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Casey Stoner und Phillip Island: Warum er dort praktisch unschlagbar war

Sechsmal hintereinander gewann Casey Stoner sein Heimrennen in Australien - Im Rückblick versucht er zu erklären, warum er auf dieser Strecke so stark war

Casey Stoner und Phillip Island - das war über Jahre eine Liebesbeziehung. Der Australier gewann sein Heimrennen in den Jahren 2007 bis 2012 sechsmal hintereinander. Er galt auf der schnellen Strecke praktisch als unschlagbar. Nach seiner aktiven Karriere wurde die schnelle Linkskurve 3 in "Stoner-Corner" umbenannt.

"Sechs Siege in Serie sind auf jeder Strecke etwas Besonderes, aber wenn einem das beim Heimrennen gelingt - ich bin sehr dankbar dafür", sagt Stoner im Gespräch mit seinem Landsmann Chris Vermeulen.

Stoner beim Fahren auf Philllip Island zuzusehen, war höchste Motorradkunst. Warum war er ausgerechnet auf dieser Strecke so unglaublich stark? "Ich weiß nicht genau was es war. Ehrlich gesagt, in meinen ersten Jahren habe ich diesen Kurs nicht genossen."

In den kleinen Klassen mochte er Phillip Island nicht

"Ich bin dort zum ersten Mal 2001 mit einer Wildcard gefahren. In diesem Jahr lief es nicht schlecht. In den folgenden Jahren habe ich es nicht sehr genossen, denn wenn man in den kleinen Klassen kein schnelles Motorrad hat, dann ist es schwierig."

2004 stand Stoner in der 125er-Klasse als Dritter zum ersten Mal bei seinem Heimrennen auf dem Podest. Es war dort mit Abstand sein bestes Ergebnis in den beiden kleinen Klassen. "Ich hatte Mühe mit der Strecke und keinen Spaß", sagt er im Rückblick.

Im ersten MotoGP-Jahr 2006 wurde es ein sechster Platz. Aber dann zündete die Rakete. "Wenn man mit einem MotoGP-Bike auf dieser Strecke fährt, dann macht es Spaß. Alles von meinen Dirttrack-Tagen ist zurückgekommen, denn man muss ständig Grip suchen.´"

"Mit dem MotoGP-Bike habe ich mich neu in diese Strecke verliebt. Ich fand Unterschiede in Bereichen, die vielleicht etwas beängstigend waren. Ich schien auf dieser Strecke etwas zu finden, womit andere Fahrer Schwierigkeiten hatten."

"Deswegen war ich einen Schritt vor allen anderen. Das war ein schönes Gefühl, denn jeder wollte auf dieser Strecke gewinnen", sagt Stoner. "Die Strecke passte zu meinem Flow. Ich konnte mit einer Sicherheitsmarge fahren und hatte trotzdem eine starke Pace."

Erster Heimsieg direkt nach erstem WM-Titel

Zwischen 2008 und 2012 startete er auch alle Rennen auf Phillip Island von der Pole-Position. Speziell war das Jahr 2007. Ein Rennen zuvor gewann Stoner in Motegi (Japan) seinen und Ducatis ersten WM-Titel.

Als er dann nach Australien reiste, wurde er von den Fans frenetisch gefeiert. "Wir hatten nicht erwartet, dass wir die WM schon in Japan gewinnen würden. Wir dachten, das würde auf Phillip Island passieren."

"Den WM-Titel habe ich erst nach der Saison realisiert, weil ich das Gefühl hatte, dass ich noch Arbeit erledigen musste. Wenn man Druck hat, kann man die Strecke und alles drumherum nicht so sehr genießen. 2007 habe ich das komplette Wochenende genossen."

"Das war vielleicht eines der ersten MotoGP-Wochenenden, das ich richtig genossen habe", lacht Stoner. "Es war fantastisch. Die Unterstützung der Fans war unglaublich." 2008 folgte der zweite Heimsieg, doch 2009 wurde insgesamt ein schwieriges Jahr.

Casey Stoner

2007 kam Stoner als frischgebackener Weltmeister nach Australien

Foto: Ducati

Wegen Erschöpfungserscheinungen musste Stoner im Sommer drei Grands Prix auslassen. Ein Rennen vor Australien kehrte er in Estoril (Portugal) mit dem zweiten Platz zurück und zeigte, dass er wieder zu alter Stärke gefunden hatte.

"Ich glaube, vor Phillip Island habe ich acht Monate nicht trainiert. Zwischen den Rennen habe ich nichts gemacht und musste warten, bis sich mein Körper erholt hat. Vor Phillip Island war ich nicht sehr zuversichtlich, denn ich hatte eine lange Pause. Aber ich habe es wieder geschafft."

Sieg und zweiter WM-Titel am Geburtstag

2011 kam Stoner als Honda-Fahrer zum Heimrennen und war auf dem Weg zum WM-Titel. Sein Konkurrent war Jorge Lorenzo, doch der Yamaha-Fahrer stürzte im Warm-up und verletzte sich an einem Finger. Seine Saison war vorzeitig beendet.

Der Weg zu Stoners zweitem WM-Titel war frei. "Das machte es schwieriger", erinnert sich Stoner an die Momente vor dem entscheidenden Rennen zurück. "So will man nie einen WM-Titel gewinnen, aber es sah danach aus, dass wir es ohnehin schaffen würden."

"Wahrscheinlich nicht an diesem Tag, aber dann hatte Jorge den Sturz. Mit Jorge hätte ich das Rennen gewinnen müssen. So musste ich nur Vierter werden, aber ich durfte es nicht vermasseln, denn alle wollten, dass ich die WM an diesem Tag gewinne."

Casey Stoner

2012: Der letzte Grand-Prix-Sieg in der Karriere des Casey Stoner

Foto: Repsol

Einfach war es nicht, denn kurz vor Rennende setzte leichter Regen ein. "Dieses Rennen war ein Horror", denkt Stoner an die Slicks auf feuchter Piste. "Zwei, drei Runden vor Rennende habe ich den Regen getroffen und hätte das Motorrad fast in der letzten Kurve weggeworfen."

Aber er brachte den fünften Phillip-Island-Sieg in Folge ins Ziel. "Alles kam an diesem Tag zusammen. Ich gewann die Weltmeisterschaft an meinem Geburtstag beim Heimrennen!" 26 Jahre war Stoner damals alt.

Ein Jahr danach fuhr er zum letzten Mal sein Heimrennen. "Es war ein schwieriges Wochenende, denn die Fans haben viel von mir erwartet. Es war auch ein emotionales Wochenende, denn ich wusste, dass ich dort zum letzten Mal fahren werde." Rund 60.000 Fans waren bei seinem letzten Grand-Prix-Sieg vor Ort.

Neben Stoner hat auch Valentino Rossi sechsmal das Rennen der Königsklasse auf Phillip Island gewonnen. Der Italiener feierte aber auch zwei Siege in der 250er-Klasse. Somit ist Rossi mit acht Triumphen insgesamt der erfolgreichste Fahrer auf Phillip Island.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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