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Brivio blickt auf die Anfänge von Suzuki zurück: "Wussten, dass es hart wird"

Er gestaltete das MotoGP-Comeback von Suzuki maßgeblich mit: Davide Brivio blickt vor seinem Wechsel in die Formel 1 auf die teils schwierigen Anfänge zurück

Die Nachricht, dass Suzuki-Teammanager Davide Brivio die MotoGP in Richtung Formel 1 verlässt, um die die Rolle des CEO bei Alpine (Renault) zu übernehmen, schockte in dieser Woche die Königsklasse. Shinichi Sahara, Suzukis MotoGP-Projektleiter, sprach gar von einer "Horrormeldung für uns".

Denn mit Brivio verliert das Team seine Führungsfigur - die Person, bei der alle Fäden zusammenliefen und die die Mannschaft zusammenhielt. Der Italiener begleitete das MotoGP-Comeback des japanischen Herstellers von Beginn an und erinnert sich im Gespräch mit 'Motorsport.com' noch gut an die Startschwierigkeiten.

"Wir waren beim letzten Rennen 2014 mit Randy De Puniet als Wildcard dabei und ich erinnere mich, dass wir ein Problem mit den Motoren hatten", erzählt Brivio vom verkorksten Einstand. "Wir fanden später im Winter heraus, dass wir ein elektronisches Problem hatten, das im Grunde einen kaputten Motor verursachte."

Vom Fehlstart in Valencia 2014 zum ersten Sieg

Das führte in Valencia dazu, dass Suzuki über die für Wildcard-Einsätze erlaubten drei Motoren hinaus einen weiteren Motor einsetzen musste, was sie dazu zwang aus der Boxengasse zu starten. De Puniet sah die Zielflagge damals nicht.

"Und wir waren über den Winter sehr besorgt, denn als wir im Januar zum ersten Test nach Sepang fuhren, ging der Motor erneut kaputt. Es war also ein sehr, sehr schwieriger Start, und ich sagte: 'Ok, wo führt das hin, wie können wir es schaffen?' Aber die Ingenieure waren sehr gut, sie fanden das Problem und behoben es", sagt Brivio.

Maverick Vinales

Mit Maverick Vinales triumphierte Suzuki in Silverstone 2016 zum ersten Mal

Foto: Motorsport Images

Über die Jahre verbesserte sich nicht nur die Zuverlässigkeit, auch die Performance zog an. Brivio holte junge Fahrer und ließ sie gemeinsam mit dem Team wachsen. Erste Erfolge stellten sich ein: So gelang Suzuki mit Maverick Vinales bereits in der Saison 2016 der erste Sieg beim Grand Prix von Großbritannien in Silverstone.

Brivio lobt Suzuki für Offenheit gerade zu Beginn

"Als ich zu Suzuki kam, war es so ein bisschen wie bei Yamaha vor 15, 20 Jahren, was die Bescheidenheit angeht", rekapituliert Brivio, der bereits als Teammanager bei Yamaha große Erfolge feierte und mit Valentino Rossi vier Titel gewann.

"Sie versuchten einen Weg zu finden, zu gewinnen, Erfolg zu haben", sagt er über Suzuki in den Anfangsjahren. "Deshalb war es zu dieser Zeit wahrscheinlich ein sehr offenes Feld, in dem man eine gute Zusammenarbeit aufbauen konnte. Sie waren gut darin, zuzuhören und gemeinsam zu diskutieren. Es war also eine großartige Reise."

Sie wurde in der vergangenen Saison mit dem Weltmeistertitel in der Fahrerwertung durch Joan Mir sowie dem Sieg in der Teamwertung gekrönt. Suzuki schaffte es also, sich innerhalb von nur sechs Jahren seit dem Comeback zu einem Spitzenteam zu mausern, und das ganz ohne die Unterstützung einer Satellitenmannschaft.

"Wollten Leute mit Leidenschaft, die nicht aufgeben"

Auf die Frage, wie man ein solches Weltmeisterteam aufbaut, sagt Brivio: "Da gibt es kein Rezept. Am Anfang, als wir 2015 begonnen haben, war uns bewusst, dass dieses Projekt ziemlich schwierig, ja, ziemlich hart sein würde. (...) Deshalb wollten wir motivierte Leute finden, Leute mit Leidenschaft, die nicht aufgeben."

"Wir hatten dann einige Leute, die von Werksteams kamen, drei Jungs, aber die meisten Leute kamen vielleicht von privaten Teams, ein paar Leute aus der Moto2. Zu Suzuki in die MotoGP aufzusteigen, war für sie wie eine Errungenschaft."

"Wir wollten nicht, dass Suzuki ein Ort ist, an den man geht, weil man nirgendwo anders hingehen kann, was nicht einfach ist. Aber wir fanden eine Gruppe, die sehr motiviert, sehr leidenschaftlich und wirklich engagiert ist." Und die mit weniger Personal und weniger Ressourcen operiert als viele der Konkurrenten im Feld.

Mit weniger Personal und Budget zum Erfolg

So verfügte Suzuki von allen in der MotoGP vertretenen Herstellern auch 2020 noch über das zweitniedrigste Budget nach Aprilia. Brivio bestätigt: "Suzuki ist eine große Firma und in guter Verfassung, aber das Budget, das wir für den Rennsport reservieren, ist wahrscheinlich nicht so groß wie das anderer Hersteller."

"Doch nicht unbegrenzte Ressourcen oder riesige Ressourcen zu haben, zwingt dich, kreativer zu sein und zu versuchen, mehr zu denken", erklärt der scheidende Teammanager. "Natürlich wünschen wir uns manchmal, die Zahl der Mitarbeiter zu erhöhen. Aber auf der anderen Seite entsteht dadurch vielleicht weniger Verwirrung."

"Man muss also das richtige Gleichgewicht zwischen genügend und nicht zu vielen Leuten finden. In der Hinsicht sind wir gut aufgestellt. Wir haben alles, was wir brauchen", hält Brivio fest und hebt auch die Bedeutung der Fahrer hervor.

"Ein guter Fahrer macht normalerweise ein gutes Team aus, und die Stärke des Teams sieht man, wenn es schwierige Zeiten gibt." Diese Stärke wird Suzuki ab sofort ohne seinen langjährigen Teammanager Brivio unter Beweis stellen müssen. Ein Nachfolger steht - gut einen Monat vor dem ersten Wintertest - noch nicht fest.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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