Cal Crutchlow versteht Vinales-Wechsel nicht: "Das braucht große Eier"
Laut Crutchlow ist Vinales so talentiert, dass er mit geschlossenen Augen Weltmeister werden könnte - Den Bruch mit Yamaha kann er nicht nachvollziehen
Vier Jahre lang waren Valentino Rossi und Maverick Vinales Teamkollegen bei Yamaha. Auf der Strecke gab es speziell im ersten Jahr harte Duelle. Abseits der Strecke war das Verhältnis der beiden gut und professionell. Nun kam es zur Trennung zwischen Yamaha und Vinales.
Was sagt Rossi dazu? "Ich denke, dass sie die Situation lösen hätte können", findet der Italiener. "Ehrlich gesagt, ich weiß aber auch nicht mehr. Vielleicht gab es andere Probleme." Ab Aragon greift Vinales mit der Aprilia RS-GP an.
Der Spanier ist von einem Siegermotorrad auf ein Motorrad gewechselt, das einen Podestplatz vorweisen kann. Rossi ist gespannt, wie Vinales mit der RS-GP zurechtkommen wird: "Das wird interessant, denn die Aprilia sieht konkurrenzfähig aus und Maverick ist schnell."
In Silverstone hat Yamaha-Testfahrer Cal Crutchlow den Platz von Vinales im Yamaha-Werksteam übernommen. Der Brite fährt auch am kommenden Wochenende im MotorLand Aragon. Ab Misano soll dann Franco Morbidelli der Teamkollege von Fabio Quartararo sein.
Crutchlow respektiert die Entscheidung, versteht sie aber nicht ganz
Crutchlow ist bekannt dafür, sich nie ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Zur Vinales/Yamaha-Trennung sagt er: "Nein, ich kann das nicht verstehen. Ich bin ein großer Fan von Maverick und er ist ein guter Freund. Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu den meisten Fahrern."
"Wir haben alle das gleiche Ziel, weshalb ich verstehe, wie ihr Leben ist. Ich respektiere seine Entscheidung, denn er wollte Yamaha verlassen. Es braucht große Eier, um das zu tun, denn das haben wir seit vielen Jahren nicht mehr gesehen."
In Silverstone wurde Cal Crutchlow mit der Yamaha 17. Foto: Motorsport Images
Fakt ist, dass Yamaha auch nach Silverstone alle drei WM-Wertungen anführt. Vinales hat eines der besten MotoGP-Teams verlassen. "Das Problem ist, wie wir alle wissen, Maverick", hält Crutchlow fest. "Das war sein Gefühl."
"Sein Gefühl für das Motorrad war das Problem und nicht das Motorrad, die Marke oder das Team." Als Yamaha im Herbst 2016 Vinales von Suzuki engagierte, um den Platz von Jorge Lorenzo nachzubesetzen, war das Ziel klar. Man wollte mit Vinales Marc Marquez und Honda besiegen.
Geklappt hat das nicht. Laut Crutchlow ist Vinales trotzdem einer der talentiertesten MotoGP-Fahrer: "Wenn ich mir Maverick Vinales ansehe, dann ist vom Speed und vom Talent her außer Marc Marquez niemand schneller."
"Wenn er alles auf die Reihe bekommt, dann kann er mit geschlossenen Augen Weltmeister werden", ist der dreimalige Rennsieger überzeugt. Aber wird das auch irgendwann passieren? "Ich weiß es nicht", zuckt Crutchlow mit den Schultern.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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