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Carbon-Bremse im Regen: Warum dieser MotoGP-Trend entstanden ist

Im vergangenen Jahr setzte sich der Trend durch, dass die MotoGP-Stars auch im Nassen mit der Carbon-Bremse fahren. Die technischen Hintergründe.

Marc Marquez, Repsol Honda Team

Marc Marquez, Repsol Honda Team

Gold and Goose / Motorsport Images

Beim Grand Prix von San Marino 2017 schrieb Marc Marquez Geschichte. Zum ersten Mal gewann ein MotoGP-Fahrer ein Regenrennen mit Carbon-Bremsen. Bis dahin galt die Faustregel, dass nur im Trockenen mit Carbon-Bremsen gefahren wird. Im Nassen wurden Stahlbremsen montiert. Nun hat sich der Trend durchgesetzt, dass auch im Regen Carbon verwendet wird. Um die optimale Betriebstemperatur von mehr als 250 Grad Celsius zu erreichen, gibt es große Abdeckungen bei der Vorderbremse.

Aber wie wurde es möglich, dass nun auch im Regen mit Carbon-Bremsen gefahren wird? "Die Bremsscheibe hat sich weiterentwickelt", sagt KTM-Technikdirektor Sebastian Risse im Gespräch mit 'Motorsport.com. "Am Anfang gab es selbst von Brembo Sicherheitsbedenken. Sie haben alles geprüft und freigegeben, weil sie wissen, man kann damit umgehen. Ich glaube, wenn man eine Bremsscheibe von vor zehn Jahren montieren würde, dann würde es nicht gehen."

 

In den vergangenen Jahren haben verschiedene Entwicklungen dazu geführt, dass es nun möglich ist. Auf der einen Seite sind die Motoren leistungsstärker geworden und auch die Regenreifen wurden weiterentwickelt und verlangen von den Bremsen mehr. Dadurch steigt selbst im Regen die Temperatur in der Vorderradbremse. Auf der anderen Seite hat Brembo daran gearbeitet, das optimale Temperaturfenster der Bremsscheibe zu erweitern.

Bradley Smith zeigte es in Misano 2015 vor

"Es ist die Notwendigkeit entstanden, weil die Stahlscheiben im Nassen mehr und mehr überfordert waren", erklärt Risse. "Von daher haben die Fahrer nach Alternativen gesucht. Manche Mutige haben es probiert und es war kein Desaster." Der entscheidende Moment war Misano 2015. Das Rennen wurde im Trockenen gestartet, aber nach einigen Runden fing es zu regnen an. Alle kamen an die Box und wechselten auf das zweite Motorrad mit Stahlbremse.

Nur Bradley Smith blieb draußen und fuhr das komplette Rennen mit Slicks und Carbon-Bremse zu Ende. Dieses Risiko wurde mit dem zweiten Platz belohnt. Brembo begann daraufhin, die Entwicklung der Carbon-Bremse im Regen voranzutreiben. In Malaysia 2016 probierte Marc Marquez im nassen Training die Carbon-Bremse aus und bestritt damit auch das Regenrennen. Probleme gab es keine. "So ist es zum allgemeinen Trend geworden", sagt Risse.

 

"Wir waren sicher nicht die Trendsetter, aber als klar wurde, dass mehr und mehr Fahrer darauf vertrauen, haben wir es auch probiert. Wenn die Fahrer sich mental darauf einstellen und die Bremsscheibe aus der Box heraus richtig aufwärmen, dann haben wir sehr gute Erfahrungen damit gemacht", sagt der KTM-Technikdirektor. Die Fahrer müssen sich anpassen, denn in den ersten Runden funktioniert die Bremse noch nicht optimal. Er muss früher bremsen, um die Scheibe auf Temperatur zu bekommen.

Wenn die Scheibe mehr als 250 Grad Celsius heiß ist, stabilisiert sich der Reibungseffekt. Auf der anderen Seite können Stahlbremsen bei hohen Temperaturen leiden. Gegen Rennende kann der Bremshebel sehr weich werden und sogar bis zurück zum Griff fallen. Bremsen am Limit wird dadurch sehr schwer, Fahrer können kein Vertrauen aufbauen. Die Carbon-Bremse funktioniert bis Rennende viel stabiler und kann bis zu 800 Grad Celsius heiß werden.

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