Cal Crutchlow: Wenn der Teammanager ein Ex-Rennfahrer ist
Cal Crutchlow hat in seiner MotoGP-Karriere schon mit einigen Teammanagern zusammengearbeitet und zieht im Rückblick spannende Vergleiche
Zur MotoGP-Saison 2018 übernahm bei Repsol Honda Alberto Puig als Teammanager das Kommando und trat damit die Nachfolge von Livio Suppo an. Zuvor arbeitete er bei Honda viele Jahre mit Dani Pedrosa zusammen. Als dieser das Team verließ, war Puig maßgeblich an der Verpflichtung von Jorge Lorenzo beteiligt.
Doch das erhoffte "Dream Team" aus ihm und Marc Marquez entpuppte sich als Rohrkrepierer. Mit Kritik und harten Worten sparte Puig daraufhin nicht, was zu mancher Kontroverse führte. "Das Problem sind die anderen Fahrer, die mit dem gleichen Motorrad nicht vorne sind", sagte Puig zuletzt gegenüber 'DAZN Spanien'. Dazu zählt auch LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow.
Der allerdings stimmt Puig zu und betont, wie sehr er dessen Einschätzung zu würdigen weiß, vor allem vor dem Hintergrund, dass der Honda-Teammanager einmal selbst Rennfahrer war. "Ich hatte immer das Glück, großartige Beziehungen zu allen meinen Managern zu haben, zu Wilco, als ich in Supersport war, zu Herve, zu Davide, Lucio und Alberto", erklärt Crutchlow.
Dass viele vor ihrer Managerkarriere selbst Rennen gefahren sind, sei ein Vorteil. "Ich denke, es macht einen Unterschied, weil sie die Mentalität verstehen", so Crutchlow. Allerdings schränkt er ein: "Das Einzige, was mir nicht gefällt, ist, wenn ein Teammanager kommt und mir sagt, was ich hier oder da tun soll."
"Wenn Lucio zu mir kommt und sagt: 'Mach das so am Start', hat er keine Ahnung. Er fuhr eine 125er. Unsere Motorräder sind 300 PS stark. Du fährst in die Richtung, in die dein Motorrad fährt. Er sagte mir einmal, ich solle beim Start in Mugello die Ausfahrt der Boxengasse benutzen. Ich meinte nur: 'Lucio, alles, was ich will, ist, das Ding nicht gegen die Wand zu setzen."
Auf Suppo und dessen Nachfolger Puig angesprochen, verrät Crutchlow: "Ich mochte Livio auch, er war ein völlig anderer Charakter. Aber ich denke, da Alberto schon einmal Motorradrennfahrer war, bringt er das auch ein. Livio hat auch gute Arbeit geleistet, aber es sind zwei völlig unterschiedliche Charaktere."
In einem Punkt waren sich beide aber sehr ähnlich: ihrer Ehrlichkeit. "Dabei muss man vor allem realistisch mit der Situation umgehen. Und das tun beide. Ich mochte Livio und arbeitete auch sehr eng mit ihm zusammen", sagt Crutchlow rückblickend. "Lustigerweise spreche ich immer noch ab und zu mit ihm."
Mit Bildmaterial von LAT.
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