funktioniert - vielleicht sogar etwas zu gut, wenn man bedenkt, was passiert ist", kommt er auf seinen Sturz zurück. Im Vergleich zu Misano 1 sieht Binder, immerhin Sechster im Sprint, aber insgesamt Fortschritte. "Was die Pace und den Rhythmus angeht, auf jeden Fall. Aber es liegt noch ein langer Weg vor uns."
Auch Acosta scheidet gestürzt aus
Nachdem Binder im Rennen gestürzt war, erbte Acosta seinen vierten Platz und hielt sich dort bis zur neunten Runde. Sogar das Podest schien in Reichweite, denn Acosta konnte zu Francesco Bagnaia - zu dem Zeitpunkt Dritter - aufschließen.
Doch dann erwischte es auch ihn. Nach seinem Sturz in Kurve 14 gefragt, sagt der Tech3-Pilot: "Wir hatten ein Problem mit dem Grip. Der Vorderreifen war ein bisschen kalt. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen." Denn eigentlich habe er sich von Beginn an gut gefühlt, auch das Motorrad habe gut funktioniert.
"Wie gesagt hatten wir dieses Problem mit dem Vorderreifen, aber ich konnte eine gute Pace fahren. Es ist schwer, etwas Schlechtes über das Motorrad zu sagen", betont Acosta. Immerhin war er im Sprint am Samstag starker Fünfter geworden.
Angesprochen auf die Vibrationen, über die vor allem Teamkollege Augusto Fernandez, aber auch KTM-Markenkollege Jack Miller an diesem Wochenende klagten, sagt der Spanier: "Ich hatte normale Vibrationen, dieselben wie auf jeder Strecke, wie seit Beginn der Saison. Das war also nicht so dramatisch für mich."
Miller kämpft mit "massiven Vibrationen"
Ganz anders hört sich das bei Miller an. "Jedes Mal, wenn ich versuchte, etwas mehr zu attackieren, wurde das Motorrad sehr unruhig. Ich hatte massive Vibrationen am Vorderrad und wäre dreimal fast gestürzt. Es war hart", fasst er sein Rennen zusammen.
Nachdem er sich nur als 19. qualifiziert hatte, gab es für den Australier ohnehin nicht viel zu holen: "Ich habe einfach versucht, mich zu verteidigen und ins Ziel zu kommen."
"Es war nicht der einfachste Tag. Ich hatte einen soliden Start und fuhr meine Pace im Bereich 1:32.5. So war es auch schon im letzten Rennen. Im Gegensatz zu den anderen habe ich nicht mehr Speed gefunden." Auch wegen besagter Vibrationen.
"Sie übertragen sich vom Hinterrad über das komplette Motorrad bis zur Front. Wenn man ein bisschen zu viel Gas gibt oder die Richtung ein bisschen zu aggressiv wechselt, fängt es an. Und der einzige Weg, dem aus dem Weg zu gehen, ist, langsamer zu machen. Man versucht die ganze Zeit, das Problem zu umfahren."
Zumindest der neuen Aerodynamik, die Miller am Samstagmorgen testete, kann er Positives abgewinnen. "Wir wollten sie eigentlich am Freitag probieren, aber mit dem Wetter hat das nicht funktioniert. Also haben wir samstags nachgeholt", sagt er.
"Das Motorrad hat damit ein etwas besseres Turning. Auf der anderen Seite verhielt sich die Front damit aber unruhiger und instabiler. Für hier ist sie ein No-Go, aber wir werden sie auf anderen Strecken weiter testen", erklärt der KTM-Pilot.Diese Story teilen oder speichern
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